VW rückt nicht von seinen Direktvertriebsplänen ab. Die Marke wolle von 2004 an jedes zehnte Auto in Deutschland in eigener Regie verkaufen, sagte Marken-Vertriebschef Detlef Wittig der "Braunschweiger Zeitung" vom Samstag. Bei den Händlern gab es dagegen zuletzt scharfen Protest. Wittig erläuterte, der Einstieg werde aus strategischen Gründen erfolgen, wenn wichtige Standorte etwa durch Insolvenz oder Nachfolgerprobleme gefährdet seien. Bereits jetzt gebe es Händler-Töchter in Hamburg, Hannover und Mannheim, mit weiteren zehn Betrieben führe man Gespräche. Der Vertriebschef geht davon aus, dass 95 bis 99 Prozent der VW-Händler in Europa zum 1. Oktober die neuen Händlerverträge unterschreiben. Nach seinen Worten wird die Zahl der VW-Vertragshändler in Deutschland dann auf 1.500 sinken. In Europa werde es 1.000 Händler weniger geben als Ende der 90er Jahre. 560.000 Verkäufe in 2004 Nach dem Absatzeinbruch in diesem Jahr hofft der Konzern auf einen Schub durch den neuen Golf 2004. Wenn die Konjunktur wie erwartet anziehe, könne der Verkauf der Marke Volkswagen um mehr als zehn Prozent auf rund 560.000 Autos steigen, sagte Wittig. Konzernchef Bernd Pischetsrieder erteilte Spekulationen über eine Übernahme des Sportwagenherstellers Ferrari eine klare Absage. "Ein Kauf von Ferrari ist absolut kein Thema für uns", betonte er in der "Welt am Sonntag". In Spanien will der Volkswagen-Konzern bis 2006 weitere 225 Mio. Euro in die Werke seiner Tochter Seat investieren. Das Geld werde in die Entwicklung neuer Modelle der Marken Audi und Seat fließen, sagte Pischetsrieder nach Presseberichten vom Samstag bei einem Besuch des Design-Zentrums des Unternehmens nahe Barcelona. (dpa/pg)
VW hält an Direktvertriebsplänen fest
Vertriebschef Wittig: Ab 2004 jedes zehnte Auto in Eigenregie verkaufen