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Wer bietet wie viel?: Übersicht über die Diesel-Prämien

10.08.2017 16:33 Uhr
Wer bietet wie viel?: Übersicht über die Diesel-Prämien
© Foto: picture alliance / Marijan Murat/dpa

Mit einer Abwrackprämie von bis zu 10.000 Euro für alte Dieselwagen wollen einige Autobauer den Umweltschutz verbessern - und den eigenen Absatz ankurbeln. Eine Übersicht der angekündigten Prämien.

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Beim Dieselgipfel haben die deutschen Autohersteller nicht nur Hardware-Lösungen abgewehrt und sich zu Software-Updates für jüngere Dieselmodelle verpflichtet. Mit Verkaufsförderprogrammen sollen zudem besonders alte Dieselwagen mit hohem Schadstoffausstoß von der Straßen geholt werden. Ob damit das eigentliche Ziel - nämlich Fahrverbote in einzelnen deutschen Städten zu verhindern - erreicht werden kann, bleibt fraglich.

Die Erfahrung mit der Abwrackprämie nach der Finanzkrise 2009 zeigt: Plakative und zeitlich begrenzte Rabatte können den Verkauf durchaus anheizen. VW werde sicherlich eine bessere Auslastung seiner Werke erreichen, glaubt Experte Stefan Bratzel. Für eine echte "Renaissance" des Diesels seien hingegen die Unwägbarkeiten rund um das Thema Fahrverbote groß und die bislang eingeleiteten Maßnahmen nicht ausreichend. Wie sich die Verschrottung tausender Alt-Diesel auf die Restwerte von Diesel-Gebrauchtwagen auswirkt, muss sich erst noch zeigen.

VW

Mit einer Abwrackprämie von bis zu 10.000 Euro für alte Dieselautos der Schadstoffklassen Euro 1 bis Euro 4 klotzt der VW-Konzern und hat sich an die Spitze der Hersteller gesetzt. Bei der Marke VW richtet sich der bis zum Jahresende befristete Preisnachlass nach dem neuen Modell. Los geht es bei einem 2.000-Euro-Bonus für den Up. Für einen Polo gibt es 3.000 Euro, für einen Benzin- oder Diesel-Caddy 4.000; für Golf, Golf Sportsvan, Golf Variant, Tiguan, Tiguan Allspace und Beetle Cabrio sind es schon 5.000 Euro. Wer sich für einen Touran entscheidet, streicht 6.000 Euro ein; bei Passat, Arteon und Sharan steuern die Wolfsburger 8.000 Euro bei. Und wer einen neuen Touareg oder Multivan bestellt, darf sich sogar über einen 10.000-Euro-Bonus freuen.

Kombiniert werden kann das Ganze außerdem mit der sogenannten "Zukunftsprämie", die sich an Interessenten alternativer Antriebe richtet. Für ein Erdgas-Modell legt VW noch einmal 1.000 Euro obendrauf, bei einem Hybrid-Fahrzeug sind es 1.785 Euro. Wer ein Elektroauto kauft, den belohnt VW mit 2.380 Euro. So kann man sich beispielsweise einen E-Golf von VW und Staat mit bis zu 11.760 Euro subventionieren lassen.

Audi

Bei Audi decken sich die Bedingungen mit jener von VW. In Ingolstadt werden zwischen 3.000 und 10.000 Euro als Bonus ausgeschüttet (A1 und Q2: 3.000 / A3, Q3 und TT: 5.000 / Q5: 6.000 / A4 und A5: 8.500 / A6, A7, A8 und Q7: 10.000). Für Kunden, die sich für einen Plug-In-Hybrid-Antrieb entscheiden, verdoppelt Audi den Herstelleranteil von bisher 1.500 Euro netto am staatlichen Förderprogramm im Rahmen der befristeten Prämien-Aktion. Beim Kauf eines G-tron steigt die Neuwagen-Förderung um 1.000 Euro gegenüber der regulären Prämie.

Skoda und Seat

Auch Skoda und Seat bieten eine Umweltprämie im Tausch gegen Alt-Diesel (Euro 1 bis 4). Die Höhe ist modellabhängig und überschneidet sich bei den zwei Herstellern stark. So gibt es für die baugleichen Modelle Skoda Citigo und Seat Mii 1.750 Euro, für Skoda Fabia und Seat Ibiza 3.000 Euro, für Seat Leon und Toledo sowie Skoda Octavia und Superb 5.000 Euro. Weitere Boni: 3.500 Euro für den Skoda Rapid und 4.000 Euro für den Yeti sowie 8.000 Euro für den Seat Alhambra. Bei beiden Herstellern gibt es außerdem eine Erdgas-Prämie. Diese ist bei Seat mit 2.000 Euro allerdings höher als bei Skoda mit 1.000 Euro.

Porsche

Wer sein altes Dieselfahrzeug der Emissionsklassen Euro 1 bis 4 gegen einen neuen Porsche eintauschen möchte, dem gewährt der Sportwagenhersteller ab sofort beim Kauf eines Neufahrzeugs einen Preisnachlass von 5.000 Euro. Die europaweit gültige Prämienaktion läuft bis Ende 2017. Allerdings sind von dieser Aktion Modelle der Baureihen 911 und 718 ausgeschlossen. Die Prämie wird ausschließlich auf Neufahrzeuge mit vier Einstiegstüren gewährt. Damit sind alle Varianten der Baureihen Macan, Cayenne sowie Panamera gemeint.

Daimler

Daimler bietet den Besitzern alter Dieselfahrzeuge eine Umtauschprämie von 2.000 Euro, wenn sie ein neues Mercedes-Benz-Fahrzeug kaufen. Für einen Smart Electric Drive gibt es 1.000 Euro. Die Prämie bekommen Besitzer von Diesel-Autos aller Marken mit den Abgasnormen Euro-1 bis Euro-4, wenn sie bis Ende des Jahres einen neuen Mercedes-Diesel mit Euro-6, Plug-in-Hybrid oder einen elektrischen Smart kaufen. Die alten Autos müssen mindestens sechs Monate auf die aktuellen Besitzer zugelassen sein. Den Angaben zufolge zahlt Daimler zusätzlich den Wertausgleich für einen Euro-1- bis Euro-3-Wagen, wenn dieser verschrottet wird. Euro-4-Diesel können nur bei einem Händler in Zahlung gegeben werden. Die Umtauschprämie soll es dann zusätzlich zum dafür vereinbarten Preis geben.

BMW

BMW gewährt Neufahrzeugkunden bis Ende 2017 2.000 Euro beim Kauf eines neuen Wagens mit einem CO2-Ausstoß von maximal 130 Gramm pro Kilometer. Wer sich für das Elektromobil i3 entscheidet, kann als Neufahrzeugkunde zusammen mit dem Umweltbonus der Bafa auf eine Prämiensumme von 6.000 Euro kommen. Angerechnet auf den Neuwagenpreis werden die 2.000 Euro von BMW bei der Inzahlungnahme eines Gebrauchten Dieselautos mit Euro-4-Abgasnorm oder schlechter. Unabhängig davon haben Käufer eines i3 zusätzlich noch die Möglichkeit, bei der Bafa die Fördermittel für E-Mobile in Höhe von 4.000 einzufordern.

Ford

Das Maßnahmenpaket bei Ford gilt bis zum Jahresende und sieht unter anderem einen modellabhängigen "Umweltbonus" zwischen 2.000 und 8.000 Euro bei der Verschrottung alter Dieselautos der Euro-Norm 1, 2 oder 3, die bis 2006 zugelassen wurden. Voraussetzung ist jedoch der Kauf eines neuen Ford-Modells. Die Händler der Marke übernehmen die Verschrottung der Altwagen, "um diese Fahrzeuge dauerhaft aus dem Verkehr zu ziehen", wie es hieß.

Renault

Auch Renault bietet ab sofort beim Kauf eines Neuwagens unter dem Motto "Tschüss, alter Diesel!" eine Wechselprämie von bis zu 7.000 Euro an (Twingo: 2.000 / Megane: 5.000 / Espace: bis 7.000). Renault will mit seiner Aktion nach eigenen Angaben Anreize schaffen, alte Dieselfahrzeuge durch Fahrzeuge mit moderner Abgasreinigung zu ersetzen. Die Prämie wird Privatkunden auf den Kaufpreis eines neuen Renaults angerechnet, wenn ein alter Diesel-Pkw mit Abgasnorm Euro 4 oder älter in Zahlung gegeben wird.

Toyota und Lexus

Wer bei Toyota jetzt einen gebrauchten Diesel in Zahlung gibt und einen neuen Hybrid der Modelle Yaris, Auris, Rav4, C-HR oder Prius kauft, bekommt von den Japanern nicht nur die übliche Hybrid-Prämie von 2.000 Euro, sondern die gleiche Summe noch einmal für den alten Selbstzünder obendrauf.

Auch Lexus-Kunden erhalten einen Bonus, wenn sie ihr gebrauchtes Dieselfahrzeug gegen ein neues Hybridmodell eintauschen. Neben der Umweltprämie von 3.000 Euro umfasst das attraktive Angebot eine Hybridprämie von ebenfalls 3.000 Euro. Die Umweltprämie ist gültig bei Inzahlungnahme eines mindestens sechs Monate auf die Person (oder ein Mitglied des Haushaltes) zugelassenen Diesel-Gebrauchtwagens bei gleichzeitigem Kauf eines Lexus Hybridneufahrzeugs.

Opel

Autofahrer, die von einem älteren Dieselfahrzeug (Euro 1- bis Euro 4-Norm) gleich welcher Marke auf ein neues Opel-Modell umsteigen, erhalten ab sofort die "Opel Umweltprämie". Den Bonus gibt es bei allen deutschen Vertragshändlern für Neuwagen der Baureihen Karl (1.750 Euro), Adam (3.000 Euro), Corsa (3.500 Euro), Astra (5.000 Euro), Crossland X (4.000 Euro), Zafira (6.500 Euro), Mokka X (5.500 Euro), Grandland X (5.000 Euro) und Insignia (7.000 Euro). Einzige Voraussetzung ist die Abgabe und zertifizierte Verschrottung des alten Diesel-Fahrzeugs, das mindestens sechs Monate auf den Kunden zugelassen sein muss. Sowohl Privat- als auch Gewerbekunden profitieren von dem Bonus. Die Prämie gilt unabhängig vom Baujahr oder vom Zustand des zu verschrottenden Fahrzeugs und noch bis Ende dieses Jahres gültig. 

FCA

FCA Deutschland kündigte die Verschrottungsaktion "Eco Prämie" an. Bis zu 6.500 Euro auf den Bruttoverkaufspreis erhalten Privatkunden bis zum 30. September 2017, die ein Fahrzeug mit Emissionsklasse Euro 4 oder älter jeglicher Marke zur Verschrottung abgeben und eine Neuwagen mit Euro-6-Motor von Fiat, Alfa Romeo, Jeep, Abarth oder Fiat Professional kaufen.

Für Privatkunden: Beim Neukauf eines Fiat aus der 500-Modellfamilie, eines Fiat Tipo, Doblò oder Qubo beträgt die Verschrottungsprämie je nach Modell zwischen 2.560 Euro und 4.800 Euro. Wer einen neuen Alfa Romeo Stelvio, Giulia, Giulietta oder Mito kauft, erhält eine Verschrottungsprämie in Höhe von 2.000 Euro bis 4.000 Euro je nach Modell. Jeep Neuwagenkäufer bekommen zu ihrem neuen Jeep Renegade, Compass, Cherokee oder Grand Cherokee eine Verschrottungsprämie von modellabhängig zwischen 2.000 Euro und 5.500 Euro. Ein neuer Abarth 595 oder 124 Spider belohnt mit einer Verschrottungsprämie in Höhe von 3.300 Euro oder 4.500 Euro je nach Modell.

Für Gewerbekunden: Die Transportersparte Fiat Professional bietet beim Neukauf eines Fiat Ducato, Talento oder Fullback eine Verschrottungsprämie in Höhe von 4.500 Euro bis 6.500 Euro auf den Nettoverkaufspreis je nach Modell, auch bei Abgabe eines Altfahrzeugs Euro 5 oder älter.

Nissan

Diesel gegen Stromer - so heißt es bei Nissan. Ab sofort gibt es eine Abwrackprämie in Höhe von 2.000 Euro für ältere Dieselfahrzeuge. Wer sich für einen Leaf oder einen e-NV200 entscheide und seinen alten Diesel zur Verschrottung in Zahlung gebe, könne in Verbindung mit dem staatlichen Umweltbonus und dem Nissan Elektrobonus mehr als 7.000 Euro sparen, teilte der Importeur am Freitag mit. Das Programm ist bis zum 30. Dezember 2017 befristetet. (dpa/sp-x/se)

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KOMMENTARE


Dieter Jakob

20.09.2017 - 11:14 Uhr

Was nützt mir eine Umtauschprämie von bis zu 10.000 €? Ich bin 77 Jahre und kann mir auf Grund meines Alters keinen Ratenkredit mehr für einen Neuwagen meines Bedarfs leisten. Ich bin Camper und habe einen Wohnwagen von 1350 kg mit meinem Auto zu ziehen. Aus den genannten Gründen muss der Gesetzgeber die Hardware-Nachrüstungen, auf Kosten der Autokonzerne durch ein entsprechendes Gesetz anordnen. In einem Rechtsstaat muss der Betrüger die Kosten der Wiedergutmachung übernehmen und nicht der Geschädigte. MfG. D. Jakob


Uwe Jügelt

06.12.2017 - 20:43 Uhr

Vorsicht vor Augenwischerei !! Prämie bleibt oft nur ein Wort. Skoda Fabia combi (listenprämie 3000,-) aber Neukunden 1500,- Rabatt / Neukunden + dieselprämie 3000,- = Logik ??? , Hyndai i20 mit Prämie t e u r e r als ohne ??!! Nur Beispiele aus langer online Recherche.


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