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ZDK-Vize Peckruhn: "Nähe zum Kunden hat VW groß gemacht"

20.03.2018 14:09 Uhr
Thomas Peckruhn
Thomas Peckruhn ist Sprecher des deutschen Fabrikatshandels.
© Foto: ZDK/ ProMotor

Zieht sich Volkswagen aus dem ländlichen Raum zurück? ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn nimmt bei dieser Frage klar Stellung.

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Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Deutschen Kfz-Gewerbes, hat vor einem drohenden Rückzug des Autobauers VW aus dem ländlichen Raum gewarnt. "Die regionale Nähe zu den Kunden hat Volkswagen groß gemacht", gab der Sprecher des deutschen Fabrikatshandels am Montag in Bonn zu bedenken. Bei künftig vielen weißen Flecken auf der Landkarte bestehe die Gefahr, "dass die Marke großen Schaden erleidet".

Der Volkswagen/Audi-Partnerverband (VAPV) verhandelt derzeit mit dem Wolfsburger Konzern über neue Verträge, die das Verhältnis der Marken und seiner Händler sowie Service-Partner nach dem Jahr 2020 regeln sollen. Auf Basis der bisherigen Gespräche und Vertragsangebote kam VAPV-Chef Dirk Weddigen von Knapp in der vergangenen Woche zu der Einschätzung, dass sich der Hersteller künftig weitgehend aus dem ländlichen Raum zurückziehen wolle (wir berichteten). Volkswagen hat diese Aussage bislang nicht eindeutig dementiert.

Peckruhn sieht besonders die Autohäuser als mögliche Verlierer der Entwicklung: "Die Zeche für diese Politik des Herstellers zahlen die Betriebe, die Volkswagen bisher auch in schwierigen Zeiten die Treue gehalten haben und nun aussortiert zu werden drohen", betonte er. Erfahrungswerte würden zeigen, dass regional verankerte Kunden im ländlichen Raum sich eher für einen Markenwechsel zu einem lokalen Autohaus entscheiden als mit der bisherigen Marke zu einem weiter entfernten Standort zu wechseln.

Der Skoda-Händler aus Sangerhausen verwies in diesem Zusammenhang auf aktuelle Studien, wonach für die Kunden die Nähe und der persönliche Kontakt bei Verkauf und Service beim Händler vor Ort oberste Priorität habe. "Wer das als Hersteller ignoriert, handel" gegen die Kundeninteressen und schadet damit in erster Linie sich selbst." (rp)

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KOMMENTARE


Frank Fehling

20.03.2018 - 15:14 Uhr

VW ist auf dem Trip seine Händlerschaft und Servicepartner aus dem Weg zu räumen.Bei VW geht es nur um Zahlen. Da sich sich die Händler untereinander nicht einig sind und VW Sie mit neuen unattraktiven Verträgen aus den Weg räumt. Das nennt man Marktbereinigung. VW hat zur Zeit genügend Probleme und die Kunden werden es denen danken. Wenn das Kind ganz tief in den Brunnen gefallen ist, dann wird vielleicht VW wach, aber dann ist leider zu spät.


reske

20.03.2018 - 18:49 Uhr

Wie es aussieht, strebt der Konzern Direktverkäufe an. Es liegt ja auch in der Zeit der Digitalisierung.


Andreas

20.03.2018 - 22:15 Uhr

Die Hersteller bohren den Flottenmarkt immer weiter auf und kaprizieren sich ansonsten auf das „urbane“ Klientel. Für Beides braucht man das „platte Land“ nicht, bzw. kann es über die grossen Betriebe mitbetreuen.


Michael

21.03.2018 - 06:59 Uhr

Ihr habt es noch nicht gemerkt... Der Hersteller braucht Euch in Zukunft nicht mehr in dieser Masse. Daher ist doch sein Vorgehen nachzuvollziehen. Warum haltet Ihr an den alten Zöpfen fest? Lasst los, trennt Euch von der Marke und seid endlich wieder freie Unternehmer. Pfeift doch auf die Markentreue der Kunden. Verkauft das was geht und verdient Geld anstatt dem alten hinterher zu jammern. Ist es Aufgabe des Verbands mahnend dazustehen oder sollte er liebe Innovativ sein? Ach ja, das passt ja nicht zusammen und würde nur gehen, wenn der Verband ein wirklich unabhängiges Unternehmen wäre. Ist es aber nicht. Der Verband vertritt die Interessen der Köpfe, die ihn leiten oder ihm angeschlossenen sind.Was hat denn Verband bislang in Sachen Abgasskandal für die Händler geleistet? Mahlzeit


Walter Schiel

21.03.2018 - 09:25 Uhr

Es gibt ein Leben nach dem Herstellervertrag! Die Alternative heißt Mehrmarkenhandel mit Neu- und Gebrauchtwagen, also Versorgung der Kunden mit genau deren Wunschfahrzeugen. Der Marktführer mit 800 Teilnehmern ist in dieser Sparte das ELN-Fahrzeughandels-System. Und die Erfolgsmarke gegenüber dem Kunden ist das geschützte Zeichen "Mehrmarken Center". Gerade im ländlichen Raum fängt dieses Konzept viele Betriebe auf und gibt ihnen eine tragfähige Zukunftsperspektive.


verkäufer

21.03.2018 - 14:05 Uhr

"Nähe zum Kunden, dichtes Servicenetz"Ja, das wurde mir auch eingetrichtert, als ich vor Jahrzehnten meinenVerkäuferjob bei VW begann. Bleibt nur zu hoffen, dass diese macht-und geldgierige Bande die Quittung dafür bekommt.


Rudi S.

21.03.2018 - 16:16 Uhr

Kunde? Dieses Wort existiert doch beim VW-Hersteller schon gar nicht mehr. Und der Begriff Händler rückt auch mehr und mehr in den Hintergrund. Also liebe VW-Händler: rechtzeitig Konsequenzen ziehen und sich nach Alternativen umsehen. Vielleicht kapiert Hr. Müller dann, dass ohne Händler keine Rekordzahlen möglich sind.


Detlef Rüdel

21.03.2018 - 18:56 Uhr

Alles hat seine Zeit. Jeder der jetzt kein LOI bekommt, hat die Chance aus den Schatten als Marionette des Herstellers heraus zu treten. Glauben sie mir: es gibt auch ein Leben ohne Vertrag, setzen Sie Ihre konzentration, auf gute GW, kaufen Sie zu, fühlen analysieren Sie den Markt, und liefern dann das, was der Kunde braucht. Schneiden Sie jetzt die alten Zöpfe ab, glauben sie mir, das Leben geht auch ohne Vertrag weiter. Lassen Sie sich entsprechend nach HGB89 b abfinden und starten sie dann noch einmal völlig ohne Zwang und Druck neu durch. Sie werden sehen, es wird Ihnen dann deutlich besser gehn. Zeigen Sie dem Konzern auch über ihren Verband die rote Karte. Sie sehen doch, der eine, oder der andere, wird nicht mehr gebraucht....


Michael

22.03.2018 - 09:23 Uhr

Jetzt ist es an der Zeit, dass Ihr Haus eine „Marke“ wird. Das ist im ländlichen Raum eh oft der Fall. Schneiden Sie dem Hersteller mit Ihrem Kundenbindungsprogramm den Schneid und den Kunden ab. Es gelingt, Sie werden sehen.Sie sind die Marke, nicht der Hersteller.


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