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HB ohne Filter: Händlerpolitik, Diesel-Tatort, 62. Licht-Test, Klimaapokalypse

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: Zum Bleiben verdammt - Händlerpolitik +++ Diesel-Tatort – 99. Folge +++ 62. Licht-Test - 2018 +++ Der Faktor E-Auto! +++ Klimaapokalypse 

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Datum:
24.08.2018

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Heute: Zum Bleiben verdammt - Händlerpolitik +++ Diesel-Tatort - 99. Folge +++ 62. Licht-Test - 2018 +++ Der Faktor E-Auto! +++ Klimaapokalypse 

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Zum Bleiben verdammt - Händlerpolitik

Es ist die Übermenge an Informationen, die auch den Journalismus vielfach in die Oberfläche treibt. Man muss dennoch hinter die Kulissen schauen. Der VW-Händleraufstand in Sachen Händlerverträge ist abgewendet. Seit gestern liegen auch die Audi-Verträge vor. Wie die Händlerentschädigung in Sachen Dieselbetrug final geregelt wird, das steht noch aus und hat mit dem Händlervertrag nichts zu tun. Zahlreiche VW-Händler erhielten eine Händlervertragsbefristung bis zum Jahr 2023. VW wird sich umschauen, wie viele Händler die Offerte annehmen und sich mit der Ausgleichszahlung auf einen Servicevertrag reduzieren und sich gegebenenfalls einer anderen Vertriebsmarke zuwenden werden. Die Netzherren werden kommen und akzeptable Lösungen suchen! Wetten?! Auch in der BMW-Händlerorganisation knirscht es. Man hat dort den Eindruck, als würde BMW seine Niederlassungen strategisch gezielt gegen die verbleibenden Händler laufen lassen, um sich auf Sicht weitere bereinigte Marktflächen einzuverleiben. 

Die Kündigung des renommierten und arrivierten Nissan-Händlers Wuchenauer in Neu-Ulm hat in der Nissan-Organisation wie eine Bombe eingeschlagen. Der doch nicht! Ein leibhaftiges, vorbildhaftes Nissan-Urgestein. Wuchenauer wird Toyota-Händler. Dazu kann man Toyota nur gratulieren. Schauen sie sich mal den sagenhaften Internetauftritt des "Grünen Autohauses" Wuchenauer an. Ein Bilderbuch-Familienunternehmen! Die Nissan-Händlerschaft klagt aktuell massiv über die Modellpolitik. Da hat Renault die Finger im Spiel. Renault-Chef Carlos Ghosn hat bei Nissan und MMC das Sagen. Bestimmte Modelle werden bei Nissan einfach nicht mehr fortgeführt. Siehe auch bei Mitsubishi den Pajero. Oder da kommt ein neuer Micra, aber ohne Automatikgetriebe etc. Auch die personelle Substanz in der Nissanzentrale in Brühl bricht weg. Den Händlern fehlen dort die direkten Ansprechpartner. Es mag ja sein, dass ein anerkannter Manager und E-Auto-Fan wie Thomas Hausch gehen muss. Wer das "Wie" kennt, geht aber in sich. Es ähnelt der üblen Machenschaft, die Nissan 2014 mit dem langjährigen Händler-Verbandspräsidenten Peter Gerards betrieben hat. Hausch ist heute Chef von Sono-Motors, einem Seiteneinsteiger von E-Autos in München. Sono geht 2019 in die Produktion und hat bereits 6.000 Vorbestellungen vorliegen. Verkaufspreis, E-Auto, Viersitzer: 16.000 Euro! Nissan-Exklusivhändler sind zur Stunde nicht zu beneiden. Oder wie viele arrivierte Honda-Händler haben die letzten Jahre die Honda-Segel gestrichen und sich einer anderen Marke zuwenden müssen?! Der aktuelle Marktanteil von Nissan spricht mit 1,64 Prozent Bände. Mei waren das bei Nissan noch Zeiten, als in der Ära Harald Wulf Nissan mit über drei Prozent stärkste japanische Marke gewesen ist.  

Die Handelsprodelei geht weiter. Seit 2002 ist nach der GVO der Mehrmarkenhandel möglich. EU-Kommissar Mario Montis Verdienst. Offensichtlich wird die Vorgabe bis heute nicht in allen Herstellerorganisationen geteilt. Will ein Opel-Händler beispielsweise als Zweit-Marke Hyundai übernehmen, so wird das mit dem Hinweis unterbunden, dass nach Ablauf der Kündigungsfrist des alten Opel-Händlervertrages die Zusammenarbeit zum 30. April 2020 mit Opel beendet wird. Eigentlich müsste man da rechtlich dagegen vorgehen. Der Händler würde diesen Kampf gewinnen, den Krieg aber verlieren. Opel gibt ganz klar als Zweitmarke Peugeot vor. Das kann man als Empfehlung ja verstehen. Das sei es aber dann. Einmal mehr zeigt sich, dass bei den Händlerverträgen die Hersteller/Importeur die dominierende Machtposition haben und einseitig ausnutzen. Das setzt sich dann bei fragwürdigen Standards fort. Da baut ein Händler einen neuen Betrieb. Im Verkaufsraum ist vorgegeben, dass die Frontscheiben im Verkaufsraum bündig im rechten Winkel Glas auf Glas stehen müssen. Das ist Vorgabe, obwohl ein dezenter Posten im Eck das Ganze um 15.000 Euro günstiger machen würde. Unsinns-Vorgabe! Jürgen Stackmann, VW-Vertriebsvorstand, sagte vor den VW-Händlern folgenden klugen Satz: "Es geht nicht darum, neue Autohäuser zu bauen, sondern clevere neue Möglichkeiten für die Handelspartner zu schaffen." Man sollte diesen Satz zum geflügelten Wort der Branche erheben. Ja, da geht bei Gott bei zahlreichen Dingen die Cleverness ab! Wir werden in der kommenden Woche auf der 27. AUTOHAUS-Sommerakademie mit RA Uwe Brosette den besten Händlervertragsspezialisten im Boot haben, der aufzeigen wird, wie der digitale Vertrieb der Zukunft vertraglich zu regeln ist, wie der Handel bei On-Demand-Lösungen "Over-the-air" einzubinden ist und wie neue Margenregelungen auszusehen haben.

Diesel-Tatort – 99. Folge

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig gab nun den VW-Verteidigern Akteneinsicht. 80 Ordner! Soviel ist nun klar, dass der Diesel-Betrug im Detail geplant wurde und auch ganz oben bekannt war. Der Vorstand versuchte, bei Bekanntwerden des Skandals in unteren Ebenen die Verantwortlichen ausfindig zu machen. Einige mussten gehen. Offensichtlich vier davon trafen nun vor der Staatsanwaltschaft klare Aussagen. Wo bleibt nun die Anklage gegen die Herren Winterkorn, Pötsch und Diess? Und wo bleibt die Schadenersatzklage des Konzerns gegen Herrn Winterkorn? Nach drei Jahren Aufdeckungsarbeit kann mit Fug behauptet werden, dass bei VW nicht aufgedeckt, sondern in Wahrheit systematisch zugedeckt wird. Man wird also in Wolfsburg bis zum jüngsten Tag weiter prüfen. 

Stuttgart 

In Stuttgart wird es für Diesel ab Euro 4/IV abwärts zum 1. Januar 2019 Diesel-Fahrverbote geben. Unter Federführung von Landesverbandsgeschäftsführer Carsten Beuss wurde der Landesverband an der Amtsspitze im Verkehrsministerium persönlich vorstellig. Die Landesregierung lehnt generelle Ausnahmeregelungen vom Fahrverbot für Kunden von Autohäusern ab, obwohl die Stuttgarter Kfz-Innung über eine Umfrage bei Kfz-Betrieben unmittelbare Auswirkungen auf das Werkstattgeschäft vorlegen konnte. Der Landesverband prüft nun rechtliche Schritte. Es sei festgehalten, dass die Landesregierung von Baden-Württemberg Bundesverkehrsminister Scheurer aufgefordert hat, per Verordnung zu ermöglichen, nachgeprüfte Wagen so zu kennzeichnen, dass die Polizei sie bei Fahrverboten in gesperrten Stadtgebieten verkehren lassen könnte. Immerhin! Es hat ja das KBA inzwischen zwei SCR-Katalysatoren-Herstellern die Allgemeine Betriebserlaubnis erteilt, bei deren Nachrüstung die entsprechenden Fahrzeuge nicht mehr von innerstädtischen Fahrverboten betroffen wären.  

Düsseldorf 

Anders sieht es in Düsseldorf aus. Hier verzichten die Behörden auf Fahrverbote und riskieren neuen Rechtsstreit. Die Deutsche Umwelthilfe aus Radolfzell wirft Ministerpräsident Armin Laschet "Hinhaltetaktik" vor. Für Laschet ist das Leipziger Urteil vom Februar des Jahres hinsichtlich eines Fahrverbotes "unverhältnismäßig und rechtswidrig". Die zuständige Regierungspräsidentin Birgitta Rademacher (CDU), die allerdings in keinerlei Weise mit dem ZDK-Ehrenpräsidenten Robert Rademacher verbandelt ist: "Nein, wir können den Handel, das Handwerk und die Innenstadt nicht lahmlegen."  

München 

Auch in München drohen Fahrverbote. Für OB Dieter Reiter (SPD) stehen die Zeichen auf Fahrverbote. Ihm liegt die Gesundheit der Münchener sehr am Herzen. Mal sehen, was der Bayerische Kfz-Landesverband im Verbund mit der größten deutschen Kfz-Innung München noch bis zur Landtagswahl in Bayern am 14. Oktober dazu konkret vorlegen wird. Pressemitteilungen in Ehren, das Beispiel Baden-Württemberg zeigt, dass Alibi-Briefe zu wenig bewegen. Man muss mit den politischen Entscheidungsträgern persönlich vor Ort im Gespräch sein, Fakten liefern, Dimensionen regional fundiert darstellen. In München sind schließlich 295.000 Dieselfahrzeuge unterwegs. Und wie sieht dazu verbandspolitisch die Abstimmung mit BMW aus? Ebenso die mit den größten Händlern? Von der MAHAG bis zur MB-Niederlassung? Es war schon immer so, dass dicke Bretter zu bohren anstrengender und mühsamer ist, als geduldiges Papier vom Schreibtisch aus postalisch zu falten. 

Bild & DUH - Diesel-Hetze 

DUH-Chef Jürgen Resch und Bild hinterfragen, welcher Ministerpräsident in Sachen Dienstwagen der größte Stinker sei (siehe Abbildung)? Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) kriegt da übles Diesel-Fett ab. Resch macht Ramelow den Vorwurf, dass sein 7er mit 247 g/km die höchste CO2- Emission ausstoße. Derweil hat sich Ramelow im März von diesem Fahrzeug getrennt. Resch: "Herr Ramelow hat uns den Wagen-Wechsel nicht mitgeteilt." Welch vermessene Erwartungshaltung? Ramelows bisheriger 7er wird von BMW mit 169 g/km angegeben. Und da geht dann die DHU hin und rechnet einfach 51 Prozent obendrauf. Jetzt entscheidet sich - wie in Baden-Württemberg Ministerpräsident Kretschmann - Bodo Ramelow bei seinem neuen Dienstwagen abermals für einen Diesel, um sichtbar politische Diesel-Akzente zu setzen - der Autostandort Eisenach lässt grüßen -, was macht Resch daraus? Das Schlimme an diesen Bild-Beiträgen ist deren fatale Diesel-Wirkung beim normalen Bild-Zeitungsleser. Auto-Bild möge doch da seinen Bild-Kollegen im Regionalteil Erfurt substantielle Diesel-Nachhilfe geben! Wie peinlich!

© Foto: Prof. Hannes Brachat

62. Licht-Test - 2018

Gute Traditionen soll man halten! Und doch hat sich auch in der Lichttechnik in 62 Jahren etwas getan. Immerhin hat man 2015 endlich von der Papier- auf die Folienplakette umgestellt. Arne Joswig, im ZDK-Vorstand verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit: "Auch wenn wir nun im Oktober den 62. Beleuchtungsmonat angehen, hat die Gesamtveranstaltung für mich nach wie vor ein Faszinosum. Wir können Jahr um Jahr sage und schreibe im Oktober sechs Millionen Autofahrer in unseren Betrieben zum Lichttest begrüßen. Für welche Aktion übernimmt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur schon die Schirmherrschaft? Für die Diesel-Nachrüstung immer noch nicht. Auf welche gemeinsame Aktion mit dem ADAC und dessen 20 Millionen Mitglieder können wir verweisen? Der ADAC ist im Oktober mit dabei. Und als Medien-Partner Auto-Bild. Das hat Wirkung! Selbst der Zentralverband der Augenoptiker ist dabei und sorgt für klare Sicht der Dinge. Gerade mit den Optikern lassen sich vor Ort gemeinsame Aktionen gestalten. Das ist der Imagefaktor.

Würden wir die Preisfrage in der Branche in den Raum stellen, wie viele Fahrzeuge eine mangelhafte Fahrzeugbeleuchtung aufweisen, wer käme auf 33 Prozent? Und das ist die Rechtfertigung für den Beleuchtungsmonat, auch im im 62. Jahr. Welch eine Entwicklung von der Lampe zum Licht! Wir prüfen in unseren Betrieben acht Bestandteile des Lichts, also deren Funktion und richtige Einstellung. Und das nach den Vorgaben der StVZO. Kleine Mängel beheben wir sofort und kostenlos. Notwendige Teile und umfangreiche Einstellarbeiten müssen bezahlt werden.

Nun ist der Oktober auch der Start in die Winterreifensaison. Auch unter dem Aspekt der Ganzjahresreifenentwicklung in der Zukunft würden wir konzeptionell - auch mit den Augenoptikern - gerne den Beleuchtungsmonat zu einem Fahrzeug-Sicherheitsmonat ausbauen. Wir tragen die Überlegungen dazu an entsprechenden Stellen vor. Sie glauben gar nicht, wie groß da die mentalen Vorbehalte sind. Da wird als erstes eine Verteuerung für den Kunden, die Abzocke gesehen. Wenn man den Herren - Damen sind da meist noch keine am Tisch -, klar macht, dass die Grundfunktion des gesamten Kfz-Gewerbes das Thema Sicherheit auf den Straßen ist, wenn man klarmacht, wie wenige Fahrzeuge aufgrund der hohen Servicekultur in Deutschland am Straßenrand stehen bleiben und andere im Verkehrsfluss behindern, öffnen wir manche Tür. Ehrlich, es ist aber ein verdammt zäher Prozess. Man lernt dann für sich selber immer wieder Realitäten zu sehen. Mein Wunsch an die Branche, beteiligen sie sich aktiv am Licht-Test 2018. Ihre Kfz-Innung steht ihnen dazu in der Umsetzung aktiv zur Seite. Wer eine innovative Ergänzung hat, er möge sie mich wissen lassen unter: A.Joswig@autohaus-lensch.de."

Also, zum 62. Mal ran! Mei, hab ich als junger Bub im elterlichen Autohaus über diese Papieraufkleber an der Frontscheibe geflucht. Ohne Rasierklinge und feuchtem Schwamm hat man diesen "Licht-Monat" nicht weggebracht. Wegen 1,5 Pfennige, die eine Folienplakette mehr gekostet hätte. Es sollte bis 2015 dauern!

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Arne Joswig, ZDK-Vorstand

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Fakten zum Licht-Test 2017

Der Faktor E-Auto!

Es war 2010, als die Kanzlerin im Verbund mit der Nationalen Plattform Elektromobilität - siehe Ausführungen dazu im Internet - bis 2020 eine Million reine E-Autos auf die Straße bringen wollte. Die Deutsche Automobilindustrie saß da mit am Tisch. 50.000 reine E-Autos sind es zur Stunde. Trotz zahlreicher Fördermittel für die Industrie. Trotz Prämientopf im Höhe von 600 Millionen Euro, von dem zur Stunde ganze 100 Millionen Euro in Anspruch genommen wurden. 

Im Klartext muss man erkennen, dass die Politik selbst mit angezogener E-Handbremse fährt. Die Industriebremse! Es ist die Automobilindustrie, die ihre Gewinne über die Verbrennungsmotoren und große Fahrzeuge einfährt. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich allein die Zahl der SUV vervierfacht. Die Autos wurden noch grösser und haben noch mehr PS. Das typische Elektroauto steht aber für kurze Strecken, ist ein Kleinwagen und hat im Stadtverkehr beziehungsweise Ballungsgebieten besondere Vorzüge. Es könnten sogar zwei kleine E-Autos auf einem Parkplatz stehen. Zum einen verdient die Autoindustrie mit dieser E-Welt momentan zu wenig. Zum anderen hat kein einziger deutscher Autohersteller zur Stunde eine eigene Batterie. Wie blamabel. Die Chinesen bauen jetzt in Erfurt das erste Batteriewerk in Deutschland. Selbst Tesla sucht nach einem geeigneten deutschen Standort. 

AUTOHAUS hat in der aktuellen Ausgabe 16 das Nissan-Autohaus Gruber in Wasserburg vorgestellt, das mit Erfolg E-Fahrzeuge vermarktet. E-Fahrzeuge zu verkaufen geht demnach etwas anders. Klare Aussage der Verkäufer aus dem Hause: "Jeder, der ein E-Auto gefahren ist, ist begeistert." Es geht nicht um die Jahresfahrleistung, sondern um den Tageskilometertakt. Jetzt endlich will man in Berlin ein Gesetz auf die Schiene bringen, das den Aufbau von Ladestationen erleichtern soll. Mieter sollen Anspruch auf die Einrichtung einer Ladestation haben etc. Die Ladeinfrastruktur wird immer wieder zum Thema erhoben. In London wird mit deutscher Technologie Ladestationen an Straßenlaternen errichtet (siehe Abbildung). Wer verhindert das in Deutschland? Und den Reichsbedenkenträgern, für die die Kobaltreserven bald zu Ende gehen, seien an das Jahr 1973 erinnert, als wir die ersten autofreien Sonntage hatten. Das Erdöl als wichtigster Primärträger gehe zu Ende. Wer die damaligen Prognosen vom Club of Rome liest, der weiß, dass es uns schon lange nicht mehr geben dürfte. Der Beschleuningungsdruck für das E-Auto kommt aus China, zum Beispiel von BYD. Die App von Plugsurfing gibt die beste Übersicht über Elektroladestationen. Auch und speziell für die Flottenbetreiber.

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Plugsurfing - Elektroladestationen

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Ladestation Straßenlaterne

Klimaapokalypse

Die gigantische Hitzeperiode stimmt nachdenklich. Aus Brüssel kommen aktuell für 2030 in Sachen Treibhausgas-Emissionen noch höhere Vorgaben. Die automobilen Klimaauflagen der Branche sind bekannt und von straffer Natur. Wer die dürren Maisstängel auf den Feldern sieht, fragt bei der einseitigen Ausrichtung und Förderung der Landwirtschaft gleichermaßen nach diversen Grenzwerten. Die Gottheit "Natur" bedarf ohne Frage besonderen Schutzes. Für die Automobilbranche steht daher über allem die Forderung nach dem emissionsfreien Automobil. Und doch sollte man vor grenzenloser Panikmache warnen.  

Da schreibt der Klimatologe und Physiker Prof. Dr. Werner Kirchstein an Claus Kleber vom "heute-Journal" - in Auszügen: "Sehr geehrter Herr Kleber, es ehrt Sie, dass sie im heute-Journal im Zusammenhang mit der derzeitigen Hitze und Trockenheit auch mal den Sommer des Jahres 1540 kurz erwähnt haben […] Sie haben verschwiegen, dass das heiße und trockene Jahr 1540 (vom 28. Februar bis zum 19. September) bei weitem extremer war als jetzt das Jahr 2018. Zum Beispiel hat es in Zürich in diesem langen Zeitraum nur vier Mal geregnet. In Mailand blieb es fünf Monate lang völlig trocken [...] Aber auch 79 n. Chr. und 1387 und 1473 waren mehr als extrem trocken und heiß. In der viermonatigen Dürre von 1473 konnten die Menschen zu Fuß durch das trockene Donaubett laufen [...] Im Übrigen gab es seit 1900 auch extreme Sommer: etwa zwölf heiße und zwölf kühle Sommer – ohne erkennbare Regelmäßigkeit [...] Weiterhin haben sie im "heute-Journal" vergessen zu sagen, dass die historischen, extremen Ereignisse außerhalb der Industrialisierung lagen, ohne CO2 und CH4 – Emissionen, ohne Viehwirtschaft und ohne vergleichbar starken Fleischkonsum der Menschen usw. zustande kamen."

Auf die Natur! Bei all ihrer Schönheit wissen wir, sie kann auch verdammt grausam sein. Nicht nur, wenn es stürmt! Mit diesen Zeilen verabschiede ich mich zur AUTOHAUS-Sommerakademie nächste Woche in Österreich und werde dann am 14. September live von der "25. Automechanika" berichten.

Spruch der Woche:

"Wir Autohersteller haben bis heute kaum direkte Kundenkontakte, die Verbindungen laufen fast ausschließlich über die Händler. Das wird sich ändern, etwa durch die Software-Updates, die künftig die Hersteller versenden."

Herbert Diess, VW-Vorstandsvorsitzender

Mit meinen besten Sommergrüßen

Ihr Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de

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KOMMENTARE


Quattro

24.08.2018 - 22:50 Uhr

Der Unterscheid zwischen dem ZDK Ehrenpräsidenten und der Düsseldorfer Regierungspräsidentin liegt u. a. In dem Buchstaben „r“. Frau Radermacher schreibt sich im Gegensatz zu Herrn Rademacher mit drei „r“.


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