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HB ohne Filter: Manager-Entzauberung, Sixt vs. E-Auto, Diesel-Akzente

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: Tatort Diesel +++ Sixt contra Elektroauto +++ Star-Vorlesung +++ Markante ZDK-Dieselakzente +++ Zinsen für Steuernachforderungen

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Datum:
15.06.2018

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Heute: Tatort Diesel +++ Sixt contra Elektroauto +++ Star-Vorlesung +++ Markante ZDK-Dieselakzente +++ Zinsen für Steuernachforderungen

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Tatort Diesel – Manager-Entzauberung

Das war eine Woche! Die Kanzlerin wackelt. Mercedes-Benz muss europaweit 774.000 Fahrzeuge zurückrufen, davon 238.000 in Deutschland. Die Staatsanwaltschaft München wirft Audi-Chef Stadler "Betrug" und "mittelbare Falschbeurkundung" vor. Hausdurchsuchung! Damit sind auch die automobilen Götter Zetsche und Stadler entzaubert. Es wurde querfeldein in der Automobilindustrie über Jahre im großen Stil getrickst und betrogen. Und das bis heute in personam ungestraft! Im Klartext: Entweder die Oberen haben über die Abgasbetrügereien Bescheid gewusst, dann wird's höchste Zeit, dass sie gehen. Oder sie haben von alledem nichts gewusst, dann liegt eklatante Führungsschwäche vor, der ebenfalls die Büroräumung folgen sollte.

Ein weiteres Wochenhighlight: Jetzt fließen eine Milliarde Euro in die Landeskasse von Niedersachsen. VW muss im Abgas-Skandal auch in Deutschland Bußgeld bezahlen. Nach fast drei Jahren. So schnell mahlen die juristischen Mühlen. Wer kriegt diese eine Milliarde? Dieselfahrer, die Anleger, die Händler? Dann ist das als Bußgeld zu wenig! Immerhin hat die Politik diese Woche deutlich gemacht, wer in einer Demokratie die politischen Richtlinien bestimmt. Nicht die, die über Jahre die ganze Gesellschaft "vorführten". Die Herren Manager geraten nach und nach in Engführung. Auch das Chaos um die WLTP sorgte diese Wochen für markante Schlagzeilen und ist für die Automobilindustrie alles andere als ein Ruhmesblatt. Wie wird die Umstellung von NEFZ zu WLTP am 1. September 2018 gelingen? 

Lassen wir den obersten Repräsentanten der deutschen Industrie sprechen, BDI-Präsident Dieter Kempf: "Ich will nicht verhehlen, dass ich mir nach dem Bekanntwerden der Gesetzesverstöße mehr als einmal ein anderes Verhalten gewünscht hätte. Wer Fehler gemacht hat, sollte sie benennen, sich entschuldigen und sie abstellen, also Verantwortung übernehmen, um endlich Vertrauen zurückzugewinnen." Wenn Worte nicht zu Taten werden!

Sixt contra Elektroauto

Der geniale Erich Sixt (73) hält nichts vom Elektroauto. Der wichtige Rohstoff für die Batterien Kobal sei in chinesischer Hand. Auch die E-Reichweite sei eine Katastrophe. Diese wird in Zukunft sicher spürbar erweitert werden. Doch der E-Druck kommt über China. Dort gibt es keine Diesel. Die automobile Zukunft der Chinesen liegt nicht im Verbrenner, sondern im E-Auto und in Folge im selbstfahrenden Auto. Ab 2019 müssen rund acht Prozent der Neuwagenzulassungen in China reine E-Autos sein. Bis 2020 wird China fünf Millionen Ladestationen aufstellen. Bis 2030 80 neue Atomkraftwerke. Von den deutschen Automobilbauern stellt keiner selber E-Batterien her. Selbst Bosch wird nicht in die Zellfertigung einsteigen. Aber die Chinesen, sprich deren größter Batteriezellhersteller CATL, baut nun in der Nähe von Erfurt ein Werk. Sie kommen!

Interessant, dass Erich Sixt auf Sylt 200 BMW i3 und i8 im Einsatz hat. Wo bleibt Rügen? Wo die Insel Reichenau? Wo bleibt das Marketing-Genie Erich Sixt, um das typische E-Auto mit großer Reichweite, einen Kleinwagen in der Stadt zum Renner zu machen? Sixt hat weltweit 2.211 Stationen. Davon 500 in Deutschland. Man ist geneigt zu meinen, dass Erich Sixt das Invest für seine Ladestationen sieht. Da steht der Return-on-Investment nicht im gewohnten Ertragssegen.

Star-Vorlesung mit WWA – Wilfried Wilhelm Anclam

Er kam, sah und inszenierte. Einmal mehr lud der Inhaber und Gründer von AUTOLAND, Wilfried Wilhelm Anclam, Leipzig/Brehna, die Studentenschaft zu einer Exkursion nach Lorch ein. Höhepunkt der Veranstaltung war abends seine Vorlesung, die er im Rahmen der Veranstaltungsreihe Automobilsommer Geislingen 2018 hielt. Wenn er kommt, ist volles "Studentenhaus" garantiert – siehe Abbildung. Wenn er kommt, ist ein "Get-together" im Anschluss mit First-Class-Catering selbstredend. Das Finale gipfelte in der Geislinger Abenddämmerung in den Ausführungen vom Katheder namens Maybach 62 S Landaulet Convertible: Eine Tour d'Horizont von beruflichen Empfehlungen an die Studentenschaft bis zum Geheimnis von Luxusfahrzeugen. Voller Witz und tiefsinnigem Geist. Anclam versteht es, Feuer zu entfachen. Mehr dazu am Montag, 18. Juni 2018 auf AUTOHAUS Online!

© Foto: Hannes Brachat

Markante ZDK-Dieselakzente

Der ZDK hat mit dem "Pro-Diesel-Sticker" eine besondere Initiative gestartet. Wie ist der Stand der Dinge? Arne Joswig, ZDK-Vorstandsmitglied und dort verantwortlich für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit: Wir haben die Diesel-Sticker-Kampagne am 23. Mai 18 gestartet. Jeder Betrieb kann die Aufkleber über "kfz-meister-shop.de" ordern. Für Kfz-Innungsbetriebe ist das kostenlos. Der ZDK-Pro-Diesel-Sticker soll auf der Straße sichtbar machen, dass der Diesel bleibend zukunftsfähig ist.Der ZDK fordert nach wie vor die Hardware-Nachrüstung, und dafür einen stabilen, verbindlichen Rechtsrahmen. Wer seinen Diesel nachgerüstet hat, ist damit von einem Fahrverbot für Diesel befreit. Der ZDK hat hier auch die noch ankommende Armada an Leasingrückläufern und deren Restwerte im Blickfeld.

© Foto: ZDK

ZDK-Vorstandsmitglied Arne Joswig mit dem "Pro-Diesel-Sticker"

Sechs Prozent Zinsen für Steuernachforderungen - ein Hammer

Mitte Mai 2018 hat der Bundesfinanzhof die hohen Zinsen auf Steuerforderungen als "grundgesetzwidrig" eingestuft. Angesichts der Nullzinspolitik sei dies "realitätsfern und unbegründet". Ein Verstoß gegen das Rechtsstaatsprinzips des "Übermaßverbots". Der Fiskus kassierte über diese Absahnschiene 2017 einen Überschuss von 367 Millionen Euro. Echter Handlungsdruck für den Bund entstünde erst dann, wenn das Bundesverfassungsgericht die Praxis als verfassungswidrig einstufen würde. Die Politiker kennen diese unhaltbare Proportion. Angepasst wird nichts. So schafft man keine politische Glaubwürdigkeit.

Spruch der Woche:

Welches Werkzeug hat immer gute Ideen? Der Vorschlaghammer!
Warum Werkzeugkästen aussortieren, wenn sie zur WM als Getränkebar dienen können? 
Gesehen in der Manufaktur B26 in Schwäbisch Gmünd.
© Foto: Hannes Brachat

Werkzeugkasten-Bar

Ich wünsche Ihnen ein dialogreiches Wochenende!

Ihr Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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