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HB ohne Filter vom 17. Juni 2016

Prof. Hannes Brachat
Prof. Hannes Brachat
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Heute: Neue E-Zeichen aus Wolfsburg, Bildbetrachtung - E-Ladestationen, Prinzip Einfachheit, E-Aktivitäten bei Rotary.

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Heute: Neue E-Zeichen aus Wolfsburg, Bildbetrachtung - E-Ladestationen, Prinzip Einfachheit, E-Aktivitäten bei Rotary.

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Neue E-Zeichen aus Wolfsburg

Rechtzeitig vor der anstehenden Hauptversammlung am 22. Juni 2016 in Hannover stellte VW-Konzernchef Matthias Müller die Konzernstrategie 2025 vor. Wie wohltuend, die Dieselmalaise einmal zu verrücken und die Blicke in die Zukunft zu werfen. Gewichtige Feststellung der Neuausrichtung: Endlich wird die Stückzahlendenke und die bedingungslose österreichische Größendenke, weltgrößter Automobilhersteller zu sein, durch inhaltliche Neugewichte wie E-Auto, autonomes Fahren und Mobilitätsdienstleistungen ersetzt. Schließlich wird der Verkehr der Zukunft weiter über Räder laufen, aber über das Internet gesteuert werden. 

Sie lesen richtig, VW soll Hochburg des Elektroantriebs werden. VW will die Batterietechnologie als "neues Kompetenzfeld" erschließen und das möglicherweise mit einem eigenen Batteriewerk fundieren. Im Klartext, der Konzern hat die E-Auto-Entwicklung bislang nicht ernst genommen. Die E-Batterien kommen – einschließlich Porsche – alle zur Stunde aus Asien.

Laut Konzernchef Müller soll bis zum Jahre 2025 der Absatz mit reinen Stromautos auf zwei bis drei Millionen pro Jahr steigen. Volkswagen will dazu in dieser Zeit mehr als 30 reine Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen. VW strebt außerdem an, führender Anbieter von "Mobilitätsdienstleistungen" zu werden. Dahinter steht ein hoher qualitativer Anspruch. Hauptsitz für die neue "Mobilität" wird eine eigenständige Tochterfirma in Berlin sein. Es geht in der VW-Zukunft also ganz markant um die angestammte Hardware namens Produktion, um gigantische Softwareentwicklungen und umfassende Services. Das kostet neben dem Dieselskandal viele Milliarden Euro und wird nicht ohne massive Kostensenkungen, Mitarbeiterabbau und einen Kulturwandel zu schaffen sein. Zum Kulturwandel gehört u.a., dass die VW-Konzernhändler die neue E-Welt nicht behindern, sondern gewichtige mentale E-Brückenbauer zum Kunden hin werden.

Bildbetrachtung - E-Ladestationen

Zur politisch beschlossenen Starthilfe mit Prämien für E-Autos gehört auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur. Sie wird mit 300 Millionen Euro gefördert. Es gibt zahlreiche Autohäuser, die bereits mit eigenen "Säulen" dabei sind. Der Standort der Ladestation zeigt jeweils vor Ort die Gesinnung, die wahre Einstellung. Vergleichen sie die beiden nachstehend abgebildeten Ladestationen. Beispiel 1 trifft man in einem VW-Zentrum an. Ein "Plastikhut" soll verhindern, dass ein Auto den Glasfenstern zu nahe kommt oder gar das Ladekabel lädiert. Das Bild entspricht genau der Einstellung, die der VW-Konzern bislang zu E-Autos hatte, nämlich keine!

Wie anders die E-Ladestation hier bei einem renommierten Renault-Händler in Göttingen. Weiße Pflastersteine als sichtbares Unterscheidungsmerkmal zur anderen Parkfläche. Zwei E-Autos aus dem aktuellen Verkaufsprogramm werden geladen. Die E-Fahrzeuge sind werblich originell und wirkungsvoll beschriftet. Die Ladesäule ist mit einem grünen Stahlband eingerahmt. Ein "Halteverbotsschild" unterstreicht die Bedeutung freier Ladeplätze.

Klarer kann man eine offensive und eine defensive Denke zum Elektroauto nicht zum Ausdruck bringen wie am Beispiel beider Abbildungen.

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Die VW-E-Ladesäule

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Wirkungsvoll inszenierte E-Ladesäule im Autohaus Hermann, Göttingen

Prinzip Einfachheit!

Gibt es noch einfache Vorgänge im Autohaus? Von der Terminvergabe, GW-Rücknahme bis zur Logistik im Reifen-Hotel, alles ist komplex und ohne IT-Hintergrund nicht mehr zu packen. Wer sich den Blätterwald an Formularen vor Augen führt, der mit einem Fahrzeugverkauf verbunden ist, macht sich nicht nur zum papierbeladenen Umweltsünder, sondern auch zum "Rechtsverdreher" um jeden Preis.

Bei einem Vortrag an der Hochschule für Automobilwirtschaft in Geislingen artikulierte Mobile.de-Deutschlandchef Malte Krüger die mit Puls erhobene These: "Jeder Dritte würde sein Auto häufiger wechseln, wenn der Autokauf einfacher wäre." Was will man mehr. Also, vereinfachen! Das Prinzip Einfachheit muss bei aller Komplexität ein Teil der Digitalstrategie eines Autohauses sein. Mobile.de will den Autokauf vereinfachen. Das soll über eine bessere Orientierung des Käufers gelingen. Über mehr Transparenz und über mehr Entscheidungshilfen. Und wie setzt das der Automobilhandel zusammen mit den Herstellern/Importeuren für den Verkaufsalltag die Vereinfachung digital im Autohaus um? 

© Foto: Mobile.de

Das Prinzip Einfachheit!

E-Aktivitäten bei Rotary

Als "Alt-Rotarier" erhielt ich vom Rotary-Club Einbeck-Northeim eine Vortragseinladung zum Thema "Kommt sie jetzt, die Pkw-E-Mobilität"? Die rotarischen Vereinigungen gibt es seit 1905. In Deutschland sind 1.032 Clubs mit 53.000 Mitgliedern Woche für Woche mit Meetings unterwegs. Die Mitglieder kommen aus den unterschiedlichen Berufen und sind unabhängig von politischen und religiösen Richtungen zusammengeschlossen. Ohne Frage dominieren nach wie vor die reinrassigen rotarischen "Herren-Clubs". 

Aktiv vor Ort in Einbeck mit dabei: die beiden Rotarier Michael Rösner, Volkswagen- und BMW-Händler, sowie Wolfgang Hermann, Renault-, Ford- und Seat-Händler. Wolfgang Hermann ist in der Branche als Initiator und Gründer der BFC-Northeim deutschlandweit bekannt und geschätzt. Rösner und Hermann stellten für den Versammlungsabend den Fuhrpark mit Elektroautos. Und die rund 70 Rotarier nahmen das Angebot aktiv wahr. In der späteren Fragerunde erstaunte, wie viele Vorbehalte und Vorurteile den Menschen zum E-Auto bislang vermittelt wurden. 

Zum Nachdenken:

  1. Sind Reichweiten mit dem reinen E-Auto über 500 km denkbar? Ja, Tesla macht das heute schon vor.
  2. Werden die E-Batterien im Preis günstiger? Ja, je mehr E-Autos fahren.
  3. Wird mit fortschreitender Batterietechnik die Ladezeit kürzer: Ja! In zehn Minuten 80 Prozent Kapazitätsaufladung wird möglich sein.
  4. Wird Morgen ein E-Auto noch mehr als ein herkömmliches Auto kosten? Nein!

Die Folge: Das E-Auto kommt!

Norwegen, die Niederlande, Indien, Österreich planen, ab 2020/2025 und 2030 nur noch Elektroautos zuzulassen. In China wuchs 2015 allein die Zulassungszahl für E-Autos um 300 Prozent. Wer die vorgegebenen CO2-Ziele vom Klimaabkommen im November 2015 in Paris erreichen möchte, wird das nur mit einem erheblichen Anteil an Elektrofahrzeugen erreichen.

Ein 16-Jähriger, Robin Engelhardt, schrieb eine "Studie". Sie trägt den Namen: "50.000 elektrische Kilometer - nie wieder tanken!" Interessenten können diese gratis unter www.elektromobilitaet-engelhardt.de unter der Rubrik Informationen ausdrucken. Downloaden klingt beim drohenden Brexit besser. Mit großem Respekt und besonderem Interesse habe ich gelesen, wie ein Jugendlicher seine Eltern in Sachen E-Mobilität über 50.000 km begleitet hat und die praktischen Erfahrungen daraus zusammenstellt. Seine mutigste These für 2050: "Seit im Jahr 2030 in aller Herren Länder verbrennungsmotorische Fahrzeuge verboten wurden, kann man in Großstädten wieder saubere Luft atmen. Tesla Motors Inc. ist größter Arbeitgeber der Region Stuttgart geworden, weil der bankrotte Daimler-Konzern von den Kaliforniern aufgekauft wurde (...). Der Entwicklungsrückstand im Hause Daimler ist schon heute durch die Auslagerung der Electric Drive Produktion zu Renault (beim Smart ed) bzw. Tesla (bei der B-Klasse ed) belegt."

© Foto: Prof. Hannes Brachat

Sie organisierten als rotarische Freunde des Clubs Einbeck-Northeim den E-Fuhrpark, Wolfgang Hermann (l.) und Michael Rösner

© Foto: Robin Engelhardt

Die Studie "50.000 elektrische Kilometer – nie wieder tanken!"

Spruch der Woche:

"Wenn die Gier erst einmal in Fahrt ist, versagen alles Bremsen."

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen – vom E-Fahrrad aus!

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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