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HB ohne Filter vom 26. Februar 2016

Prof. Hannes Brachat
Prof. Hannes Brachat
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Heute: HUK-Coburg Autoservice GmbH, Kartenhaus AMI Leipzig, Peinliches Verschaukeln bei Fiat, Österreichische Handelsprioritäten, Zum Tode von Dr. Wilhelm Rieth.

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Datum:
26.02.2016

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Heute: HUK-Coburg Autoservice GmbH, Kartenhaus AMI Leipzig, Peinliches Verschaukeln bei Fiat, Österreichische Handelsprioritäten, Zum Tode von Dr. Wilhelm Rieth.

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HUK-Coburg Autoservice GmbH

Die HUK Coburg, mit über zehn Millionen Kfz-Versicherungspolicen Marktführer in Deutschland bricht nun mit gut 300 freien Stationen unter dem Label "HUK-Autoservice" vor allem in Ballungsgebieten ins Servicegeschäft ein. Von Dekra zertifiziert beteiligen sich da an der künftigen Servicesteuerung noch andere Versicherungsgesellschaften wie die VHV, Aachen Münchener, Gothaer u.a. Man möchte fragen, was sind schon 300 Freie Werkstätten in Relation zu 38.000 bestehenden Kfz-Betrieben? Die HUK verfügt zur Stunde über 1.400 "Kasko-Select"-Partner, über die die Schadensteuerung erfolgt. Dahinter stehen 600 Markenhändler und 800 freie Karosserie-&-Lack-Betriebe. Jetzt kommt der erste Schnitt. 

Im neuen Service-Konzept werden ausschließlich Freie K&L-Betriebe bedacht. Das liegt primär am Preis bzw. Preisimage der Markenhändler. Man ist damit als HUK frei in der Gestaltung und muss sich mit keinem Hersteller/Importeur einlassen. Gerade im teuren Teilesektor nicht. Das hat Vorteile in der gesamten freien Einkaufsachse. Freie K&L-Betriebe haben selbst im neuen Partner-Werkstatt-Konzept der HUK schlichtere Standardvorgaben. Die meisten K&L-Betriebe sind Mittelständler. Mit denen ist aufgrund ihrer Größe leichteres Verhandeln bzw. Durchsetzen möglich. Die zeigen sich flexibler, nachdem sie in Sachen Kalkulation nicht so eng gestrickt sind.

Warum engagiert sich ein Versicherer in diesem bereits hart umkämpften Servicemarkt? Die Marktmacht des Großen führt zu ganz konkreten Einkaufspreisvorteilen - bei den Teilen über Stahlgruber, Reifen über Gettygo, Schmiermittel über Petronas. Das reicht dann bis zur verbilligten HU für 79 Euro. Nachdem die Serviceleistungen exklusiv den eigenen Versicherungskunden offeriert werden, werden sie über die neue Leistungsachse an die eigene Kfz-Versicherung loyalisiert. Daraus entsteht in Zukunft ein größerer Prämienpreisspielraum. Das Thema vertragliche Kundenbindung spielt also eine ganz erhebliche Rolle.

Nun weiß man, dass in der Ära der neuen Assistenzsysteme die Zahl der Unfälle auf Dauer rückläufig sein wird. Die HUK sucht also für seine Partner heute schon ein zusätzliches Auslastungsfeld. Wer sich näher interessiert, findet unter www.huk-autoservice.de weitere Details - vom Festpreisangebot bis zur Online-Serviceanmeldung. Der ZDK hat das Kartellamt eingeschalten. Es könne nicht sein, dass eine "Institution" seinen Partnern quer durch Deutschland verbindliche Preise vorgibt. Man wird sehen, was da aus Bonn kommt.

© Foto: HUK

Diverse Offerten von HUK-Autoservice

Das Kartenhaus AMI Leipzig

Die AMI hat ihren eigentlichen Ursprung im "Aufbau Ost". Das Begann nach der Grenzöffnung mit dem Neubau am traditionsreichen Messestandort Leipzig. Heute, eine "blühende Landschaft". Die IAA in Frankfurt läuft alle zwei Jahre als Veranstaltung des VDA (Verband der Automobilindustire). Die AMI als Messe des VDIK. Bitte, der VDA finanziert über die eine Million Messe-Besucher jeweils seine komplette Verbandsarbeit. Und vergleichbares hat man sich sicher beim VDIK, beim Verband der Automobilimporteure, mit 224.000 Besuchern versprochen. Ohne Frage, schon die letzten Veranstaltungen zeigten einen Aussteller- wie Besucherrückgang.

Es sei klargestellt, dass es sich bei der AMI um eine Herstellermesse handelt. Sie läuft unter der Diktion "Marke & Modelle". Und man staunt immer wieder, welche Unsummen an Messegeldern auflaufen. Hohe Standkosten bis hohe Hotel-Übernachtungskosten etc. Ein MB- oder Audi-Stand zur IAA verschlingt jeweils 30 Mllionen Euro. Und Daimler gibt pro Jahr an Werbung in Deutschland insgesamt gut 180 Millionen Euro aus. Audi kommt mit 145 Millionen Euro klar. Es dominiert bei den Werbeausgaben ganz deutlich die Fernsehwerbung, dann Internetwerbung, dicht gefolgt von Zeitungswerbung. Kinowerbung gerät dagegen schon nahezu zur Ausnahme. Nun hat VW in Anbetracht der wachsenden Kosten aus der "Fälscherwerkstatt" eine Standreduzierung auf der AMI angekündigt - und dann wurde im letzten Augenblick auch die gekürzte Fassung abgesagt.

Das löste einen Dominoeffekt aus. So kurz vor der Messe. Die AMI, die alle zwei Jahre stattfindet, sollte vom 9. bis 17. April 2016 laufen. Wir stellen fest, dass es offensichtlich mit der Solidarität unter den Herstellern und Importeuren genauso lausig aussieht wie bei der zwischen den Händlern. Ansonsten hätte man sich hier rechtzeitig abgesprochen. Dass die Absage der AMI in der Wirtschaft kaum jemanden juckt, erkennt man daran, dass das Thema in der einschlägigen Wirtschaftspresse, vom "Handelsblatt" bis zur "FAZ" oder "SZ" nicht einmal thematisiert wird. Wie und wann nun der "Schwacke-Markenmonitor" zelebriert wird, werden wir noch berichten. Dem scheidenden VDIK-Präsidenten Volker Lange (73) hätte man einen anderen Abschied aus seinem Amte gewünscht und seinem Nachfolger in spe, Reinhard Zirpel, einen besseren Start!

Peinliches Verschaukeln bei Fiat

Wer sich all die Produktneuerungen, die Fiat-Chrysler-Chef (FCA) Sergio Marchionne in den vergangenen Jahren den Händlern versprochen hat, erinnert, stellt fest, dass dieser sich oft "ver-sprochen" hat. Wobei er ja nicht an einem Sprachfehler leidet. FCA schloss das Jahr 2015 mit einem Gewinneinbruch um gut 40 Prozent auf 377 Millionen Euro ab, obwohl es eine Umsatzsteigerung auf 113 Milliarden Euro gab. Rückrufe in den USA, ein Rückkauf der Modelle sowie anstehende Rückrufe - da mussten saftige Rückstellungen gebildet werden. Der Aktienkurs brach im Jahresschnitt um 30 Prozent ein und liegt derzeit bei 5,8. Der einmalige Höhenflug auf 15,2 in 2015 ist vorbei. In Europa vermarktete Fiat auf dem neunten Platz 2015 632.202 Einheiten und hält damit einen Marktanteil von 4,8 Prozent.

In Deutschland setzte die Organisation 2015 70.719 Einheiten um und belegte mit einem Marktanteil von 2,21 Prozent Platz 11 auf der Zulassungsliste. Um die wahre Absatzfreude plastisch darzustellen, sei auf das "Meer" der Eigenzulassungen 2015 verwiesen: 42,3 Prozent. Honda mit 55,4 Prozent und Kia mit 42,5 Prozent liegen drüber, dann folgt Adam, genannt Opel mit 42 Prozent (!).

Diese Woche nahm dann der Vorstandsvorsitzende der Fiat AG Deutschland, Henrik Starup-Hansen, nach einem Jahr seinen Hut. Das ist nun der siebte neue Vorstandsvorsitzende innerhalb von zehn Jahren. Soviel zur stabilen Kontinuität. Daran wird genau ersichtlich, woran es im Hause Fiat substanziell mangelt: Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Es sei nur einmal aufgerufen, wie man in der Turiner Zentrale mit der europäischen Händlervertretung umgeht. In Deutschland wahrt man den Schein, indem man ein paar arrivierte Händler mit viel Geld neu engagiert. Der Deutsche Händlersprecher Wilfried Blöhbaum reduziert sein Autohaus auf einen Fiat-Servicevertrag und konzentriert sich wie viele andere Fiat-Händler auf eine zweite Marke. Oftmals Hyundai, hier Skoda. Unter unternehmerischen Aspekten ist da jeder Fiat-Händler dazu aufgerufen, seine eigenständige Entscheidung zu treffen. Erwarten sollte man da als Händler von oben nichts.

Nach herben gerichtlichen Auseinandersetzungen geht dennoch die Netzkündigung ab Ende des Monats in ihre wirksame Phase. Einstufiges Vertriebsnetz! Es waren 2013 mal 550 Partner am Netz. Jetzt sind es 300 weniger. Und dennoch soll der Absatz 2016 auf dem deutschen Markt um 20 Prozent steigen. Da hilft nur noch die unmittelbare Nähe Turin–Rom zum Papst: Prinzip Hoffnung! Den scheidenden Fiat-Händlern sei empfohlen, sich als freie Händler zu betätigen. Man erhält heute - außer Ferrari - über den EU-Markt und finstere deutsche Händler jeden Neuwagen. Schauen Sie sich die freien Bezugsquellen von TOHA, Pro Neuwagen, Delta Car Trade S.A., Mehrmarken-Center, Autobund oder ELN an.

© Foto: Anbieter

Frei Bezugsquellen für Neuwagen

Österreichische Handelsprioritäten

Bei den AUTOHAUS Perspektiven in Wien stellte der wahre Sprecher der Österreichischen Automobilhändler, KommR Ing. Josef Schirak, die automobilen Besonderheiten seines Landes dar. Er arbeitete u.a. drei zentrale Punkte heraus. Markenexklusivität in Ehren, man sollte sie aber vielfach nicht zur absoluten Bedingung erheben. An vielen Stellen ist es geografisch unumgänglich, einen Zwei-oder Mehrmarkenbetrieb zu führen, um die Wirtschaftlichkeit des Gesamtbetriebes sicherstellen zu können.

Die zweite Forderung betrifft eine Abstufung der Standards. Ohne Rücksicht auf die Händlerbetriebsgröße und auf das zur Verfügung stehende Verkaufspotenzial im Vertragsgebiet werden in vielen Fällen unerfüllbare Vorgaben in die Verträge und Richtlinien geschrieben. Schiraks Forderung für den Handel: "Ein Lösungsansatz könnte lauten, dass sämtliche vom Hersteller einseitig vorgegebenen Standards auf die Betriebsgröße, die Regionalität und die möglichen Stückzahlen im Vertragsgebiet Rücksicht zu nehmen haben."

Schirak geißelte als dritten Punkt auch die Untugend, dass die Importeure trotz "vorgespielter" finanzieller Unterstützung sich bei der Einführung der neuen Standards über profitable "Profitcenters" untragbar bereichern. Das gilt bei Raumteilmöbeln, der Vorgabe, wo die Fliesen zu ordern sind, den Verkäuferinseln, Beleuchtungskörpern, Sitzgelegenheiten, Zubehörregalen bis hin zu organisatorischen Belangen im Bereich Verwaltung und Buchhaltung bzw. bei Onlinediensten. "Österreich", so Schirak, "kann gemessen im EU-Vergleich und darüber hinaus mit den attraktivsten und bestausgestatteten Autohäusern aufwarten. Diese Autohäuser alle paar Jahre ohne Notwendigkeit und entgegen jedweder wirtschaftlicher Vernunft rundzuerneuern, bedeutet Unfug und Geldverschwendung!"

© Foto: Prof. Hannes Brachat

KommR Ing. Josef Schirak

Zum Tode von Dr. Wilhelm Rieth

Heute findet Dr. Wilhelm Rieth (87), Diplom Kaufmann, auf dem Nordfriedhof in München seine letzte Ruhestätte. Er gehörte zu seinen aktiven Zeiten zu den großen Automobilisten der Szenerie und war größter Citroen-Händler Deutschlands. Standort: München. Er war über Jahre Citroen-Händlerverbandspräsident. Darüber, wie über seinen bereits zu früh verstorbenen Sohn Karl und Dr. Peter Rieth hatten wir immer wieder persönliche Bande. Zu gut erinnere ich mich an die Zeit, als der Individualist und Polarisierer Marc Pasture Vorstandsvorsitzender der Citroen Deutschland AG war (1988 - 1992). Da galt es für Dr. Rieth in Köln manche Klinge zu wetzen. Er hatte dabei eine einmalige humorige Gelassenheit. Er scheute aber keineswegs die Rechtswege und war darin sehr konsequent.

Wo damals ZDK-Präsident Fritz Haberl auftauchte, folgte unweigerlich im Schlepptau Dr. Wilhelm Rieth. Er saß ja im ZDK-Vorstand. Sie beide verband nicht nur das Auto, gleichermaßen die Münchener Schickeria, sondern auch eine bajuwarische Blutsfreundschaft. Diese artikulierte sich immer wieder darin, dass die beiden Herren nach einer ZDK-Präsidiumssitzung einen Dritten suchten, z.B. ZDK-Vizepräsident Hermann Josef Schäfer, den sie dringlich-spitzbübisch zum Skatspiel anhielten. Die beiden Bajuwaren spielten natürlich wie die Ur-Bayern sehr eng zusammen und hatten eine so sakrische Freude, wenn ihr Dritter mit seinem überschaubaren Kartenbild in der Luft hing und zappelte. Das zeigte sich dann in der stillen Form des Schmunzelns, Lächelns und Grinsens, steigerte sich über das Mezzoforte des Gickelns und Quiekens und gipfelte im Fortissimo des Losprustens, Kreischens, Wieherns. Die Top-Form ihrer Lache war dann allenfalls noch schadenfrohes Brüllen! Das wurde natürlich immer wieder durch Anekdoten aus der vorausgegangenen Sitzung oder auch durch Witze unterbrochen. Ihr Magnetismus trug die Fülle totaler Lebensfreude in sich. Die brachten sie immer aus Kitzbühel mit. Das alles zog uns Zuschauer in ihren Bann. Ja, Dr. Wilhelm Rieth gehört für mich zu jenen Automobilisten, die ich gerne in freudiger Erinnerung in mir trage. Ich fühle mich heute ihm und seiner ganzen Familie in besonderem Gedenken verbunden!

Spruch der Woche:

"Die Formel I ist so schlecht wie nie zuvor. sie ist voraussehbar. Ich würde mein Geld nicht ausgeben, um mit meiner Familie ein Rennen anzusehen – ausgeschlossen." (Bernie Ecclestone, Geschäftsführer der Formel-1-Holding) 

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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KOMMENTARE


Dieter M. Hölzel

29.02.2016 - 13:12 Uhr

Das es HUK - Coburg-Autoservice GmbH auch besonders auf Schadensteuerung, weg vom Fach- u. Markenbetrieb, abgesehen hat, ist offenkundig und wird auch so kommuniziert. Wer spätestens jetzt seine hauseigene Versicherungsabteilung, mit qualifiziertem Personal, noch nicht auf den Weg gebracht hat, braucht sich auch nicht zu wundern, wenn Unfallauto von Kunden durch HUK vom Hof geschleppt werden. Darüber zu jammern hilft auch nicht, handeln ist angesagt und Kunden in der eigenen Versicherungs-Agentur versichern. Wer sich weigert hat seinen Beruf nicht verstanden und ist fehl am Platz.Wie es erfolgreich funktioniert ist hinreichend auf dieser Plattform nachzulesen.Wer seine Vers.-Agentur professionell aufgestellt hat, braucht sich über seine Spenglerei-Lackiererei keine Sorgen machen, wie auch über Unfall Ersatz Kauf.Nun bin ich gespannt, ob und in welcher Häufigkeit sich Kolleginnen und Kollegen dazu hier zu Wort melden, bzw. den Ernst der Lage erkannt haben.


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