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HB ohne Filter vom 5. Oktober 2007

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Datum:
05.10.2007

5 Kommentare

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Heute mit den Themen: Autoabsatz September, BMW 2020, Köhlers Ruck!, ATU-Reifenkompetenz, Zulassungsstellen überfordert!



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1. Oktober – Montag



Autoabsatz September. Trotz gelungener IAA bleibt auch im September die automobile Absatzwende aus. Enttäuschend ist nach wie vor der Absatz an Endkunden. Inzwischen ist die Hinterfragung erlaubt, ob 2007 überhaupt 3,2 Mio. Neuwagen noch realistisch sind? Was bedeutet das für den Handel?



Die Jahreszielplanungen der Hersteller sind zurückzunehmen. 110 Prozent Zielerreichung in einem gesättigten Markt anzustreben sind irreal. Folglich ist auch die Marge dafür irrelevant. Wer die Zulassungskarte tiefer analysiert, stellt fest, dass es Gebiete gibt, in denen die Marktaufnahmefähigkeit um über 20 Prozent zurückging. Das sind Katastrophenzahlen! Sie führen für den betroffenen Händler zu fürchterlichen Ergebnissen. Wer hier die Organisationen mit Niederlassungen betrachtet, stellt hier ein übles Doppelspiel vor. Man kann dies an diversen Marktaktionen wie bei Daimler "10 Prozent Exklusivrabatt für Rentner" erkennen. Eine Mitarbeiterin zeigte mir ein Renault-Schreiben, das direkt an sie als Endkundin ging. 25 Prozent auf alle Renault Neuwagen oder 35 Prozent auf alle Renault mit Tageszulassung. Unter P.S. heißt es dann: Bei Kauf bis zum 26.9.2007 erhalten Sie weitere fünf Prozent auf alle Aktionsmodelle. Wie schlagen dann erst die Niederlassungen zu?



Wer mit den Händler spricht, stellt fest, dass auch in Sachen Kulanzen mehr und mehr auf den Schultern der Händler abladen wird. Wie muss der Kunden den Listenpreisverfall in Bezug auf die Thematik Kundenzufriedenheit sehen? Da hat der eine Kunde solide bezahlt, der andere sein gigantisches Schnäppchen gemacht. Der "Dumme" wird sich in der Befragung rächen. Margenbestandteil! Strukturell ist auch zur Kenntnis zu nehmen, dass selbst neu eingeführte Volumenmodelle heute schon im ersten Jahr ihrer Einführung gestützt werden müssen. Kann man sich vorstellen, dass bei der einen und anderen Marke der so genannte Vorführwagenumsatz inzwischen 25 Prozent des gesamten Pkw-Umsatzes ausmacht? Selbst dieses Geschäft ist heute mit Verlust belegt. Die Verluste gehen beim Privatunternehmen zu Lasten der Eigenkapital-Quote. Umgekehrt ist diese im Vertrag vorgegeben. Wie soll sich das halten lassen? Da gehen entweder noch zahlreiche Händler über die Wupper oder die Hersteller haben hierfür einen vernünftigen Kassenansatz. Sieht man allerdings deren Renditeziele, werden sie das um jeden Preis zu verhindern suchen. Sie werden aber ihr Lehrgeld über die "Volkseigenen Betriebe" zahlen müssen!




2. Oktober – Dienstag



BMW 2020. Eine mutige Prognose, die BMW-Vorstandschef Norbert Reithofer bis 2020 abgibt. Der Absatz soll auf deutlich über zweiMio. Fahrzeuge gesteigert werden. Ganz markant wird eine stärkere Renditeorientierung betrieben. Kapitalrendite! Großaktionär Quandt steht dahinter. Die Umsatzrendite soll zwischen acht und zehn Prozent liegen. Das bedingt einen Produktivitätszuwachs von mindestens fünf Prozent p.a. Hinzu kommen Hammerauftritte wie die neue "BMW Welt" in München. In Berlin will man MB am Salzufer Paroli bieten. Ein 80 Mio. Investment im Stadtteil Charlottenburg soll auf 40.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche neue Dimensionen schaffen. Fertigstellung soll im Jahre 2010 sein.




3. Oktober – Mittwoch



Köhlers Ruck! Dankbar erinnern wir uns heute an das großartige Geschenk der unblutigen Wiedervereinigung. Dank an alle Politiker, die dies ermöglicht haben. Allen voran dem Kanzler der Einheit, Dr. Helmut Kohl. Es war Bundespräsident Roman Herzog, der mit seiner Ruck-Rede zu Berlin 1997 Signaturen setzte. Köhler stellt nun in seiner neuesten Berliner Rede fest, dass die Kapitaleinkünfte stärker als die Arbeitslöhne gestiegen seien. Er forderte eine stärkere Beteiligung der Arbeitnehmer an ihren Betrieben. Deutlich brandmarkte er das Verhalten mancher Unternehmen im Umgang mit Schwächeren. Der Bundespräsident stellte auch sehr offen die Problematik um die Globalisierung dar. Er tat dies ohne jegliche Heuchelei. "Europa fischt Afrikas Küsten leer und verweist kalt auf Verträge." Oder: "Der Aufstieg der einen darf nicht der Abstieg der anderen sein!" Wer macht hier zu Lasten von wem seine Geschäfte! Köhler mahnte das "Miteinander auf Augenhöhe" an. Das wäre auch für unser Gewerbe nicht nur ein Ruck, sondern eine Revolution!



4. Oktober – Donnerstag



ATU-Reifenkompetenz. ATU, angeblich Deutschlands Nr. 1 für Reifen, schlägt jetzt wieder wintermäßig zu. Dominant mit Kompletträdern. Es mag ja sein, dass ATU überfabrikatlich die Nr. 1 ist. Vergleiche ich die Reifenzahl der VW-Händler, so werden sie bei der Marke VW um Längen vor ATU stehen. Nur, wer weiß das? Was nützt es? Für die Standardeinlagerung von Reifen verlangt ATU ab 6,50 Euro. Michelin lobt mit ATU für Winterreifen einen Tankgutschein von 30 Euro aus. Und immer wieder die ATU-Fundamente: Erhalt der Herstellergarantie. Wir sind auf dieses Thema aktuell in AUTOHAUS 18 eingegangen. Dann: Teile in Originalteil-Qualität. Modernste Diagnosetechnik, Meisterleistung mit Tiefpreisgarantie, kompetenter Meister-Service und Sofort-Service ohne Voranmeldung!



Den 30-Punkte-Winter-Check bietet ATU für 9,90 Euro an. Leichtlaufmotorenöl von Liqui Moly 10 W – 40 HD wird der Fünf-Liter-Kanister für 27,99 Euro offeriert. Castrol-Öl, Magnatec 10 W-40, 5 Liter zum Preis von 24,99 Euro. Obendrein gibt es noch ein Gratis-T-Shirt. ATU sieht sich auch als Nr. 1 für Autobatterien. Ab 39 Euro! Natürlich wird zur Stunde auch für den kostenlosen Lichttest geworben. Da heißt es dann: Scheinwerfer Herbst-Aktion 30 Prozent! Wer erst die Preise der flexiblen Navigationssysteme anschaut, ist peinlich berührt ob der Preise, die die Automobilhersteller für ihre fixen Systeme immer noch abzocken.




5. Oktober – Freitag



Zulassungsstellen überfordert! In der Ausgabe der "Lübecker Nachrichten" war am 26.9. zu lesen: "Heute wird´s voll!" Die Lübecker Autohändler haben für heute 260 Tageszulassungen angekündigt. Grund: Mit dem Ende des dritten Quartals versucht der Autohandel, die neueste Zulassungsstatistik zu Gunsten der jeweils eigenen Marke zu beeinflussen. ... Obwohl diese Autos noch nicht verkauft sind, werden sie dennoch von den Händlern angemeldet, um anschließend als Vorführwagen verkauft zu werden.“ Der Schreiberling meint als Einführungstext: "Nehmen Sie unbedingt ein gutes Buch mit zur Kfz-Zulassungsstelle und sagen Sie vor allem alle anderen Termine des Tages ab. Heute wird´s nämlich voll." Die Lösung der Malaise: Da hilft nur ein Gespräch des Obermeisters mit der Verlagsleitung. Ein Unding das beweist, dass die Fahrzeuge im Zeitalter von Internet direkt von den Autohäusern selber zugelassen werden können. Wann kommt das endlich?




Spruch der Woche:



„Wenn über das Grundsätzliche keine Einigkeit besteht, ist es sinnlos, miteinander Pläne zu machen.“ – Konfuzius



Mit meinen besten Grüßen



Ihr



Prof. Hannes Brachat


Herausgeber AUTOHAUS

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KOMMENTARE

Erwin Wagner

06.10.2007 - 10:53 Uhr

Neuzulassungen 2007 Wen wundert´s? Seit über 15 Jahren gab es für die lohnabhängigen Privatkunden kein Wachstum beim verfügbaren Nettoeinkommen mehr, bei gleichzeitig stark steigenden privaten Kosten. Mich wundert´s schon dass überhaupt noch neue Autos verkauft werden können wenn man aktuelle Kleinwagenofferten schon jenseits der 40.000 Mark-Grenze in den Showrooms stehen sieht. Der Mark-Vergleich statt Euro ist nicht verkehrt - denn das Einkommen der Kunden steht heute immer noch auf Mark-Niveau. Also regulieren die Händler - gemeinsam mit den Verkaufsaktionen der Hersteller den Listenpreis auf ein erträgliches, angepasstes Marktpreisniveau. Kommt es bald so wie einst (70er-Jahre) im Landmaschinengeschäft? Damals mussten die Händler beim Bauern mindestens 50% Rabatt aufrufen, damit der Landwirt erst mal zuhörte. Auch hier stiegen die Neumaschinenpreise in Richtung Mond, um dann mitttels verschiedener Preisaktionen der Hersteller und des Handels wieder auf akzeptables Niveau zu gelangen. Weit entfernt sind wir davon nicht mehr.


wallibelli

08.10.2007 - 13:31 Uhr

Neuzulassungen 2007 Das Autojahr 2007 können wir für D-land abhaken. Bei 3,105 bis 3,120 Mio. Neuzulassungen. Unkalkuliert bei dieser Prognose sind zusätzliche über das bisherige Niveau hinausgehende Händler- und Herstellerzulassungen, die kurz vor Toresschluss im Dezember getätigt werden. Für die Industrie käme es quasi einer Kapitulation gleich, wenn der in 2007 exorbitant auf bisher über 40 % angewachsene Hersteller-/Händler-/Vermieter-Anteil im Dezember nochmals einen „Nachschlag“ bekommt. Hoffentlich lernt die Branche für die Zukunft aus den fatalen Entwicklungen in 2007. Bei boomenden Export den deutschen Markt mit über 40 % Hersteller-/Händler/Vermieterzulassungen vollzupumpen, grenzt an uneinsichtiger Selbstzerfleischerei. Die Branche hat es tatsächlich geschafft das reale Preisniveau für neuwertige „Neue“ auf 30 % und mehr unter Listenpreis zu drücken. Neuwagen laufen außer im Kleinwagensegment nur noch aufgrund staatlicher Subventionen im Firmen- und Flottenbereich. Der private Kunde kauft, sofern er höherwertige Modelle kauft, neuwertige „Neue“ oder jüngere Gebrauchte. Man kann es ihm nicht verübeln. Restwertverfall will kompensiert werden. Deutlich fallende Restwerte sind aber Zeichen einer erheblichen Überproduktion. Die Schere zwischen Kostensubvention im Flotten-/Gewerbebereich und Kostenbelastung im privaten Bereich öffnet sich dramatisch. Wir sind auf dem Weg zu einen gespaltenen Markt in Deutschland. Premiumautos bei Firmen, Billigautos à la Logan, Skoda, Chevrolet beim Privatkunden. Alles was dazwischen liegt gerät in Schwierigkeiten. VW, Opel, Ford, Renault, Peugeot, Toyota und andere Importeure gehen hier schwierigen Zeiten entgegen. Dieses Jahr wird es offensichtlich. Damit die Branche Planungssicherheit hat: Erst wenn in nennenswerter Breite erheblich preiswertere Sparautos (neudeutsch: Ökoautos) auf den Markt kommen, gibt es vielleicht eine Belebung im Privatkundenbereich. Somit sollte man für das kommende Jahr keinesfalls mit mehr als 3,20 Mio. Neuzulassungen rechnen. Bei brummenden Export ist es kein Problem, eine einigermaßen ausgewogene Balance zwischen Angebot und Nachfrage herzustellen. Den Vertriebschefs sollte aber klar sein, dass im ersten Halbjahr 2008 noch einige 100.000 Hersteller- und Händlerzulassungen/Vermietfahrzeuge den Markt belasten. Auch ohne „frisierte“ Dezember-Zulassungen. PS: Dem Rätsel über die Ursachen des „Käuferstreiks“ brauchen wir nicht weiter nachzuforschen. Nirgendwo sind sie trefflicher beschrieben als im Artikel „Arm durch Arbeit – die neue Ausbeutung“ in Spiegel-Online vom 08.10.2007.


Stefan Ott

11.10.2007 - 07:54 Uhr

Thema ATU "Den 30-Punkte-Winter-Check für 9,90 Euro. Leichtlaufmotorenöl von Liqui Moly 10 W – 40 HD wird der Fünf-Liter-Kanister für 27,99 Euro. Castrol-Öl Magnatec 10 W-40 5 Liter zum Preis von 24,99 Euro. Autobatterien ab 39 Euro (mittlerweile 46,- €)!" Preise die wir als Autohaus ebenfalls bewerben. Und das bei vollem Service, kostenlosen Leihfahrzeugen und unbezahlbarer Erfahrung unseres Werkstatt- Team´s. Doch was erzählen uns unsere Kunden? "Ihr seit einfach zu teuer!" Egal was ein Marken Autohaus seinen Kunden in der Werbung zu vermittelt versucht, es wird in den Köpfen der Kunden immer zu teuer sein. Eine Abzocke! Ich frage mich, können unsere Kunden nicht rechnen? Sind wir zu ehrlich? Wollen die Menschen betrogen werden? Wir sind fast immer günstiger und mindestens ebenso gut wie die Kollegen von ATU. Doch genau dass ist es, was uns den Hals bricht. Die Kunden fragen sich: „Wie wollt ihr günstiger sein?“ Antwort: ATU ist einfach zu teuer! Bewirbt grundlos das Gegenteil und macht uns damit schlecht. Vergleichende Werbung versucht ATU aggressiv mit rechtlichen Drohungen zu unterbinden. Und welches Autohaus hat die finanziellen Mittel sich dagegen zu stemmen?


Erwin Wagner

14.10.2007 - 10:50 Uhr

Thema ATU Man kann sich aus dem Image, das man über die Jahre vom Markt aufgedrückt bekommen hat, nur sehr sehr schwer wieder befreien (siehe auch diverse Markenimages wie z.B. FIAT ect). Markenwerkstätten gelten als teuer - egal was die Realität beweist. Und ATU versteht es trefflich in der Werbung dies noch weiter zu beweisen - dabei sind sie die Weltmeister in Preisverschleierungsstrategien. Umso wichtiger ist es, dass die Markenwerkstätten ihre Kunden intensiv darüber informieren, was sie preislich und qualitativ können - insbesondere im Segment II. Die Strategie muss lauten: Keine Kunden an ATU verlieren und beharrlich daran arbeiten, dass man von dort unzufriedene Kunden, die es zuhauf gibt, zurückzugewinnen.


Dieter Ruttkowsky

10.02.2008 - 13:20 Uhr

Habe im Oktober 07 an der Winterreifenaktion von Michellin und ATU teilgenimmen.Da sollte es für 4 Winterreifen einen Tankgutschein über 30 Euro geben. Ich halte das ganze für unlauter, den trotz mehrerer Nachfragen, sowohl bei Michellin als auch bei ATU, habe ich bis heute keinen Tankgutschein erhalten.


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