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HB ohne Filter: ZDK-Branchenvertretung Automechanika, Kopfloser Riese VW, Ehrenbürger Klaus Dieter Breitschwert

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: ZDK-Branchenvertretung Automechanika +++ Kopfloser Riese – VW-Diesel-Betrug +++ Diesel-Nachrüstung +++ ZDK-Berufsbildungsposter +++ Ein Autohändler wird Ehrenbürger - Klaus Dieter Breitschwert

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Datum:
21.09.2018

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Heute: ZDK-Branchenvertretung Automechanika +++ Kopfloser Riese – VW-Diesel-Betrug +++ Diesel-Nachrüstung +++ ZDK-Berufsbildungsposter +++ Ein Autohändler wird Ehrenbürger - Klaus Dieter Breitschwert  

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ZDK-Branchenvertretung Automechanika

Die 46. ZDK-Bundestagung, früher Obermeistertagung genannt, fand am Montag, 10. September, also einen Tag vor Eröffnung der Automechanika statt. Es ist guter Brauch, dass dazu auch die Standesvertreter aus Österreich und der Schweiz eingeladen werden. Sie kamen zur Tagung, aber am Tag darauf auch auf die Messestände des ZDK. Am ZDK-Zentralstand erläuterte Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk den Kollegen die Standkonzeption. Dabei ging es u.a. um die Bedeutung des Prüfstandes für den einzelnen Betrieb, vor allem bei der HU als "Prüfstützpunkt". Das Bild zeigt die Herren vor einem Passat, an dem die Profis von Twintec Baumot eine SCR-Nachrüstung vorführten. Hardware-Nachrüstung! 

Klar wurde auch die ZFK-Forderung artikuliert, dass die Autobauer ihre Telematiklösungen auch anderen Marktteilnehmern zugänglich machen müssen. Dr. Neofitos Arathymos, ZDK-Geschäftsführer Technik, trug dazu auf der Bundestagung die Details rund um "Nevada" vor. 

© Foto: Hannes Brachat

V. l. n .r.: Mag. Dr. Gustav Oberwallner, CECRA-Beautragter des Österreichischen Bundesgremium Fahrzeughandel, Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk, Urs Wernli, AGVS Zentralpräsident, Schweiz, und Ing. Josef Puntinger, Bundesinbnungsmeister Kfz-Techniker, Österreich

Kopfloser Riese – VW-Diesel-Betrug

Der eine sitzt im Knast. Rupert Stadler. Verdunkelungsgefahr! Der andere, Martin Winterkorn, wird nicht nur vom OLG Braunschweig ob seiner späten Aktionärsinformation in der Dieselaffäre gerügt. Auch Verhörprotokolle belasten ihn arg. Die EU-Kommission prüft aktuell Kartellverdacht gegen deutsche Autobauer. Der ADAC und VZBV (Verbraucherschützer) werden ab 1. November 2018 eine Musterfestellungsklage gegen VW einreichen. Kostenlos für Dieselgeschädigte. Und die dominanten VW-Hauptaktionäre, die Familien Porsche/Piech, sind immer noch weniger an einer Aufklärung der Dieselmalaise als an einer schmalen Zahllast interessiert. Und die Politik? Sie spielt auch in diesem Fall Wackelpeter. Die Betroffenen, der Kunde steht da in der letzten Reihe. Und das alles nach drei Jahren! Der "schwarze Freitag" datiert auf 18. September 2015! Drei Jahre, das ist bereits der nächste Skandal. Eine Blamage für die Autonation Deutschland!

Diesel-Nachrüstung

Es rührt sich was. Selbst die industriegeprägte Kanzlerin zeigt endlich in Sachen Diesel-Nachrüstung mentale Bewegung. Ebenso die CSU um Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Auslöser dafür sind die (anstehenden) Fahrverbote Hamburg, Stuttgart, München und aktuell Frankfurt. In Bayern und Hessen stehen Landtagswahlen an. Dennoch, Hersteller und Importeure lehnen die Diesel-Nachrüstung kategorisch ab. Aus technischen, ökonomischen und haftungsrechtlichen Gründen. Wohl wissend, dass die Automobilindustrie die Öffentlichkeit über Jahre an der Nase herumgeführt hat. Nicht nur VW.  

Heute, am 21. September 2018, steht das Thema Hardwarenachrüstungen im Bundesrat an. Elf Verkehrs-und 13 Umweltminister der Bundesländer unterstützen die Nachrüstung. Sprich SPD und Grüne. Wird da wieder nichts entschieden, dann lenken das die Herren in Ausschüsse. Auch der ADAC unterstützt die Nachrüstung. Landesverkehrsminister Baden-Württemberg, Winfried Hermann (Die Grünen): "Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat zusammen mit dem ADAC bereits gezeigt, dass die Hardware-Nachrüstung machbar und bezahlbar ist." Geprüft werden Testfahrzeuge mit den Nachrüstsytemen von Baumot Twintec, Oberland-Mangold und HJS. 

Es sei an dieser Stelle besonders herausgehoben, dass ZDK-Präsident Jürgen Karpinski seit über einem Jahr hinter den Kulissen massive Bretter in der Sache Hardwarenachrüstung und deren rechtliche Freigabe gebohrt hat. Am 14. September 2018 sollte das persönliche Gespräch mit dem Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in Berlin stattfinden. Am Vorabend wurde es - aus welchen Gründen auch immer - abgesagt. Auch der Ehrenvorsitzende des Bayerischen Landesverbandes, Klaus Dieter Breitschwert, der 22 Jahre im Bayerischen Landtag saß und aus dieser Zeit ein Du-Verhältnis mit Scheuer pflegt, wandte sich in der Sache nicht nur brieflich in Abstimmung mit dem ZDK an den Bundesverkehrsminister. Vorbildlich in der Sache agiert ebenfalls seit über einem Jahr der Kfz-Landesverband Baden-Württemberg unter seinem Geschäftsführer Carsten Beuß. Umgekehrt staunt man einmal mehr über die angestammte Hinterzimmerpolitik des Bayerischen Kfz-Landesverbandes. Das hat nicht einmal Stubenhocker-Charme. Wo bleibt die Aktion? Die Herren Weinzierl & Co müssten dem CSU-Bundesminister mal vorrechnen, wie viele Dieselstimmen er am 14. Oktober in Bayern zu verantworten hat? Sie müssten sich im Verbund Land und Stadt München inkl. BMW und Audi um die Verkehrspolitik in den bayerischen Metropolen mit kreativen Beiträgen einbringen. Politik gestalten! Aktiv, sprich persönlich bei den Entscheidungsträgern.

Manch ein Händler frohlockt ob der Hardware-Nachrüstung. Ein Konjunkturprogramm für die Werkstätten. Die Industrie drückt sich aktiv ums Zahlen. Je nach finanzieller Regelung werden die Hersteller ihre Partner mehr als eng halten. Die positive Wirkung der Hardwarenachrüstung für das Ganze ist die freie Mobilität und die Restwertstabilität der Dieselfahrzeuge. Verkehrspolitisch sollte der Hebel dringlich bei den riesigen Flotten der Paketlaster, Müllkutschen und Omnibussen einsetzen. Elektroumstellung! Wo bleibt die clevere Ampelschaltung? Nicht nur in München? Abermals ist festzustellen: Die Industrie hat nichts bzw. kann E-Busse oder E-Vans gar nicht liefern. Die Deutsche Post kann es – "Streetscooter". Ob die aktuelle Nutzfahrzeugmesse in Hannover Licht ins Tunnel bringt?

ZDK-Berufsbildungsposter

Die neue ZDK-Nachwuchskampagne haben wir letzte Woche an dieser Stelle vorgestellt. Arne Joswig, ZDK-Vorstand und dort verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, setzt in Sachen Nachwuchsförderung auf einen weiteren wirkungsvollen Impuls. Joswig: "Jeder Kfz-Betrieb kann das Poster, das wir im ZDK entwickelt haben, sichtbar in seinem Betrieb anbringen. Das fällt auf und mancher bleibt dabei auch sicher stehen. Es zeigt die Vielfalt und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten in unseren Betrieben. Natürlich bringen wir unsere Anliegen für die Berufsausbildung der Branche auch auf Landes- und auf Bundesebene bei den Bildungspolitikern an. Die Hebel gilt es da in der Wirkung früher anzusetzen. Es sollte dabei die Welt der Naturwissenschaften und der Technik bereits spielerisch im Kindergarten einfließen. In Folge auch an den Grundschulen usw. Es sollten bei uns in Deutschland viel mehr junge Leute in technisch orientierte Berufe einsteigen. Dieser Ansatz würde in zehn Jahren nicht nur für unser Gewerbe und dessen komplexen Technikherausforderungen Früchte tragen." Die aktuelle Karriereübersicht der Initiative "AutoBerufe - Mach Deinen Weg!" ist zu finden unter https://www.autoberufe.de/fileadmin/user_upload/Karriereuebersicht_2017.pdf.

© Foto: Hannes Brachat

Karriereposter – an sichtbarer Stelle im Autohaus angebracht schafft das Wirkung

© Foto: Hannes Brachat

ZDK-Vorstand Arne Joswig

Ein Autohändler wird Ehrenbürger - Klaus Dieter Breitschwert

Klaus Dieter Breitschwert wurde kürzlich 75 Jahre alt. Offensichtlich mehren sich mit dem Herbst des Lebens die massiven Ehrungen. Klaus Dieter Breitschwert erhielt 2017 aus der Hand des heutigen Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder das Bundesverdienstkreuz. Dieses Jahr - AUTOHAUS berichtete darüber - wurde er, ein Deutscher, Mittelfranke, Ehrenbürger der französischen Partnerstadt von Ansbach, Anglet. Eine Sensation! 

Und jetzt hob ihn die amtierende Oberbürgermeisterin der Stadt Ansbach, Carda Seidel (parteilos), mit der größten Ehrung der Stadt, der Verleihung der Ehrenbürgerwürde, aufs Podest. Ein Autohändler wird Ehrenbürger seiner Heimatstadt. "A Wohnsinn", sagt der Bayer. Und das Automobilgewerbe gratuliert! 

Wenn einer sagen kann, Politik für die Bürger zu gestalten bedeutet dienen, präsent sein, zuhören, Geduld haben, bedeutet unermüdlichen Fleiß, für andere da zu sein, dann ist es der neue Ehrenbürger von Ansbach. Ich habe ihn vor 35 Jahren über sein Wirken an der BFC Calw (!) kennengelernt. Er hat uns damals - ein komplettes Semester - zur Besichtigung nach Ansbach eingeladen. Und er hat uns als Bürgermeister seiner Heimatstadt u.a. im historischen Ratssaal empfangen. Das Amt des Bürgermeisters übte er 24 Jahre (!) aus. Mit 29 Jahren, also 1972 wurde er in den Stadtrat gewählt. Dort wirkte er sage und schreibe aktiv 41 Jahre, bis 2013 mit. Das nennt man Bürgervertrauen! Und das war zugleich die Wurzel, weshalb ihn der Landkreis Ansbach für 22 Jahre direkt in den Bayerischen Landtag wählte. Klaus Dieter Breitschwert, eine verwurzelte bürgerliche Institution.

Fügen wir hinzu, dass er auch sein Amt als Bayerischer Landesverbandspräsident über zwölf Jahre wirkungsvoll ausübte. Dafür erhielt er die Würde des Ehrenpräsidenten. Bitte, alle Ehrungen durch Leistung! Angefangen bei der Altstadtsanierung Ansbach, der Ansiedelung von Bosch, der Weichenstellung für das Technologiezentrum, dem Aufbau der Hochschule, der Unterstützung des Theaters, dem Brückenbau zur U.S.-Army und vielen, vielen Details. Und grundsätzlich sei gesagt: Der Herr Ehrenbürger trägt von Natur aus ein hohes Beliebtheitsgen in sich. Er ist ein durch und durch liebenswerter Mensch. "Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein ...“ Ich mische gerne zu diesem Anlass meinen Jubel ein und bin sakrisch stolz: Ein Autohändler ist Ehrenbürger seiner 42.000 Einwohner großen Heimatstadt. Der neue Ehrenbürger betont gerne, dass er seinem Bruder Karl Heinz viel zu verdanken hat, mit dem er gemeinsam über viele Jahre das Autohaus führte. Breitschwert: "Er und unser ganzes Team haben mir oft den Rücken freigehalten. Sonst wäre das Ehrenamt in dieser Breite nicht zu leisten gewesen."

© Foto: Hannes Brachat

Klaus Dieter Breitschwert mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder

Spruch der Woche:

"Viele gute Ideen scheitern an Vorgesetzten, denen sie nicht eingefallen sind." (C.U. Weber)

Mit meinen besten Sommergrüßen

Ihr Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de

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KOMMENTARE


Andreas Klenner

24.09.2018 - 12:45 Uhr

Noch viel mehr betroffen als die Kunden, sind vom VW Skandal die Verkäufer in den Autohäusern. Seit drei Jahren höheren Erklärungsbedarf und -aufwand, geringere Erträge und letzten Endes schlechteren Verdienst. Und das jedes Jahr... und trotzdem stehen die Verkäufer noch hinter dem Kunden an allerletzter Stelle !


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