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Schmerzhafte Einschnitte: 3.500 Opelaner müssen voraussichtlich gehen

04.03.2009 10:11 Uhr
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Die Opel-Belegschaft muss zittern: GM Europa-Chef Forster hat den Abbau von 3.500 Jobs angekündigt.
© Foto: Volker Hartmann/ddp

GM Europa-Chef Forster hat den Abbau von mindestens 3.500 Jobs bei Opel angekündigt. Dieser soll zusammen mit Staatshilfen das Überleben des Autobauers sichern. Für Kanzlerin Merkel kommt eine Sonderbehandlung nicht in Frage.

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Bei Opel muss sich die Belegschaft auf harte Einschnitte einstellen. "Wir alle werden weitere Einkommenseinbußen verschmerzen müssen. Dazu kommt der Abbau von hoffentlich nicht mehr als 3.500 Stellen", sagte GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster der "Bild"-Zeitung (Mittwoch). Ein Sprecher ergänzte auf Anfrage, es handele sich um aktuelle Planzahlen. Wie viele Stellen letztlich genau wegfallen und welche Standorte betroffen sein könnten, sei noch unklar. Opel beschäftigt in Europa rund 54.500 Mitarbeiter. Forster hatte am Dienstag auf dem Genfer Autosalon von Überkapazitäten von rund 30 Prozent bei Opel gesprochen. Dies entspreche etwa dem Ausstoß von drei Werken. Die Schließung von Standorten wolle Opel aber – wenn irgendwie möglich – vermeiden. In der "Bild"-Zeitung sprach sich Forster erneut für Staatshilfen aus. Inklusive der Jobs bei Zulieferern und Händlern stünden durch eine Insolvenz 300.000 Arbeitsplätze in Europa und bis zu 100.000 in Deutschland auf dem Spiel. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt eine Sonderbehandlung von Opel bei möglichen Staatshilfen ab. Sie hält produzierende Unternehmen wie den angeschlagenen Autobauer im Gegensatz zu Finanzdienstleistern nicht für "systemrelevant". Opel könne wie andere notleidende Unternehmen auch Hilfen aus dem neuen 100-Milliarden-Euro-Rettungsfonds beantragen. Das sagte die Kanzlerin nach Teilnehmerangaben am Dienstagabend vor der Unions-Fraktion. Merkel will am 31. März die Opel-Zentrale in Rüsselsheim besuchen. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm sagte, der Besuch bei einer Mitarbeiterversammlung sei seit langer Zeit geplant. Er stehe nicht in Zusammenhang mit eventuellen aktuellen Rettungsplänen. Der konkrete Besuchstermin sei bereits im September 2008 vereinbart worden. "Klares Bekenntnis zu Opel" Für IG-Metall-Chef Berthold Huber gibt es dagegen keine Alternative zur Bereitstellung von Staatsgeldern. "Ich kann die Kanzlerin und alle Beteiligten nur dringend auffordern: Wir brauchen ein klares Bekenntnis zum Fortbestand von Opel", sagte er "Bild.de". "Wer sich darum drückt, der soll nach Bochum oder Rüsselsheim gehen und den Beschäftigten ins Gesicht sagen: Wir lassen euren Laden kaputt gehen."

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KOMMENTARE

Rolf Weber

04.03.2009 - 13:22 Uhr

Zuerst will Opel Staatshilfe aus Kosten des Steuerzahlers. Dann gab man bekannt, es sollen doch keine Werke geschlossen werden und man wolle sich von GM lösen. Und jetzt sollen doch wieder 3500 Arbeiter entlassen werden?? Und der Rest soll wieder Einkommenskürzungen hinnehmen. Hoffentlich gilt dies auch für Hrn. Forster. Ich finde es gut, dass der neue Wirtschaftsminister Guttenberg die Entscheidung vor sich hin schiebt und durch ein Gremium alles genau prüfen lässt. Opel hat ja verkündet, bis weit in das Jahr 2009 liquide zu sein.


der-A

05.03.2009 - 08:46 Uhr

Opel = Holzmann!!!!! Die können doch alleine niemals überleben, Herr zu Guttenberg, der Beste Wirtschaftsminister seit langem, tut gut daran die Sache genau zu prüfen, dann wird er sehen, dass eine Staatshilfe das letzte ist was man diesem UNternehemn zukommen lassen soll! Ein paar Tritte in die allerwertesten der Manager wäre angebrachter!!


der-A

05.03.2009 - 08:54 Uhr

Nachtrag zu Herrn Huber: Der Mann sollte sich mal genau überlegen, welche Worte er wählt! Wenn ich lese, was Herrn Huber da für Worte wählt geht mir der Kamm hoch! "Wir" sind nicht verpflichtet mit unsern Steuergeldern Unternehmen zu retten!!! Ich finde es eine bodenlose Frechheit, was sich Herr Huber mit dieser Aussage anmaßt! Er sollte selbst den Arsch in der Hose haben (was er natürlich nicht hat) den Managern die diesen Laden schon jahre lang, ohne eingreifen der IG Metall, runterwirtschaften!!! KEINE STAATSHILFE!!!


Paolo Sontra

05.03.2009 - 09:08 Uhr

Die öffentliche Diskussion um und über die Marke OPEL hat sich für die Medien zu einem Dauerbrenner entwickelt. Er läßt sich hervorragend vermarkten, weil die öffentlich wirksamen Akteure täglich Öl in das Feuer gießen. Ob Gewerkschaftsbosse oder Markenlenker, ihre Statemens bilden Akteure beim Schachspiel ab. Man setzt Figuren Zug um Zug und bemerkt nicht einmal, daß das Schachbrett als Grundlage n dem Poker längst abhanden kam. Tag für Tag werden in Meldungen Forderungen oder Entwicklungen nachgeschoben. Gibt es bei OPEL noch Führungskräfte, die die Situation und Notwendigkeiten noch klar definieren können? Das ist eine Aufgabe der Zeit, nicht Schachspiele. Die Poliik beginnt sich mit ihrer neuen Hinhaltetaktik von vorschnellen Zusagen über Finanzhilfen Stück für Stück abzusetzen. Bei den eingereichten Konzepten und undurchschaubaren Verflechtungen vielleicht nicht einmal unverständlich. Ob das hilft??? Ein Ende von OPEL hätte in Deutschland fatale Folgen. Es geht nicht allein um die 30.000 Werksangehörigen. Die Mitarbeiter der Zulieferindstrie, die Mitarbeiter der Händlerbetriebe, die Mitarbeiter von Betrieben, die wiederum Händler mit unterschiedlichstem Material beliefern, überall würde es Schrumpfungen bei Arbeitsverhältnissen geben. Dieser Kriese ist eben nicht durch verbale Sprüche oder kurzzeitigen Geldsegen alein zu begegnen, sondern durch Klarheit und langen Atem. Vor unserem Land stehen derartige Herausforderungen, die mehr Verstand als Schachspielerleistungen erfordern.


Markus Dahmann

05.03.2009 - 17:35 Uhr

In Zeiten einer mit Überkapazitäten arbeitenden Industrie ist der Abbau unnötiger Fertigungseinrichtungen unvermeidlich. Das Verselbständigen eines überflüssigen Anbieters mit teurer Staatshilfe ist sinnlos. So wird nur ein dauerhaftes Subventionsgrab geschaffen. Ein wirklich stichhaltiges Konzept sehe ich auch nicht. Im Gegenteil: Die erforderlichen Summen werden immer größer - jetzt ist von 7 Mrd. € die Rede. Das wird nicht das Ende sein. 3 Mrd. sollen von GM kommen. Lächerlich - die hängen doch schon am Tropf. Warum sollen die noch Geld nach Europa geben, wenn sie sich durch eine Insolvenz billiger lösen können? Woher sollen die "Investoren" denn kommen? Die kapitalschwachen Händler etwa? Dazu stößt mir das Postulat "keine Werksschließung" bitter auf: Wenn nicht leistungsfähige veraltete Standorte um vermeintlicher Arbeitsplätze willen künstlich am Leben gehalten werden, ist das Verschwendung von Steuergeldern! Ich rufe den Amtseid der Minister und der Kanzlerin ins Gedächtnis: "Schaden vom deutschen Volke zu wenden und seinen Nutzen zu mehren." Nutzlose Spielreien sollten gerade vor der Wahl unterbleiben, das wäre ein erster Ansatz der "NEUEN EHRLICHKEIT" - die bitter Not tut.


Regenschirm

06.03.2009 - 09:57 Uhr

Opel zu subventionieren würde Wettbewerbsverzerrung bedeuten und Arbeitsplätze dort gefährden wo Fehler der Vergangenheit nicht durch Steuergelder geheilt werden.


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