Dank finanzieller und regulatorischer Anreize hat China ideale Voraussetzungen für die Elektrifizierung des Automobils geschaffen. Darin sind sich viele Experten einig. Auf der Automesse in Peking rollt Audi deshalb den A6 L e-tron concept ins Scheinwerferlicht. Die erste "e-tron"-Studie in der Oberklasse basiert auf dem neuen A6 L, dem Audi-Bestseller in China. Der Autohersteller produziert die fünf Meter lange Business-Limousine im Joint-Venture mit FAW im Werk Changchun.
Das Konzeptfahrzeug ist als Parallelhybrid konzipiert. Das System kombiniert einen 2.0 TFSI mit 155 kW / 211 PS und eine E-Maschine mit 70 kW / 95 PS Spitzenleistung. Die flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterie ist im hinteren Bereich platziert und so vor Kollisionen besser geschützt. Bei konstant 60 km/h legt der A6 L e-tron concept bis zu 80 Kilometer rein elektrisch zurück. Mit dem Fokus auf die Reichweite wählt das Hybrid-Steuergerät die jeweils am besten geeignete Betriebsart.
Im Vergleich zum Serienmodell hat der Technikträger einen riesigen Single Frame mit geschlossenen Lufteinlässen sowie einen speziellen Diffusor am Heck. Er ist mit 21-Zoll-Rädern bestückt. Die Bedienung ist laut Audi intuitiv und leicht verständlich. Das so genannte "Powermeter" ersetzt den Drehzahlmesser, seine Nadel präsentiert die Gesamtleistung des Antriebs auf einer Skala von Null bis 100 Prozent. Farbige Segmente zeigen an, in welchem Betriebszustand der A6 L e-tron concept gerade unterwegs ist. Ein Zusatzinstrument visualisiert den Ladezustand der Lithium-Ionen-Batterie.
Audi bietet bereits Vollhybride mit Lithium-Ionen-Technologie in Serie an. Die Doppelmotor-Varianten von Q5, A6 und A8 können bis zu drei Kilometer stromern. Der nächste Schritt sind Antriebe, bei denen das elektrische Fahren im Fokus steht. Unter dem Begriff "e-tron" fassen die Ingolstädter Technologien vom PHEV (Plug-in Hybrid Vehicle) über Range Extender bis hin zu rein elektrischen Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeugen zusammen. (mid/tl)
Armin Günther
Klaus Peter Dong
K. Wempe