Der Hamburger Autovermieter Star Car GmbH Kraftfahrzeugvermietung hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Das teilte das Unternehmen mit und geht aus Angaben auf dem Justizportal des Bundes und der Länder hervor. Das Amtsgericht Hamburg leitete ein vorläufiges Insolvenzverfahren ein. Zunächst berichtete die "Wirtschaftswoche".
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist der Rechtsanwalt Christoph Morgen bestellt worden. Wie Morgen und das Unternehmen mitteilten, können Kunden weiter Fahrzeuge bei Starcar mieten. Der Geschäftsbetrieb werde an allen Standorten fortgeführt. Gründe des Insolvenzantrags gehen aus der Mitteilung nicht hervor.
Nach Informationen der" Wirtschaftswoche" war die Insolvenz offenbar nicht mehr abzuwenden, weil das stark verschuldete Unternehmen nicht ausreichend durchfinanziert war und sich seine wirtschaftliche Lage weiter verschlechterte. In den vergangenen Wochen hatte das Management gemeinsam mit Beratern und einer Investmentbank noch versucht, eine Verlängerung der Kredite zu erreichen. Doch die Gespräche mit den Banken führten zu keiner tragfähigen Einigung.
Löhne und Gehälter vorerst gesichert
Morgen habe eine sogenannte Insolvenzgeldvorfinanzierung eingeleitet, um Löhne und Gehälter der Mitarbeiter zu sichern, hieß es von Unternehmensseite. "Unser Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren, Arbeitsplätze so weit wie möglich zu sichern und gemeinsam mit der Geschäftsführung eine tragfähige Lösung für die Zukunft von Starcar zu entwickeln", wird der Anwalt zitiert. Die Kunden könnten weiterhin wie gewohnt Fahrzeuge mieten.
Starcar beschäftigt den Angaben nach 615 Mitarbeiter in Vollzeit. Das Unternehmen ist Teil der Starcar Europe Service Group, die im Vermietungsgeschäft für Privat- und Gewerbekunden aktiv ist, aber über andere Tochtergesellschaften auch mit Fahrzeugen handelt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen knapp 1.100 Menschen. Bundesweit betreibt man mehr als 100 direkte Stationen und arbeitet mit über 500 Partner-Mietstationen zusammen.
Erst Ende August hatte die Starcar Europe Service Group ein kräftiges Umsatzwachstum gemeldet (wir berichteten). "Wir konnten unsere Position entgegen aller Herausforderungen nicht nur behaupten, sondern gezielt ausbauen", sagte Vorstandschef Jens E. Hilgerloh damals. Die Gruppe hatte 2024 einen Umsatz von 510,65 Millionen Euro erzielt – nach 341,73 Millionen im Jahr zuvor.