Die weltweiten Absatzpläne der Autohersteller passen nicht zum 1,5-Grad-Ziel. Einer Studie der Umweltorganisation Greenpeace zufolge baut die Industrie bis zum endgültigen Ausstieg aus dem Verbrenner rund 400 Millionen Benziner und Diesel zu viel, um die Erderwärmung wie vorgesehen in Grenzen zu halten. Statt der rechnerisch möglichen 315 Millionen Verbrenner-Autos sollen in den kommenden Jahrzehnten rund 712 Millionen solcher Pkw neu auf die Straße rollen, wenn die bekannten Strategien der Hersteller aufgehen.
Am stärksten wird der Studie zufolge Toyota sein Neuwagen-Budget überziehen, um 164 Prozent beziehungsweise 63 Millionen Fahrzeuge. Hyundai-Kia liegen um 142 Prozent über Budget, Volkswagen um 118 Prozent. Relativ moderat überzieht General Motors mit 57 Prozent. Die Umweltschützer bezeichnen den Umstieg auf E-Mobilität vor diesem Hintergrund als deutlich zu langsam und sehen darin auch ein Risiko für die Hersteller; sie könnten bald auf Millionen dann unverkäuflicher Diesel und Benziner sitzen bleiben.
Um das bis 2050 bestehende Emissions-Budget für CO2 einzuhalten, dürften nach Greenpeace-Berechnungen keine neuen Verbrenner mehr auf die Straße kommen. Die Industrie plant jedoch noch weit länger mit Benziner und Diesel, Volkswagen beispielsweise will noch 2040 entsprechende Autos verkaufen. Als Grundlage für die Berechnungen nutzt die Studie offizielle Absatzziele von Volkswagen, Hyundai-Kia, Toyota und General Motors und rechnet sie auf die komplette Branche hoch.