Jubiläum: Dacia-Geschäftsmodell hat sich bewährt

Was als Billigmarke begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte. 83.500 Zulassungen (Pkw und Leichte Nutzfahrzeuge) machte Dacia 2019 hierzulande und erreichte damit zum zweiten Mal in Folge einen Marktanteil von über zwei Prozent. Bestverkauftes Dacia-Modell war 2019 der "Duster". 30.700 Zulassungen bedeuten ein Verkaufsplus von 35 Prozent. Damit war der Duster 2019 das meistverkaufte Modell der Renault Gruppe in Deutschland insgesamt. Besonders beliebt ist der SUV bei Privatkunden - im Privatmarkt war der Duster in seinem Segment das zweitstärkste Fahrzeug hinter dem Volkswagen Tiguan. Und mittlerweile fährt sogar der Papst die Marke: Ein umgebauter Duster mit großem verglastem Aufbau, Allradantrieb und einigen spezifischen Lösungen dient als "Papamobil"."Dacia ist in Deutschland eine großartige Erfolgsgeschichte", sagt Uwe Hochgeschurtz. "Mit einer breit aufgestellten Modellpalette und dem jeweils günstigsten Modell seiner Klasse macht Dacia weiter Tempo", so der Vorstandsvorsitzende der Renault Deutschland AG. Im Jubiläumsjahr 2020 will Dacia weiter punkten. Die 15-jährige Präsenz feiert die Marke zum Jahresauftakt mit den Sondermodellen "Anniversary" für den Duster und den Sandero Stepway.Mittlerweile fünf ModelleMit der Stufenhecklimousine Logan startete Dacia 2005 auf dem deutschen Markt. Ursprünglich war dieses Auto vor allem für aufstrebende Schwellenländer und nicht für die großen westeuropäischen Märkte vorgesehen. Doch es kam anders. Im ersten Verkaufsjahr setzte die damalige Newcomermarke rund 2.100 Logan ab. 2007 waren es bereits rund 17.500 Einheiten. Zusätzlich nahmen die Verkäufe durch den fünftürigen Kleinwagen Sandero ab 2008 und die Abwrackprämie im Jahr 2009 Fahrt auf.In den Folgejahren baute Dacia seine Modellpalette aus. 2010 kam mit dem Duster das erste SUV-Modell der Marke in den Handel. Mit dem Lodgy stieg die Marke 2012 auch ins Segment der Kompaktvans ein. Kurz darauf debütierten der Hochdachkombi Dokker und die Nutzfahrzeugvariante Dokker Express.Erst Gas, dann ElektroJetzt ist auch klar, dass es 2021 ein Elektrofahrzeug von der Marke geben wird. Vermutlich wird der Renault Mini-SUV K-ZE unter der Marke Dacia nach Europa kommen. Der KZ-E wird bisher nur in China angeboten, es handelt sich um ein sehr kleines Elektroauto. Einem Zeitungsbericht zufolge besitzt der Motor eine Gesamtleistung von 33 kW, der 25,8 kWh Akku soll in 50 Minuten bis zu 80 Prozent aufgeladen werden können. Die Gesamtreichweite nach NEFZ liegt bei 270 km. In China kostet das Auto umgerechnet etwa 7.000 Euro.Zunächst setzt die Marke aber auf Autogasantrieb, um einen Beitrag zur CO2-Minderung zu leisten. Im Laufe des Jahres sollen nahezu alle Modelle der Rumänen damit zu haben sein - ohne Aufpreis gegenüber dem vergleichbaren Benziner-Modell, kündigte Hochgeschurtz im Januar an. Der Kohlendioxid-Ausstoß von LPG-Modellen fällt um rund 25 Prozent geringer aus als bei Modellen, die mit Super-Kraftstoff betrieben werden.Händler sind zuversichtlichFür Händlervertreter Hans-Werner Hauth ist die Marke ebenfalls eine Erfolgsgeschichte. "Dacia hat bei den Verkäufen etablierte Marken hinter sich gelassen", teilte der Präsident des Verbandes der Dacia und Renault Partner (VDRP) mit. Mittlerweile führe jeder Renault-Händler auch Dacia. Das Geschäftsmodell habe sich bewährt, so Hauth. In der Branche ist bekannt, dass die Händler zunächst die Festmarge von fünf Prozent kritisch gesehen haben. Schon bald beruhigte sich die Stimmung aber - unter der Prämisse, dass ohne Nachlass verkauft werde. Und das klappt eben nicht immer. Hauth merkte an, dass dieses Geschäftsmodell durch Einzelaktionen mancher Händlerkollegen, die auch diese Marke mit Rabatten bewerben, in Gefahr ist, verwässert zu werden. Er zeigt sich aber zuversichtlich, dass die Marke ihren Erfolgsweg fortsetzen wird : "Eine klare Positionierung als 'Die Marke für alle, die kein Statussymbol brauchen', sowie das Thema erschwingliche Mobilität wird die Marke tragen." Verbesserungspotenzial sieht Hauth aber bei den Chancen im Aftersales. Hier könnte vom Importeur noch mehr getan werden.KurzfassungMit mittlerweile fünf Modellen hat sich Dacia auf dem deutschen Markt etabliert. Die Händler können mit der reduzierten Marge leben - wenn ohne Nachlass verkauft wird. Im Aftersales gibt es aber noch Verbesserungspotenzial.

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