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DaimlerChrysler: Spekulationen über Trennung von US-Sparte

30.10.2006 23:57 Uhr
Laut Konzernchef Dieter Zetsche ist es noch zu früh, um über Details zur Verbesserung der Lage bei Chrysler zu reden.

Vorbereitung von Ausstiegsszenarien / Weiterer Abbau von Arbeitsplätzen / Detaillierte Pläne sollen 2007 vorgelegt werden

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Die Spekulationen über eine Trennung von DaimlerChrysler von seiner US-Sparte Chrysler reißen nicht ab. "Wir wären geradezu leichtfertig, wenn wir keine Ausstiegsszenarien vorbereiten ließen", zitiert das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ein Vorstandsmitglied in seiner aktuellen Ausgabe. Der Konzern hatte vor einigen Tagen betont, es gebe keine Pläne, Chrysler zu verkaufen. Unterdessen stellte DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche auch nach dem Abbau tausender Arbeitsplätze bei Mercedes einen weiteren Rückgang der Beschäftigung in Deutschland in Aussicht. Chrysler hatte die Konzernbilanz für das dritte Quartal mit einem Milliardenverlust verhagelt. Die Spekulationen über die Zukunft der bereits einmal sanierten US-Sparte hatten zugenommen, nachdem DaimlerChrysler-Finanzchef Bodo Uebber sich wiederholt weigerte, zu direkten Fragen nach einem möglichen Verkauf von Chrysler oder einer Allianz mit anderen Herstellern Stellung zu nehmen. Der Konzern bekräftigte daraufhin frühere Erklärungen, dass es keine Verkaufspläne gebe. Der "Spiegel" berichtet unterdessen, dass ein Szenario vorsehen könnte Chrysler auszugliedern und an die Börse zu bringen. Möglich sei auch, dass sich ein anderer Hersteller an Chrysler beteilige und eigene Modelle in den nicht ausgelasteten US-Fabriken montiere. Als möglichen Partner nennt das Magazin dabei den VW-Konzern. Zetsche hatte in seiner Zeit als Chrysler-Chef vor einigen Jahren mehrere Werke geschlossen und rund 26.000 Stellen gestrichen. Die US-Sparte galt daraufhin als dauerhaft saniert. In diesem Jahr sammelten sich jedoch wegen eines Absatzeinbruchs große Neuwagenbestände an, so dass die Produktion drastisch heruntergefahren werden musste. DaimlerChrysler kündigte an, Maßnahmen zur Verbesserung der Lage würden derzeit intern geprüft und sollen erst 2007 vorgelegt werden. Über die Details zu reden, sei definitiv noch zu früh, sagte Zetsche in einem Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten" (Samstagsausgabe). "Im Grunde geht es darum, die Kosten bei der Konzerntochter zu senken und die Einnahmen zu erhöhen." "Rechnung ist nicht aufgegangen" Zu den Trennungsgerüchten bezog der Konzernchef keine Stellung und verteidigte das Vorgehen bei Chrysler. Im Vergleich zu den riesigen Milliardenverlusten von Wettbewerbern wie General Motors oder Ford bewege man sich auf ganz anderem Niveau. Bei Chrysler sei die Rechnung nicht aufgegangen, die Händlerbestände im Sommerverkauf wieder abzubauen. Dies führte Zetsche auf die hohen Spritpreise und die hohen Rabatte der Konkurrenz zurück. In Deutschland, wo im Zuge des Effizienzprogramms CORE im vergangenen Jahr 8.500 Stellen bei Mercedes gestrichen worden waren, sei es "realistischer, tendenziell von einer leicht sinkenden Beschäftigung auszugehen", sagte Zetsche der Zeitung. Er bekannte sich zwar "ganz eindeutig" und "trotz der in einigen Aspekten schwierigen Rahmenbedingungen" zum Standort Deutschland. "Die Kunden bezahlen uns aber für die Leistung, die wir erbringen, nicht für unsere Schwächen", mahnte der Konzernchef. "Wenn wir dabei mit vergleichsweise hohen Lohnkosten leben müssen, müssen wir eben besonders produktiv sein." Das sei der einzige Weg, die deutschen Standorte fit für die Zukunft zu machen. "Wenn wir das nicht schaffen, müssten wir wirklich dicht machen und wie die Nomaden von einem Billigstandort zum nächsten ziehen. Das ist aber nicht unser Ziel." "Mercedes hat die Restrukturierungsphase hinter sich", betonte Zetsche. Nach der Umsetzung des Sparprogramms sei mit 991 Mio. Euro das bisher beste Quartalsergebnis vorgelegt worden. Er deutete an, der Autohersteller könnte einige Aufgaben von Zulieferern in den Konzern holen: "Je produktiver und wettbewerbsfähiger wir werden, desto häufiger kann die Gesamtbetrachtung dazu führen, mehr Dinge selbst zu machen, als dies vor zwei, drei Jahren der Fall war. Ich will aber keine übertriebenen Hoffnungen wecken, dass es sich um riesige Bewegungen handeln könnte." (dpa)

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