DaimlerChrysler hat nach Einschätzung von Analysten im ersten Quartal 2007 einen deutlichen Gewinnsprung geschafft. Allerdings dürfte der Verkauf eines EADS-Aktienpakets die Bilanz aufpolieren und so erhebliche Belastungen durch die US-Tochter Chrysler kompensieren. Das Unternehmen legt an diesem Dienstag seine Zahlen vor und will dabei auch einen Ausblick auf das Gesamtjahr geben. Die ursprünglich im April geplante Vorlage hatte verschoben werden müssen, weil nach Auseinandersetzungen über die Arbeitszeit der Buchhalter in der Konzernzentrale der Abschluss nicht rechtzeitig fertig gestellt werden konnte. Nach verschiedenen Analystenschätzungen dürfte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei 1,6 bis 1,7 Mrd. Euro liegen, der noch nach US-GAAP berechnete operative Gewinn des Vergleichsquartals hatte bei 891 Mio. Euro gelegen. Der Konzern hat inzwischen seine Rechnungslegung auf IFRS umgestellt (wir berichteten). Die Mercedes Car Group (Mercedes-Benz, Smart, Maybach) dürfte mit einem EBIT von etwa 750 Mio. Euro deutlich besser dastehen als vor einem Jahr (minus 678 Mio. Euro). Allerdings hatten damals die Einstellung des Smart Forfour und der Personalabbau bei Mercedes hohe Kosten verursacht. Außerdem hatte die Sparte wegen Modellwechseln beim Smart und der Mercedes C-Klasse einen leichten Absatzrückgang verbucht. Problematisch bleibt die Lage nach den Erwartungen der Experten bei der Noch-US-Tochter Chrysler. Hier rechnen sie mit einem Verlust vor Zinsen und Steuern in Höhe von etwa einer Mrd. Euro. Belastend dürfte hier vor allem das Sanierungsprogramm wirken, deren Höhe von den meisten Analysten auf 750 bis 800 Mio. Euro veranschlagt wird. Müdes Lkw-Geschäft Das Lastwagengeschäft dürfte nach einem außerordentlich guten Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr durch die erwartete Kaufzurückhaltung in den USA etwas an Schwung verloren haben. Hier wie auch bei den Financial Services wird ein leichter Gewinnrückgang prognostiziert. Im Bereich "Vans/Busses/Other", der auch die Beteiligungen umfasst, werden außergewöhnliche Erträge erwartet. Grund ist der Verkauf eines insgesamt 15-prozentigen Anteils am europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS, durch den allein ein Sonderertrag von mehr als 900 Mio. Euro erwartet wird. (dpa)
DaimlerChrysler: Volle Kassen dank EADS-Verkauf
Analysten erwarten im ersten Quartal ein Vorsteuerergebnis von bis zu 1,7 Milliarden Euro