GW-Vermarktung via Fernsehen

Seit Anfang Juli ist über Satellitenfernsehen ein eigener Fernsehkanal für gewerbliche Gebrauchtwagenanzeigen auf Sendung. Wie der Betreiber des Kanals "Gebrauchtwagen TV", das Hannoveraner Unternehmen Attag mitteilte, können Händler seitdem über Astra Digital ihr Fahrzeugangebot stundenweise bewerben. "Vor allem für die Altersgruppe der 30- bis 50-Jährigen bietet Gebrauchtwagen TV eine Alternative zu den gängigen Internetbörsen", wirbt Geschäftsführer Jens Langenberg für sein Angebot. Die kostspielige Erstellung von Werbefilmen sei dazu nicht nötig. Über den Fernsehschirm flimmern keine Bewegt-, sondern Standbilder, die auch bei den Online-Börsen eingestellt werden. Sie werden vom Händler in eine vorgegebene Eingabemaske mit allen relevanten Fahrzeugdaten eingepflegt. So könnten pro Stunde 40 bis 60 Fahrzeuge präsentiert werden, alternativ als Image-Werbung auch Fotos vom Betrieb mit passenden Werbetexten als Laufschrift und/oder als gesprochenes Wort. "Für die Göttinger Graf Gruppe haben wir die Seitengestaltung sogar nach den Vorgaben der Corporate Identity vorgenommen", erklärte Langenberg gegenüber AUTOHAUS Online. Als weitere "Testkunden" würden demnächst z.B. die Autohaus Wolfsburg Hotz und Heitmann Gruppe und das Autohaus Heermann-Rhein in Heilbronn auf Sendung gehen. Die Preisspanne für eine Sendestunde liegt je nach Sendezeit derzeit zwischen 50 und 600 Euro. Dafür seien potenziell 8,5 Mio. Fernsehzuschauer in Deutschland erreichbar. Wie viele das Programm tatsächlich sehen, konnte Langenberg allerdings nicht sagen. Einschaltquoten könnten nicht gemessen werden. Der 29-jährige Jung-Unternehmer geht jedoch davon aus, dass ein Großteil den Kanal zumindest im Receiver eingespeichert hat, da die beiden Sender Sat.1 und Pro7 kürzlich ihre Frequenzen gewechselt haben und die Zuschauer zuvor aufgefordert hatten, den Sendersuchlauf an ihrem Gerät zu aktivieren. Kabelnetze im Visier Für eine größere Reichweite sollen Einspeisungen in örtliche digitale Kabelnetze sorgen. In Neubrandenburg sei dies schon gelungen. "Dort ist man dann nicht ein Sender unter 400, sondern einer unter 40", sagte Langenberg. Bis Jahresende werde man versuchen, auch in die Kabelnetze deutscher Großstädte vorzudringen und so die Reichweite noch zu steigern. (Niko Ganzer)