Der deutsche Nutzfahrzeugmarkt ist im Juni langsamer gewachsen. Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin mitteilte, stieg die Zahl der Neuzulassungen im vergangenen Monat um neun Prozent auf knapp 26.900. Im ersten Halbjahr 2011 seien damit 160.700 Transporter und Lkw verkauft worden – ein Zuwachs von 25 Prozent. VDA-Präsident Matthias Wissmann sprach von einer "beeindruckenden Geschwindigkeit" des Marktes.
Laut Volker Lange, Präsident des Verbands der Internationalen Kfz-Hersteller (VDIK), spiegelt das rasante Wachstum die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und das positive Investitionsklima in Deutschland wider. "Angesichts des Markteinbruchs in 2009 und der schwierigen Marktsituation in 2010 sind die jetzigen Zuwachsraten im Nutzfahrzeugmarkt von besonderer Bedeutung", sagte er.
In der Klasse bis sechs Tonnen stiegen die Neuzulassungen im ersten Halbjahr um 19 Prozent. Der VDA erwartet, dass der Transporter-Absatz im Gesamtjahr um elf Prozent auf 225.000 Einheiten zulegen wird. Von Fahrzeugen der schweren Klasse über sechs Tonnen wurden in den ersten sechs Monaten rund 44.900 Stück in den Verkehr gebracht, 41 Prozent mehr als im Jahr davor. Für dieses Segment rechnen die Hersteller mit 92.000 Neuzulassungen in 2011. Das wäre ein Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Nach VDIK-Angaben wächst der Nutzfahrzeugmarkt in Deutschland im europäischen Vergleich deutlich stärker, denn der EU-Raum weist im ersten Halbjahr voraussichtlich nur ein Plus von 14 Prozent aus. Überdurchschnittlich gut würden sich dabei die zwölf neuen der 27 EU-Länder entwickeln, hieß es. (rp)