AUTOHAUS/DEKRA Gebrauchtwagenkongress 2022: Impulse für ein erfolgreiches GW-Geschäft

Der Gebrauchtwagen-Kongress von AUTOHAUS und Dekra ging in diesem Jahr bereits zum 21. Mal über die Bühne. Im Fokus standen dabei unter anderem folgende Themen: die Entwicklung von Zukaufquellen, das Remarketing von Elektrofahrzeugen sowie das neue Kaufrecht. Die rund 100 Teilnehmer kamen bereits am Vorabend, am 26. September, am Veranstaltungsort im Dorint Kongresshotel in Mannheim zusammen, um bei der Eröffnung dabei zu sein. Vor dem gemeinsamen Abendessen fand als erster Programmpunkt eine Podiumsdiskussion zum Thema "Remarketing der E-Fahrzeuge und Einführung der Agentur" statt.Aktiv werdenRaphael Damman, Head of Sales Strategy bei der Deutsche Automobil Treuhand, Jürgen Keller, Geschäftsführer Hyundai Motor Deutschland, Thomas Luxenburger, Commercial Director bei Schwacke, und Rainer Thies, Geschäftsführer der Santander Consumer Leasing, sprachen dabei unter anderem über die Entwicklung der Zukaufquellen, die Rolle von Gebrauchtwagenverkäufern und die zukünftige Entwicklung des Gebrauchtwagenmarktes im Hinblick auf Elektrofahrzeuge. Artan Statovci, Geschäftsführender Gesellschafter der Brass-Gruppe, komplettierte die Runde und gab Einblicke in die Praxis. Die Diskutierenden wiesen dabei immer wieder darauf hin, dass der Handel in Zukunft aktiver werden muss, um Gebrauchtwagen zu erhalten. Jürgen Keller betonte die Wichtigkeit, aktiv auf Kunden zuzugehen, um Leasingrückläufer zu erhalten. Rainer Thies hob zudem hervor, dass E-Fahrzeuge zukünftig auch immer mit einem Restwert-Angebot an den Kunden gebracht werden müssen.Im Einstiegsvortrag des Kongresses stellte Artan Statovci das Großkundenleistungszentrum der Brass-Gruppe in Dietzenbach vor. Dabei sprach er unter anderem über die Vorteile der Zentralisierung. Positiv hervorzuheben ist laut dem Geschäftsführer vor allem die damit verbundene Kostenersparnis durch die Prozessoptimierung. Dass alle Ansprechpartner verschiedener Abteilungen an einem Standort vertreten sind, ermögliche zudem eine schnelle Abwicklung.Neues Kaufrecht beachtenHenning Hamann, Geschäftsführer und Rechtsanwalt der ETL Kanzlei Voigt Rechtsanwalts GmbH, ging in seinem Vortrag auf die Änderungen im Kaufrecht ein, die seit dem 01.01.2022 in Kraft sind. Dabei erläuterte der Experte den neuen Sachmangelbegriff. Zudem thematisierte er die Beweislastumkehr von einem Jahr zu Gunsten der Verbraucher. Dies sei "ein super-scharfes Schwert" in den Händen der Verbraucher und könne für den Handel unter Umständen teuer werden. Daher sollte man laut Henning Hamann den Anstieg der administrativen Tätigkeiten auch in Sachen Preisgestaltung miteinbeziehen.Andere Märkte im Blick behaltenAndreas Geilenbrügge, Regional Head of Valuations bei der Autovista Group/ Schwacke, gab in seinem Vortrag unter anderem einen Ausblick auf den Zulauf aus Neuwagen- und Gebrauchtwagen-Kanälen im Jahr 2023. Laut Prognosen der Autovista-Group werden die Besitzumschreibungen auch in naher Zukunft nicht mehr werden. Der Marktbeobachter riet den anwesenden Händlern auch dazu, die Preisentwicklung auf dem GW-Markt anderer Länder zu beobachten. Eventuell könne man dort neue Zukaufquellen erhalten. Dabei müsse man allerdings auch immer etwaige fällige Steuern und Gebühren im Blick haben.Freien Ankauf forcierenMarc Berger, Geschäftsführer von AUTO-proff Deutschland, appellierte an die Händler, den freien Ankauf zu forcieren, da dieser Bereich seiner Meinung nach unterschätzt wird. Um Kunden diesbezüglich erfolgreich ansprechen zu können, müsse dieses Thema auch auf der Website präsent sein. "Wer das Fahrzeug des Kunden gewinnen will, muss zuerst den Kunden gewinnen", so der Experte. Dies könne unter anderem damit gelingen, indem man seine eigene Kompetenz und Transparenz im Ankauf-Sektor darstellt. Weitere Tipps erläuterte er in seinem Vortrag.Mehr zum Thema "Weitreichende Änderungen bei entgeltlichen Garantiezusagen" präsentierte Claus Schlicker, General Manager Cooperations bei der CarGarantie. Die anwesenden Händler erhielten dabei unter anderem Einblicke in den Unterschied zwischen entgeltlichen und unentgeltlichen Garantiezusagen und Lösungsansätze für die Neuregelungen im Bereich Gebrauchtwagengarantien.Nach der Mittagspause zeigte Bert Grammel, Automotive Expert der Eckert Group, unter anderem häufige Schwachstellen im GW-Prozess und daraus resultierende "Verlustquellen" auf. Zudem erarbeitete er mit den Teilnehmern entscheidende Faktoren im Bereich Mitarbeitermotivation. Abgerundet wurde der Vortrag mit Eindrücken aus der Praxis in Form eines Interviews mit Mihael Zrno, Gebrauchtwagen-Verantwortlicher bei der Autohausgruppe Piepenstock, und Richard Schumann, Gesamtverantwortlicher Gebrauchtwagen bei Die Schneider Gruppe.Benjamin Kaiser, Mitglied des Vorstandes bei Lueg, Tim Roderwieser, Spartenleiter Vertrieb Pkw bei Lueg, und Hendric Müller, Geschäftsführer von Lueg Solutions, stellten das zentrale "Gebrauchtfahrzeug-Kompetenz-Center" der Autohausgruppe vor, wo unter anderem mit der eigens dafür entwickelten Software namens "E-Akte" gearbeitet wird.Kundenbedürfnisse im FokusAbgeschlossen wurde die Veranstaltung mit einem Vortrag von Heiko Albrecht, Founder & CEO von Moveretail. Er hob dabei unter anderem hervor, dass man bei allen Prozessen im Autohaus die Kundenbedürfnisse in den Fokus rücken sollte. Insbesondere bei der Angebotsentwicklung dürfe man das Budget der Interessenten nie außer Acht lassen.Durch den Vorabend und den Kongresstag führten Bert Grammel und Ralph M. Meunzel, Chefredakteur AUTOHAUS. Neben DEKRA unterstützten Auto1.com, die akf Bank, alles.auto (AVAG), die CarGarantie und ViveLaCar die Veranstaltung.

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