Gebrauchtwagenbörse: Intuitiv finden

Der Trend geht zu Full-Service. Egal, ob es sich dabei um Mobilfunkangebote, Reiseportale oder Rundum-sorglos-Pakete für die Werkstatt handelt: Der Kunde möchte möglichst viele Dienstleistungen aus einer Hand, ohne viel Zeit in die Suche zu investieren. Und das erwartet er auch beim Autokauf. Auto suchen, finden, finanzieren oder leasen - vielleicht sogar abonnieren: die im Zuge der Digitalisierung neu entstandenen Mobilitätskonzepte machen's möglich. Zahlreiche Gebrauchtwagen- und Neuwagenplattformen bieten ihren Kunden nunmehr schon eine Weile Finanzdienstleistungen an, warum sollten Finanzdienstleister nicht auch Plattformen für den Verkauf von Fahrzeugen schaffen?Das dachte sich auch die BDK-Bank und hob im Herbst des vergangenen Jahres die eigene Gebrauchtwagenbörse JuhuAuto aus der Taufe. Laut Dr. Hermann Frohnhaus, Sprecher der Geschäftsführung, ist dieses Vorgehen die logische Konsequenz und Antwort auf die Zeichen der Zeit: "Wir wollen die Unabhängigkeit des Handels stärken und gemeinsam digitaler werden", hieß es aus Hamburg.Blick über den TellerrandNeu ist es nicht, dass ein Finanzdienstleister angestammtes Terrain verlässt und über den Tellerrand blickt. Im Oktober 2017 war es ein Berliner Start-up, das mit Volkswagen Financial Services als starkem Partner den Gebrauchtwagenmarkt aufmischte. Inzwischen ist auch die Daimler Mobility AG mit an Bord. Zusammen bietet man in Deutschland aktuell rund 400.000 Fahrzeuge aller Hersteller und die dazugehörige Finanzierung inklusive Dienstleistungsvertrag an.Und noch eher, im Jahr 2016, kam mit dem Münchener Unternehmen Instamotion eigenen Angaben zufolge eine "Transaktionsplattform für den Kauf von ausgewählten und qualitativ einwandfreien Gebrauchtwagen" auf den Markt, die zum Allianz Versicherungskonzern gehört und so somit im Handel als auch beim Kunden entsprechendes Vertrauen wecken soll.Attraktive Alternative schaffenViel Zeit ist seit dem Start von JuhuAuto nicht vergangen, doch schon jetzt zeigen sich die Hamburger zufrieden mit der bisherigen Entwicklung. "Unser Ziel ist es, JuhuAuto als eine sowohl für den Handel als auch für Autokäufer attraktive Alternative im Markt der Gebrauchtwagen-Plattformen zu etablieren. Bislang konnten wir viele neue Händlerstandorte einbinden und unser Angebot von 38.000 auf nunmehr über 90.000 Fahrzeuge an aktuell 735 Händler-Standorten steigern", beleuchtet Geschäftsführer Martin Guse die bisherige Entwicklung. "Mittelfristig sehen wir ein Potenzial von ca. 200.000 Fahrzeugen", so Guse weiter. Im Vergleich zu den beiden großen Börsen, Autoscout24 mit 1,11 Millionen Anzeigen im Monat und Mobile.de mit mehr als 1,5 Millionen inserierten Pkw, Nutzfahrzeugen und Motorrädern zwar keine große Zahl, aber vielversprechend. Als großes Plus für die Kunden sieht Guse auch die Tatsache, dass es sich bei den inserierten Fahrzeugen ausschließlich um Händlerfahrzeuge handele. Das vermittle dem Nutzer mehr Sicherheit, weil er über die Plattform einen Gebrauchtwagen bei einem Händler in seiner Nähe kauft, den er im Falle eines Problems anrufen oder vorbeifahren kann. Habe sich der Kunde für ein Fahrzeug entschieden, lässt sich auf JuhuAuto für fast jedes inserierte Fahrzeug eine Finanzierung inklusive Kreditvoreinschätzung berechnen und anfragen.Schnell und intuitiv findenDen entscheidenden Vorteil sieht die Non-Captive auch in der intuitiven Nutzerführung. Schnell und intuitiv muss sie sein", sagte der Sprecher der Geschäftsführung der BDK, Dr. Hermann Frohnhaus, bereits beim Start der Plattform im Herbst. "Und auch mit unserer Marketing-Kampagne haben wir bereits viele Kaufinteressenten für einen Besuch auf JuhuAuto begeistert", so der Geschäftsführer. Tatsächlich haben sich die Hamburger hier etwas einfallen lassen. Die digitale Kampagne sorgt mit einem Walross als Markenzeichen zunächst etwas für Verwunderung, aber gleichzeitig für Aufmerksamkeit beim User. So wolle man auf humorvolle Art sowie mit guten Argumenten für einen Besuch auf JuhuAuto werben. Das Hauptargument in der Handhabung der Börse ist dabei die Freitextsuche. Der Nutzer gibt seinen Suchbegriff ein, daraufhin werden ihm die passenden Treffer zugespielt. Auf überladene und komplizierte Dropdown-Menüs wird verzichtet, stattdessen gibt es auf der Startseite drei an eine Google-Suche erinnernde Suchschlitze. Bereits im nächsten Schritt werden auf der Website passende Fahrzeuge angezeigt, und über einen deutlich sichtbaren grünen Button kann auch gleich die Finanzierung angefragt werden.Nach dem Motto "Keep it simple" soll der Kunde hier ohne Umwege zum Händler und gleich zur möglichen Finanzierung geführt werden. Das technische Know-how stammt übrigens aus Großbritannien. Hierfür hat die BDK iVendi, einen E-Commerce-Spezialisten, mit ins Boot geholt. Dort hat iVendi bereits erfolgreich eine Online-Fahrzeugbörse mit inzwischen ca. 7.000 angeschlossenen Händlern entwickelt.Nun hofft die BDK, immer mehr der aktuell rund 4.000 Handelspartner für JuhuAuto zu begeistern: "Den Weg, Autokäufer mit einer innovativen, schnellen und einfachen Autosuche sowie einem vielfältigen Fahrzeugangebot zu erreichen und dem Handel hochattraktive Leads zuzuspielen, werden wir konsequent fortsetzen", unterstreicht Geschäftsführer Martin Guse in diesem Zusammenhang.Noch bis zum 30. Juni seien Inserate für die Handelspartner kostenfrei. Wie das Preismodell danach aussehen soll, stehe noch nicht fest.KurzfassungJuhuAuto heißt die Gebrauchtwagen- Findemaschine, die im Herbst des vergangenen Jahres von der BDK ins Leben gerufen wurde. Schon jetzt werden auf der Plattform an 735 Händlerstandorten knapp 100.000 Fahrzeuge angeboten. Mittelfristig sieht man Potenzial für 200.000 Fahrzeuge.

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