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Kfz-Gewerbe Bayern: "Weiterer Druck auf die Margen"

10.03.2015 15:32 Uhr
Kfz-Gewerbe Bayern: "Weiterer Druck auf die Margen"
Der bayerische Kfz-Präsident Breitschwert gab dem Autojahr 2014 die Schulnote "3 minus".
© Foto: Kfz-Gewerbe Bayern

Das bayerische Kfz-Gewerbe hat vor einem zusätzlichen Aufblähen des Automarkts gewarnt. Schon jetzt sei die Rendite der Betriebe "eindeutig zu niedrig".

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Das bayerische Kfz-Gewerbe hat eine durchwachsene Bilanz des Wirtschaftsjahres 2014 vorgelegt. "Trotz steigender Neuzulassungen um 2,4 Prozent legten die Umsatzzahlen in diesem Bereich nur um 1,75 Prozent zu. Wir müssen somit weiteren Druck auf die Margen erkennen", sagte Landesverbandspräsident Klaus Dieter Breitschwert am Mittwoch in München. Es mache keinen Sinn, in einen gesättigten Markt immer mehr Fahrzeuge zu pumpen. "Dabei nimmt der ganze Fahrzeugmarkt Schaden, und die Zeche bezahlen diejenigen, die Neuwagen vertragsgebunden vertreiben."

Nicht nur bei den Neufahrzeugen ist der Ertrag verbesserungsfähig, das gilt auch allgemein: Nach Verbandschätzung erreichte der weiß-blaue Autohandel 2014 eine durchschnittliche Umsatzrendite von 1,2 Prozent. Breitschwert: "Das ist eindeutig zu wenig." Immerhin liegen die bayerischen Kfz-Betriebe damit im bundesweiten Vergleich im oberen Bereich. In Summe erwirtschafteten die Unternehmen im vergangenen Jahr netto 24,84 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 3,1 Prozent.

Sechsgrößter Kfz-Markt in der EU

"Das Autojahr 2014 in Bayern war in Schulnoten ausgedrückt 'noch befriedigend'", so Breitschwert weiter. Der Freistaat habe seine Position als sechsgrößter Kfz-Markt in der EU verteidigt. Insgesamt wurden mit 704.500 Pkw, Lkw und Zugmaschinen 2,4 Prozent mehr Fahrzeuge neu zugelassen. Auf den Pkw-Bereich entfielen 601.690 Einheiten. Die Eckdaten hatte der Verband bereits Mitte Februar veröffentlicht (wir berichteten).

Die Zahl der Pkw-Besitzumschreibungen übertraf im abgelaufenen Jahr wieder die Millionengrenze, das Volumen war aber leicht rückläufig: 1,11 Millionen Einheiten bedeutete ein Defizit von 1,1 Prozent gegenüber 2013. Positiv: Der markengebundene Handel baute seine Marktanteile im Gebrauchtwagenmarkt aus und erzielte ein Umsatzplus von 16,5 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Gleichzeitig mussten die reinen GW-Händler ein Minus von 13,8 Prozent verkraften.

Stabil entwickelte sich das bayerische Servicegeschäft. Der Umsatz sank 2014 leicht um 0,3 Prozent auf nun 7,35 Milliarden Euro. Breitschwert warnte aber vor einem härter werdenden Wettbewerb im Service: "Dieser Wettbewerb führt bei den Stundenverrechnungssätzen im Freistaat zu einer gewissen Stagnation. Wir können den Betrieben nur dringend raten, akkurat zu planen und seriöse Stundenverrechnungssätze bei ihren Kalkulationen anzusetzen."

Vorsichtiger Optimismus

Trotz der Herausforderungen zeigte sich die Verbandsführung zuversichtlich, dass "die betriebswirtschaftliche Situation sich 2015 wie im letzten Jahr entwickeln wird". Im Neuwagengeschäft erwartet die Branche wieder rund 600.000 Autos, bei den Halterwechseln soll erneut die Marke von 1,1 Millionen Pkw übertroffen werden.

2014 waren die rund 10.000 Kfz-Betriebe in Bayern Arbeitgeber für 114.768 Männer und Frauen (plus 1,2 Prozent). 14.570 Menschen hatten dort einen Ausbildungsplatz. (rp)

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KOMMENTARE


klaus voss

10.03.2015 - 19:37 Uhr

der Vertragshändler ist Sklave des Herstellers,Marge kürzen,es gibt eh bald nur noch Niederlassungen,


Michael Kühn

11.03.2015 - 10:08 Uhr

Herr Klaus Voss, der erste Teil Ihres Kommentars ist auch meine Ansicht, jedoch Niederlassungen sehe ich beim Hersteller in den Großstädten, nämlich dort wo "der Bär tobt". Die Händler dagegen werden nur mit minderwertigen Kuchenkrümeln von der großen Torte "gespeist"...


Detlef Rüdel

11.03.2015 - 12:07 Uhr

Sorry @ Kühn/Voss, wenn Sie heute von Sklaverei gegenüber einem Hersteller-Importeur sprechen, dann beachten Sie bitte, das Sie Ihren Händlervertrag freiwillig unterzeichnet haben. Daher sollte jedem klar sein, wenn er einen Händlervertrag unterzeichnet, das er dann auch nicht mehr zu 100% Herr im eigenem Haus ist. Sie-jeder von uns, hat/hatte es in der Hand auch "NEIN" sagen zu können. Wenn Sie also mit dem Druck durch Hersteller/Importeur, nicht mehr leben wollen, warum beenden Sie dann nicht Ihre Sklaverei? Niemand zwingt Sie dazu sich weiterhin diesen Druck stellen zu müssen. Wenn Sie sich selbst heute in einer Partnerschaftlichen Beziehung als Sklave sehen, wie soll dann Ihre Einstellung zum Hersteller-Importeur aussehen? Und nächste Frage: Wenn Sie sich selbst als Sklave sehen, wie wollen Sie dann Ihre Mitarbeiter motivieren? Wenn Ihre Einstellung so massiv negativ belastet ist, sollten Sie in Ruhe einmal darüber nachdenken, wie Sie Ihre Sklaverei vielleicht beenden.


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