Die Ehrhardt AG aus Thüringen baut die Ladeinfrastruktur an ihren Standorten aus. Nachdem die Autohausgruppe gemeinsam mit dem Speicherhersteller Intilion aus Paderborn bereits den Hauptstandort in Hildburghausen mit zwei 150-kW-DC-Schnellladesystemen, vier 75-kW-DC-Schnellladesystemen, sechs 22-kW-AC-Ladesäulen und sechs Gewerbespeichersystemen ausgestattet hat, folgen nun die Niederlassungen in Suhl und Ilmenau.
Nach Unternehmensangeben ist für Ilmenau dieselbe Ladeleistung wie am Hauptsitz geplant, dagegen soll Suhl bis zu vier 150-kW-Schnelllader bekommen. Kern der Infrastrukturen bilden jeweils bis zu sechs Gewerbespeicher "Scalebloc" mit einer Leistung von 360 kW sowie ein Batterie- und Energiemanagementsystem. Letzteres wird individuell auf die Bedürfnisse der Niederlassungen an.
"Intilion konnte uns bereits in der Entscheidungsphase mit Fachkompetenz und individuellen Kundenanforderungen überzeugen. Neben der eigentlichen Umsetzung standen uns die Mitarbeiter der Speicherhersteller auch bei Fragen rund um Regularien, Zertifizierung und sonstigen Anforderungen stets zur Seite", sagte Bernd Bachert, Vorstandassistent E-Mobilität/Erneuerbare Energien beim Autohaus Ehrhardt. Ab 2022 sollen weitere Standorte folgen.
Solaranlage und Speicher verhindern Netzausbau
Die Autohäuser sollen außerdem künftig mit 200 kWp großen Photovoltaikanlagen ihren eigenen Strom erzeugen. Damit lasse sich einem Netzausbau an den Standorten vorbeugen und nicht nur Baukosten, sondern auch Folgekosten sparen, die durch Lastspitzen für den erhöhten Netzbezug anfallen würden, erklärte Matthias Büter, Market Manager Product Line Energy Storage bei Intilion. "Dank unseres Speichersystems hat das Autohaus Ehrhardt die Energiekosten an seinem Hauptsitz um rund 75 Prozent im Vergleich zu einem herkömmlichen Netzausbau reduziert."
Ehrhardt errichtet die Ladesäulen auf breiten und gut ausgeleuchteten Parkplätzen. Ein Wetterschutz soll ein komfortables und sicheres Laden ermöglichen. "Durch die Möglichkeit der individuellen Folierung der 'Scaleblocs' konnte eine zusätzliche, präsente Marketingfläche erzeugt werden", so Ehrhardt-Marketingmitarbeiterin Sandra Holland-Moritz. Kunden des Autohauses können mit allen gängigen Ladekarten sowie bald auch mit EC- und Kreditkarten oder der Ehrhardt-Kundenkarte zahlen.
Die "Scaleblocs" wurden den Angaben zufolge mit einem Sicherheitsgehäuse ausgestattet, um die Geräte gegen Brände zu schützen. "Ein wichtiger Aspekt war eine robuste und sichere Ausführung der Batteriespeicher. Ebenso muss der Brandschutz gegeben sein, da wir die Batteriespeicher inmitten unserer hochwertigen Neu- und Gebrauchtwagen platzieren", betonte der Standortleiter in Hildburghausen, Jens Schneider.
Die Handelsgruppe Ehrhardt (VW Pkw/Nutzfahrzeuge, Audi, Seat, Skoda, Cupra, Hyundai) betreibt an zwölf Standorten in Bayern, Thüringen und Sachsen 24 Autohäuser. Seit 2019 baut das Familienunternehmen den Elektromobilitätsbereich rund um E-Fahrzeuge, alternativer Mobilität und Eigenstromerzeugung aus. Intilion konzentriert sich auf die Entwicklung und Produktion von Lithium-Ionen-Energiespeicherlösungen. (cc)