Für den Siemens-Autozulieferer VDO gibt es neben Conti noch weitere Interessenten. "Es gibt Interessensbekundungen aus dem Markt", sagte ein Siemens-Sprecher am Dienstag in München. Laut Branchenkreisen haben bisher drei potenzielle Käufer Interesse bekundet. Bisher habe aber noch keiner von ihnen im Rahmen einer Due Diligence einen genaueren Blick in die Bücher geworfen. Siemens will eigentlich bis zu 49 Prozent der VDO-Anteile an die Börse bringen, schließt aber auch einen Komplettverkauf nicht aus. Der Siemens-Sprecher betonte, der Börsengang von VDO habe weiter Priorität. "Die Vorbereitungen laufen weiter auf vollen Touren." Das Projekt liege gut im Plan. Eine Entscheidung, ob Siemens doch auf einen Komplettverkauf setzt, dürfte nach Einschätzung in Branchenkreisen erst fallen, wenn der neue Siemens-Chef Peter Löscher im Juli den Vorstandsvorsitz übernommen hat. Öffentlich Interesse bekundet hat bisher lediglich Conti. Der Konzern aus Hannover hat laut Branchenkreisen eine Offerte von mehr als zehn Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Siemens-Finanzchef Joe Kaeser betonte, Continental habe bislang "keine wettbewerbsfähige Alternative zu einem Börsengang vorgelegt". Bei Arbeitnehmervertretern gibt es starken Widerstand gegen einen Verkauf an Conti. Daher wird in der Branche mit Spannung erwartet, ob es Löscher gleich bei seiner ersten größeren Amtshandlung auf eine Machtprobe ankommen lässt. Zu den Interessenten und den Details möglicher Offerten wollte Siemens keine Stellung nehmen. Nach Informationen des "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) wird auch der US-Konzern TRW Automotive als Interessent genannt, der sich mit einem Umsatz von zuletzt gut 13 Mrd. US-Dollar Umsatz zu den zehn größten Autozulieferern der Welt zählt. (dpa)
Mehrere Interessenten für Siemens-VDO
Sprecher: "Börsengang hat weiter Priorität" / Projekt liegt gut im Plan