Ausgabe 01-02/2014: Nordisches Doppel

Premiere im Nordwesten: Das Autohaus Schunke aus Aurich ist der bundesweit erste Händler, der die neuen Honda-Baustandards in einem Neubau umgesetzt hat. Im Oktober eröffneten die Ostfriesen nach nur fünf Monaten Bauzeit ihren neuen Standort in der von täglich 11.000 Autos befahrenen Dornumer Straße. Die Modernisierung des alten Betriebs im Gewerbegebiet gegenüber kam für Dieter Schunke und Sohn Michael nicht in Frage. Weil sich die Publikumsfrequenz dort aufgrund struktureller Veränderungen stetig reduzierte, weil ein neues Gebäude Zukunftsfähigkeit ausdrücken sollte, aber auch, weil die bisher in zwei Gebäuden präsentierten Marken Honda und Peugeot in einer Immobilie zusammengeführt werden sollten.700 Neu- und Gebrauchtwagen verkauft Schunke im Jahr, der Honda-Marktanteil ist mit rund 2,4 Prozent dreimal so hoch wie im Bund. Bereinigt man den relevanten Markt um die Zulassungen des Emder VW-Werks, sind es sogar drei Prozent. Mit dem neuen Betrieb will Schunke diesen Erfolg mindestens halten.Zwei in einsEntstanden ist ein modernes Autohaus mit einem 720 Quadratmeter großen Schauraum, zwei Direktannahme- und sechs Werkstattarbeitsplätzen sowie zwei Übergabeplätzen. Nach intensiver Investitionsprüfung, wie Michael Schunke betont. Obwohl man aus zwei Gebäuden in eines zog, sind die Berührungspunkte zwischen Honda und Peugeot marginal. Sogar der Servicebereich ist markenexklusiv: Getrennt durch das Teilelager, stehen für Honda und Peugeot je drei Werkstattarbeitsplätze und ein Annahmeplatz zur Verfügung. Klar, dass die Honda- und Peugeot-Modelle da nicht Seite an Seite verkauft werden: Die Büros für die beiden markenexklusiven Verkäufer und die separaten Kundenwartebereiche trennen den Verkaufsraum in der Mitte. Dort, wo die Kundenlounges in den Empfangsbereich übergehen, ermöglicht ein Schiebeelement die vorübergehende vollständige Trennung des Schauraums.So erfüllt Schunke eine wesentliche Anforderung beider Importeure, denn Honda wie Peugeot verlangen getrennte Schauräume. Die Japaner fordern entweder eine zwei Meter hohe Stellwand oder eine andere robuste und blickdichte Trennung. Sie muss markenneutral und mindestens 15 Zentimeter tief sein. Michael Schunke kann mit der Markentrennung in der umgesetzten Form gut leben: "Ich finde das nicht überzogen. Gerade mit Blick auf markenexklusive Veranstaltungen ist das sogar manchmal besser."Neubau in BronzeInsgesamt stuft Honda seine Baustandards in die Kategorien Bronze, Silber und Gold ab. Der Bronze-Standard umfasst unter anderem die Außensignalisation, das Mobiliar, die Farbgebung und die Fliesen. Bestandteile des Silber-Standards sind darüber hinaus zum Beispiel die Deckengestaltung und die Beleuchtung. Wer den noch anspruchsvolleren Gold-Standard umsetzt, realisiert Hondas Vorstellung eines idealen Autohauses. Für Honda stellt sich diese Frage aber nur bei Neubauten. "Bei uns reichten die Bronze-Standards", erklärt Michael Schunke auch mit Blick auf das Marktumfeld. "Und Bronze haben wir zu 100 Prozent umgesetzt." Dabei habe man nicht einmal durchgängig neues Inventar anschaffen müssen. Ein Beispiel sind die Schränke im Verkaufsraum: "Da hat es gereicht, die Türen und Seitenwände zu ersetzen." So zeigt sich Schunke insgesamt auch nicht unzufrieden mit dem Bronze-Standard: "Wenn man neu baut, ist der nicht überzogen." Die Fliesen seien nicht überteuert, und auch die Kosten für das Mobiliar fielen angesichts des Gesamtinvestitionsvolumens, das Schunke nicht genau beziffern möchte, nicht ins Gewicht.IntegrationsleistungDie Umsetzung der unterschiedlichen Herstellerstandards innerhalb eines Verkaufsraums verursachte laut Michael Schunke keine Probleme. Er betont vielmehr die konstruktive Gesprächsatmosphäre mit beiden Importeuren. Gerade mit Honda seien viele Fragen auf dem kurzen Dienstweg geregelt worden: "Am Ende war das eine angenehme, unterstützende Zusammenarbeit." Letztlich habe niemand darauf bestanden, in der Mitte des Raumes neue Fliesen zu verwenden. Die Baupartner kamen überwiegend aus dem Auricher Umkreis. Mit der Leistung des Architekturbüros F-Projekt ist Seniorchef Dieter Schunke mehr als zufrieden. Über Architekt und Projektleiter André Frost sagt er: "Der hat einen unheimlichen Einsatz gezeigt." F-Projekt übernahm nicht nur die Koordination des Bauprojekts, sondern auch der einzelnen Baupartner. Denn einen Generalunternehmer im engeren Sinn gab es nicht.Zum Thema Energieeffizienzmaßnahmen sagt Michael Schunke: "Man muss immer sehen, wie rentabel eine solche Maßnahme auf absehbare Zeit ist." So wurden Dach und Bodenplatte besonders gedämmt. "Eine Solaranlage oder ein Blockheizkraftwerk hätten unsere Investitionssumme aber gesprengt." Nicht so die Fußbodenheizung: Sie sorgt für angenehmes Raumklima, aber auch für trockene und weniger rutschige Fußböden.Kurzfassung1. Nach fünf Monaten Bauzeit eröffnete das Autohaus Schunke im Oktober 2013 seinen neuen Betrieb in Aurich.2. Einen Steinwurf vom alten Standort entfernt haben die Ostfriesen die Bronze-Baustandards von Honda umgesetzt.3. Eine Herausforderung beim Neubau war die Zusammenführung der beiden Marken Honda und Peugeot in einem Gebäude.

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