Einen Tag nach Ankündigung des harten Sanierungsprogramms für die angeschlagene US-Tochter Chrysler herrscht Rätselraten um die Zukunft des DaimlerChrysler-Konzerns. Bei der Pressekonferenz am Mittwoch hatte der sichtlich mitgenommene Vorstandschef Dieter Zetsche angekündigt, neben dem harten Sanierungsprogramm "weitere strategische Optionen" für Chrysler prüfen zu wollen und ausdrücklich betont, keine Option ausschließen zu wollen. Unter Analysten werden nun vor allem drei Szenarien durchgespielt: Ein Verkauf von Chrysler, eine Abspaltung als erneut eigenständiges Unternehmen und strategische Allianzen mit anderen Autobauern. In US-Medien geisterte am Donnerstag aber auch noch eine vierte, eine unausgesprochene Alternative umher: Das Aus für Chrysler. Sowohl eine Abspaltung als auch das Ende sind im Augenblick eher theoretische Optionen. Chrysler wieder in ein eigenständiges Unternehmen zurückzuverwandeln, dürfte ausgeschlossen sein; die meisten Experten halten das Unternehmen alleine nicht mehr für lebensfähig. Chrysler braucht einen starken Partner im Hintergrund. Als wahrscheinlicher gelten schon ein Verkauf oder Kooperationen mit anderen Autobauern, beispielsweise bei einzelnen Komponenten wie Motoren oder Getriebe bis hin zu kompletten Plattformen. Was will Wagoner? Die Verkaufsgerüchte wurden noch am Mittwochabend befeuert. Presseberichten zufolge verhandelt Zetsche bereits mit dem Chef von General Motors (GM), Rick Wagoner, über einen Verkauf. Zetsche selbst wollte sich dazu nicht äußern, Branchenexperten halten dies aber für unwahrscheinlich. Der Fokus wird darauf liegen, Chrysler erst einmal profitabel zu machen, sagt Analyst Marc-Rene Tonn von M.M. Warburg. Bis dahin dürfte es ohnehin schwierig sein, einen Käufer zu finden.
Rätselraten um DaimlerChrysler
Verkauf von Chrysler, Abspaltung als eigenständiges Unternehmen, strategische Allianz mit anderem Autobauer oder gar – das Ende?