Autohaus Geisser in Rastatt: Raumtransformation

Wenn Geschäftsleiter Philipp Böttrich einen Besucher durch das neue Volvo Zentrum Rastatt und den angegliederten Satellitenbetrieb für Jaguar Land Rover führt, sprüht er vor Freude über die gewonnenen Freiräume. Denn mit dem Umzug vom zwölf Kilometer entfernt gelegenen Baden-Badener Betrieb haben sich die Platzverhältnisse deutlich verbessert. Dabei beruhte die Entscheidung für die benachbarte Kreisstadt als Standort eigentlich auf einem Zufall. Klar war bereits vor zwei Jahren nur, das gepachtete Autohaus in Baden-Baden durch ein größeres zu ersetzen. Zeitdruck bestand keiner. Die Suche nach einer Alternative hat jedoch schnell Fahrt aufgenommen, als die Gruppe im Spätsommer 2021 eine Information erreichte, dass das bisher von einem anderen Markenhändler gemietete Gebäude an der B3 zum Jahreswechsel frei wird. "Daraufhin hat die Geschäftsführung den Vermieter kontaktiert, 14 Tage später ein Gespräch geführt und Ende September den Mietvertrag zum 1. Januar 2022 geschlossen", sagt Böttrich. Planung und Bau in Eigenregie Mit diesem Stichtag fiel auch der Startschuss für den Umbau. Das Konzept dafür hat ein Team bei Geisser auf Basis der Gegebenheiten und der CI-Vorgaben entwickelt. Konkrete Pläne kamen für Volvo von deren Architekten. Infolgedessen musste innen alles raus - von der Decke über die Böden bis hin zu mehreren Wänden. Mit den Arbeiten wurden regionale Gewerke beauftragt. "Wir haben pro Gewerk fünf bis sechs Anbieter angefragt und uns dann für einen entschieden", erläutert Böttrich. Innerhalb von zehn Monaten ist so ein Autohaus in neuem Gewand entstanden, welches die rund 30-köpfige Mannschaft Ende Oktober bezogen hat. Schöner präsentieren auf zwei Etagen Seither entfaltet sich die Markenwelt von Volvo im Erdgeschoss auf rund 700 Quadratmetern im sachlich weiß dominierten Ambiente, durchbrochen von Elementen in hellem warmem Holz an den Touchpoints wie dem Empfang und der Lounge. Bis zu zehn Neuwagen kann der Händler hier einstellen. In Szene setzen diese insbesondere die schwenkbaren LED-Strahler an langen Leisten, die in regelmäßigem Abstand über den vorgesehenen Stellplätzen montiert sind. Im unteren Bereich befinden sich auch vier offene Verkäuferarbeitsplätze, was einen Zuwachs von einem Mitarbeiter im Vergleich zu vorher bedeutet. "Um die dafür benötigte Fläche zu erhalten, haben wir drei Büros mit Trockenbauwänden entfernt", so der Geschäftsleiter. Zugleich wurde rechts vom Eingangsportal die Glasfront bis zur Wand der Dialogannahme inklusive einer zweiten Glastür erweitert, die von außen nun den Blick auf den gesamten Innenraum frei gibt und einen direkten Zugang zur Volvo-Serviceannahme schafft. Links von der Haupttür hat der Serviceberater für Jaguar Land Rover sein Büro, das eine neu eingezogene Glaswand räumlich abtrennt und nach CI der britischen Brands ausgestattet ist. Erste Anlaufstelle für alle Marken ist der neu errichtete Empfang. Darauf steuern die Kunden geradewegs vom Zentraleingang zu, den außen das Volvo-typische Portal aus hellem Holz umrahmt. "Aufgrund der Größe wurde dies für uns nach Maß angefertigt", erzählt Böttrich. Der Empfang steht wiederum schützend vor der Lounge und verbirgt den Treppenaufgang in den ersten Stock. Oben präsentieren sich Jaguar und Land Rover auf rund 300 Quadratmetern neben den Verwaltungsbüros. Dorthin können mit dem Fahrzeugaufzug bis zu acht Neuwagen gefahren werden. Auch ein sogenannter Pool-Arbeitsplatz ist eingerichtet. "Den Verkauf übernehmen die vier unten sitzenden Berater. Interessiert sich ein Kunde für Jaguar und Land Rover, geht der Ansprechpartner mit ihm nach oben für eine exklusive Beratung an diesen separaten Arbeitsplatz", sagt Böttrich. Mehr Platz für Gebrauchte Im Gegensatz zum alten Betrieb mit wenig Stellfläche bietet Rastatt auch neue Möglichkeiten im Gebrauchtwagen(GW)-Segment. Vor dem Gebäude kann der Händler unmittelbar hinter dem Pylon rund 50 GW in drei Reihen mit offenem Zugang vom Fußweg an der Bundesstraße stellen. Hinter dem Haus hat die Gruppe ein weiteres Flurstück vom selben Vermieter dazugenommen, auf dem über 100 verkaufte Gebrauchtwagen bis zur Auslieferung verweilen können. Zusätzlich nutzt Böttrich die Dachterrasse. Auf dieser parken alle verkauften Jaguar und Land Rover. Höherer Werkstattdurchsatz Aber nicht nur die GW, sondern auch der Service soll mehr Kunden ziehen. Gemessen an den Geschäftssparten waren die Investitionen in diesen Bereich laut Böttrich mit deutlich über 300.000 Euro die höchsten. Neue Böden wurden verlegt, neue Hebebühnen angeschafft und für den Kfz-Meister neben den Serviceberatern ein separates Büro mit Trockenbauwänden eingezogen. Des Weiteren hat das Werkstatt-Team digitale Tools wie einen großen Flatscreen erhalten, an dem es nun jeden Morgen das Tagesprogramm durchspricht. "Das hat die Arbeitsweise verändert, weil es den Austausch von Wissen fördert und die Teambildung stärkt", betont Böttrich. Das ist wichtig, weil sich die Zahl der Werkstattdurchgänge mehr als verdoppelt hat. "Während wir in Baden-Baden zwischen fünf bis sieben Werkstattdurchgänge pro Tag hatten, sind es in Rastatt bereits 15 im Durchschnitt", sagt Böttrich. "Zum einen liegt es daran, dass wir jetzt auch Jaguar und Land Rover hier haben. Zum anderen kommen viele Kunden, die wir neu begrüßen dürfen." Photovoltaik und Ladeinfrastruktur Daneben hat Geisser die vorhandenen Flächen auf dem Gebäude genutzt, um die Energienutzung möglichst nachhaltig auszurichten. So wurde auf dem Werkstattdach bis zur maximal zulässigen Traglast über rund 400 Quadratmeter sowie auf einem Teil der Dachterrasse eine Photovoltaikanlage gebaut, die knapp 100 Kilowatt-Peak (kWp) leistet. Diese versorgt künftig das Haus sowie die vier frisch installierten Ladesäulen. Eindrücke vom Umbau durften sich rund 250 geladene Kunden auf der offiziellen Eröffnungsfeier am 9. Dezember machen. Sie haben sich bei Rundgängen und in Gesprächen mit der Geschäftsführung informiert und die Fahrzeuge in den neuen Markenwelten besichtigt.

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