Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) droht den Autoherstellern mit einer gesetzlich auferlegten Pflicht zum Bau spritsparender Fahrzeuge. Seine Sorge sei, dass die Industrie ihre Selbstverpflichtung nicht einhalte, sagte der Minister im Interview mit der "Westfälischen Rundschau" (Samstagsausgabe). "Dann müsste die Politik tätig werden und den Verbrauch per Gesetz regeln." Lieber wäre ihm allerdings die freiwillige Regelung. Auf jeden Fall müsse der zu hohe Benzinverbrauch gesenkt werden. Bei Autos liegt der Durchschnittsverbrauch dem Bericht zufolge bei acht Litern pro 100 Kilometer. Die europäischen Automobilhersteller haben zugesagt, den Verbrauch von Neuwagen bis 2008 auf durchschnittlich 6,5 Liter zu senken. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) liegen die deutschen Hersteller "besonders weit über dem angestrebten Ziel". Gabriel forderte zugleich eine stärkere Beimischung von Biokraftstoffen, "um unsere Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren". Zu den Vorstößen ausländischer Pkw-Hersteller bei Hybrid-Motoren sagte der Umweltminister, ihm komme es nicht auf eine bestimmte Technologie an. "Wichtig ist, dass der Verbrauch deutlich sinkt." Der Rekordsommer zeige, dass der Klimawandel bereits "im vollen Gange" sei, erläuterte er. Zur Vermeidung katastrophaler Folgen müsse die Erderwärmung "unter zwei Grad" gehalten werden. (dpa)
Spritverbrauch: Gabriel droht Herstellern mit Gesetzespflicht
Umweltminister hegt Zweifel an der Einhaltung der europäischen Selbstverpflichtung