Die Insolvenzkurve im Kfz-Gewerbe zeigt weiter nach unten – wenngleich nicht mehr so stark wie zuletzt. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden ging die Zahl der Pleiten im Oktober 2011 um 14,9 Prozent auf 63 Fälle zurück. Davon waren 322 Beschäftigte betroffen. Die Forderungen der Gläubiger beliefen sich auf 17,4 Millionen Euro. Damit waren die Branchenzahlen den 13. Monat in Folge rückläufig.
Getragen wurde der Abschwung vom Kfz-Handel. In diesem Wirtschaftsbereich gingen im Berichtsmonat 33 Betriebe in die Knie – rund ein Viertel weniger als im Oktober 2010. Verschlechtert hat sich dagegen die Situation der Werkstätten: 18 von ihnen waren im Oktober in Geldnot (plus 5,9 Prozent).
In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres sanken die Kfz-Insolvenzen damit um 22,7 Prozent. Insgesamt bangten 757 Branchenunternehmen um ihre Existenz. Die Insolvenzentwicklung bei den Fahrzeughändlern (minus 28,5 Prozent) gestaltete sich dabei positiver als bei den Service- und Instandhaltungsbetrieben (minus 16,4 Prozent). Insgesamt meldeten die Amtsgerichte von Januar bis Oktober 1.449 betroffene Mitarbeiter, etwas mehr als 400 Millionen Euro standen im Feuer.
Damit zeichnet sich ab, dass sich das Kfz-Gewerbe im vergangenen Jahr in der Pleitenstatistik deutlich vom allgemeinen Markttrend absetzte. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Wirtschaftsauskunftei Bürgel wurden 2011 knapp 30.300 Unternehmen in Deutschland zahlungsunfähig. Das entspricht einem Rückgang von 6,2 Prozent. Weniger Firmenpleiten habe es zuletzt im Jahr 2007 gegeben, hieß es.
Positiver Ausblick
Bürgel geht für dieses Jahr von einer weiteren Verbesserung aus. Trotz Euro-Schuldenkrise und Rezessionsängsten erwarten die Experten ein kleines Minus von einem Prozent auf etwa 30.000 Unternehmensinsolvenzen. (rp/dpa)