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Thema: Drängt der Einzelhandel in den Autoverkauf?

05.06.2002 00:00 Uhr

VDE spricht sich für ein "besseres Miteinander" aus / Konzerne geben sich von bedeckt bis geheimniskrämerisch

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Der erste Trubel hat sich gelegt, das Auto-Karussell bei Edeka ist schon stillgelegt und bei Schlecker passiert im Moment - zumindest auf der Homepage der Drogeriekette - nicht allzuviel. Fast vergessen sind auch schon die Daewoo-und Kia-Aktionen der Baumarktkette Marktkauf. Dennoch tut sich etwas im Vorfeld der GVO-Neuordnung. Kürzlich hatte der Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (VDE), Hubertus Pellengahr, betont, dass der VDE mit weiteren Aktionen dieser Art in den nächsten Wochen rechne. In einem Gespräch mit AUTOHAUS Online bekräftigte Pellengahr seine Aussage. Er hob aber auch hervor, dass sich der Einzelhandel im keinen Fall als Konkurrent oder gar als Gegner des Autohandels betrachte. Vielmehr erstrebe man auf lange Sicht ein Hand-in-Hand-Gehen. "Warum sollte der Autohandel nicht den zusätzlichen Vertrieb des Einzelhandels nutzen und von den hohen Kundenzahlen profitieren", so der Sprecher. Er fände es schade, dass sich die Branche nicht mehr öffnet, um in einem besseren Miteinander zu agieren. Es liegt hier freilich auf der Hand, den Umkehrschluss zu bemühen. Was wäre, wenn Autohäuser ins Lebensmittelgeschäft einsteigen würden? Ob der Einzelhandel das auch unter "besserem Miteinander" verstehen würde? Autoverkauf noch kein Thema? Derweil halten sich die Handelskonzerne jedoch eher bedeckt. Für einige scheint es sogar undenkbar, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt in den Autoverkauf einzusteigen. Auf Anfrage von AUTOHAUS Online sagte Sonja Steves, Sprecherin bei Wal-Mart Germany, dass "Autoverkauf im Moment kein Thema" sei. Aldi äußerte sich überhaupt nicht. Etwas rätselhaft die Aussage von Ursula Schumacher-Müller von den Obi Bau- und Heimwerkermärkten. Es könne keine Stellungnahme abgegeben werden, da das Unternehmen nicht im Autohandel tätig sei. Noch nicht? Die Tengelmann-Unternehmensgruppe erklärte, dieses Geschäft wolle man lieber anderen überlassen. Für Kaufhof "passen Autos überhaupt nicht ins Konzept". Man konzentriere sich lieber auf das bestehende Haussortiment. Bei der Bauhaus AG gibt man sich hingegen etwas geheimniskrämerisch: Zum jetzigen Zeitpunkt könne man keine weitere Auskünfte zu diesem Thema erteilen, so Christian Rudy von der Werbeleitung. Ein Schuft wer Böses dabei denkt... Mexiko-Käfer soll Ausnahme bleiben "Die einzigen Wagen, die es bei uns gibt, sind Einkaufswagen", sagte Andreas Krämer, Pressereferent bei der Rewe Handelsgruppe. Das Unternehmen sieht sich laut Krämer vor praktische Probleme gestellt. "Wir als Konzern, der hauptsächlich im Lebensmittelgeschäft tätig ist, könnten solche Angebote überhaupt nicht darstellen und schon gar nicht dem Kunden als glaubhaft vermitteln." Die Aktion während der "Wirtschaftswunderwochen" (1995) sei eine Ausnahme gewesen. Damals hatte der Konzern Mexiko-Käfer zum Preis von 16.666 Mark (umgerechnet ca. 8.500 Euro) angeboten und nach eigenen Angaben nahezu 800 Einheiten davon verkauft - so lange bis "Irritationen aus der Richtung von Volkswagen" die Aktion im Sande verlaufen ließ", erklärt Krämer. Neukunden-Akquisition Für Pellengahr ist die Sache klar: "Autohäuser sind der richtige Ort, um Pkw anzubieten." Und daran werde sich auch nichts ändern, wenn der Einzelhandel ein wenig mitmischt. Der VDE-Sprecher verweist darauf, dass vor allem nach der GVO-Neuordnung Werkstätten von den Pkw-Angeboten im Einzelhandel profitieren könnten. Schließlich kann kein Supermarkt diesen Service anbieten. Und wenn dann die Kunden für Reparaturen einen Autohändler aufsuchen, habe dieser wiederum die Möglichkeit, den "Fremdkunden" als Neukunden zu akquirieren. Oliver Daschkey
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