Die Angst vor einer Explosion schwingt immer mit, wenn es zu einem Fahrzeugbrand kommt. Beeindruckt von Spielfilmen, bei denen sich Autos schon bei leichten Kollisionen in einen Feuerball verwandeln, sind Insassen und Helfer unsicher, welchem Risiko sie ausgesetzt sind. Wie kann man einen Autobrand löschen? Folgende Tipps des Allianz Zentrums für Technik (AZT) können Sie den Kunden beim Zubehörverkauf mit an die Hand geben: Steht die Fahrgastzelle bereits in Flammen kann nur noch ein massiver Löscheinsatz der Feuerwehr das Feuer stoppen. Mit seinem Handfeuerlöscher kann der Autofahrer oder ein Helfer einen Fahrzeugbrand lediglich in der Entstehungsphase wirksam bekämpfen. "Daher ist ein zügiges Vorgehen erforderlich, aber keine unüberlegte Hektik", so Dieter Anselm, Geschäftsführer des AZT. Denn ein Löschangriff sei nur dann erfolgreich, wenn der Löscher richtig eingesetzt werde. Wird der Löschstrahl nur einfach in die Flamme gehalten, ist der Feuerlöscher nach nur zehn Sekunden Dauereinsatz leer, aber das Feuer nicht gelöscht. Ein Erfolg stellt sich nur ein, wenn das Löschpulver in Windrichtung und von vorne nach hinten flach über die Flammen gesprüht wird. Nur dann bildet sich über dem Brandherd eine geschlossene Pulverwolke, die die Flammen erstickt. Sie kann sich aber nur bilden, wenn der Löschende weder zu weit vom Brandherd entfernt ist noch zu nahe dran steht. Ein Abstand von ein bis zwei Metern kann, je nach Löscher, als Faustregel für ein offenes Feuer gelten. Anselms Tipps zur Bekämpfung eines Brandes im Motorraum: "Denken Sie daran, dass einerseits das Blech der Motorhaube schon sehr heiß sein kann, vor allem aber, dass ein Öffnen der Motorhaube durch Frischluftzufuhr die Flammen meist erst richtig entfacht. Deshalb unser – im wahrsten Sinne des Wortes – heißer Tipp: Entriegeln Sie die Motorhaube nur und öffnen Sie sie gerade so weit, dass Sie mit dem Feuerlöscher den Motorraum mit Löschpulver einnebeln können. Erst dann sollte – wenn möglich mit Handschuhen - , die Haube ganz geöffnet werden, um – falls noch nötig – dem Feuer den Rest zu geben." Wenn ein Fahrzeugbrand z.B. aus technischen Gründen entsteht, entwickelt sich das Feuer langsam. Bei den Versuchen im AZT ging der Brand vom Motorraum aus. Mehr als fünf Minuten beschränkte er sich ausschließlich auf den Vorderwagen. Erst dann breitete er sich über den Lüfterbereich in die Fahrgastzelle aus. Schon vor den Flammen erreichte der Rauch den Innenraum. Temperatur und die Konzentration des hochgiftigen, aber unsichtbaren Kohlenmonoxids (CO) stiegen nach gut sechs Minuten auf lebensbedrohende Werte an, als das Feuer den Innenraum erfasste (s. Grafik zum Download rechts). "Das heißt, bis dahin wären Rettungsversuche möglich, Erfolg versprechend und für einen Helfer noch nicht mit einem erhöhten Risiko verbunden", fasst Anselm die Ergebnisse der AZT-Versuche zusammen. Die Zeit der Vergaserbrände ist laut Anselm passé. Heute sei es z. B. eine fehlerhafte Zündanlage, die zum Durchbrennen des Katalysators führe. Oder durchgescheuerte Kabel, nicht fachgerecht eingebaute elektrische Zusatzeinrichtungen oder – und vor allem – undichte Stellen von Ölleitungen, die zu einem Brand führten, meist im Motorraum. "Das sind in der Regel Wartungsmängel, die sich vermeiden ließen", kritisiert der AZT-Chef. Vermeidbar seien natürlich auch die absichtlich gelegten Brände. Das Hessische Landeskriminalamt geht immerhin davon aus, dass bei jedem siebten Brand Vorsatz im Spiel ist.
Tipp: Know-How mitverkaufen
Auto-Feuerlöscher sind wirkungslos, wenn sie nicht richtig eingesetzt werden: Geben Sie Ihren Kunden deshalb professionelle Tipps mit an die Hand