Caravan-Handel: "Und dann geht das Herz auf"

Lounge-Möbel, warme Farben und Designelemente: Der Fahrzeughandel bietet den Kunden zunehmend eine Wohlfühl-Atmosphäre vor Ort in den Showrooms. So auch die RC Reisemobil-Center GmbH in Mannheim, die gerade ihr Kunden-Center auf dem großen Ausstellungsgelände komplett umgebaut und neu gestaltet hat. Der Caravaning-Spezialist bietet auf seinem zehntausend Quadratmeter großen Ausstellungsgelände einen riesigen Openair-Showroom mit rund 150 Neu-, (Halb-) Jahres- und Gebrauchtfahrzeugen der Marken Bürstner, Carado, Eriba, Hymer und Roadcar. 60 Mitarbeiter kümmern sich um die Wohnmobil-Enthusiasten. Zudem gibt es eine gut 180 Fahrzeuge umfassende Mietwagenflotte. Im 2018 neu gebauten, ebenso zehntausend Quadratmeter großen Service-Center bietet das Team des RC Reisemobil-Center neben Reparaturen und Wartung auch individuelle Zusatz- und Umbauten an. Auch die Mietfahrzeuge werden hier nach Rückgabe wieder auf Vordermann gebracht. Mit der Investition in die Werkstatt habe man die Wartezeiten bei Reparaturen, Wartungs- und Umbauarbeiten deutlich verkürzt, so die Geschäftsführer Christian Jöckel und Jorgos Leuze. Wohlfühl- und Urlaubs-Ambiente Mit dem modernisierten Kunden-Center wollen die beiden nun auch neue Maßstäbe in der Kundenbetreuung setzen: "Nur zufriedene Kunden werden und bleiben 'Stammkunden', das gilt auch für das Caraving-Business." Konzept und Design für den aufwendigen Umbau basieren auf der Kooperation der Mannheimer mit RPC Partners aus München, einem BMW Joint Venture. "Angefangen als Coaching-Pilotprojekt für die Caravan-Branche, hat sich die Zusammenarbeit mit RPC auch auf die Idee und das Design für den Umbau des Showrooms ausgeweitet", erzählt Jöckel. Den eigentlichen Umbau realisierte dann die Stuttgarter Heikaus Gruppe. Während die meisten Verkaufsgebäude der Branche rein auf das Produkt ausgerichtet seien, habe man bei RC Mannheim für die Kunden bereits bei der Planung und Beratung der Caravaning-Reise ein passendes Wohlfühl- und Urlaubs-Ambiente schaffen wollen, so Jöckel. In dem offenen und hellen Center gibt es überall großflächige Fotomotive von Traumzielen. "Beim Betreten wandert hier erst mal das Auge und dann geht das Herz auf." Auf rund 150 Quadratmetern finden unter anderem ein Zubehörshop, loungige Kunden-Wartebereiche sowie die offen gestalteten Plätze für die individuelle Beratung Platz. Bei den verwendeten Materialien legten die Bauherren Wert auf Nachhaltigkeit. So wurde viel Holz verwendet, die Schaufenster-Podeste bestehen aus recyclebaren Papierrollen. Große Zisternen fangen Regenwasser auf, das zum Waschen der Fahrzeuge dient. Und die Photovoltaikanlage auf dem Dach deckt einen Teil des täglichen Strombedarfs. Kundenwunsch im Mittelpunkt Der - auch durch Corona - anhaltende Boom in der Caravaning Branche sorgt nach Aussagen der Händler nicht nur für mehr Klientel, sondern auch neue Zielgruppen mit vielfältigen individuellen Bedürfnissen - quer durch alle Gesellschafts- und Altersschichten. Bei Größe und Ausstattung gebe es beim Wohnmobil daher von Einsteigerklasse bis luxuriös mindestens ebenso viele Varianten wie auf dem Pkw-Sektor. Darauf haben Jöckel und Leuze ihren Betrieb jetzt ausgerichtet. Die Mitarbeiter haben die Firmenchefs dabei früh in die Pläne, Konzepte und Philosophien eingeweiht und im weiteren Verlauf über viele persönliche Gespräche und Coachings "mitgenommen". "Die beste Idee und das schönste Gebäude nutzen nichts, wenn bei unseren Mitarbeitern das entsprechende 'Mindset' fehlt. Denn sie sind unsere direkte Verbindung zu unseren Kunden", betont Jökel. Zumal der Beratungsprozess bis hin zur Kaufentscheidung im Caravan-Bereich oft recht intensiv und lange ist. "Heute und in Zukunft reicht es nicht mehr, ein Produkt anzubieten und einfach 'ins Schaufenster zu stellen'. Es braucht eine klar kundenorientierte Philosophie, um den wachsenden Anforderungen an die Qualität des Kaufprozesses gerecht zu werden", wissen die Geschäftsführer. Mit dem neuen Kunden-Center und vor allem der mehr als dreißigjährigen Erfahrung sehen sich Jöckel und Leuze auch für die Zukunft bestens aufgestellt - selbst wenn der Boom derzeit etwas abflaut.

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