Mitsubishi Deutschland: "Unsere Händler bieten ein Rundum-sorglos-Paket"

Werner H. Frey spricht im Interview mit AUTOHAUS über neue Modelle, die Zusammenarbeit mit den Allianzpartnern Renault und Nissan - und die Aussichten für die kommenden Monate. AH: Chipkrise, Lieferschwierigkeiten, Corona-Pandemie: 2021 war ein schwieriges Jahr für die Autobranche. Wie ist es Mitsubishi ergangen? W. H. Frey: Wir sind in einem insgesamt schwierigen Umfeld sehr zufrieden mit dem, was wir erreicht haben. Wir sind nicht leicht gestartet, mit der Einführung des Eclipse Cross Plug-in Hybrid ging es aber in der zweiten Jahreshälfte deutlich bergauf. Mitsubishi ist zweitgrößter japanischer Hersteller, wenn man die L200-Verkäufe hinzunimmt; diese Position konnten wir nach 2019 und 2020 erneut behaupten. Auch unsere starke Position im Privatkundenbereich konnte gehalten werden. Mit dem Space Star bietet Mitsubishi das meistverkaufte japanische Fahrzeug an; bei den Importeur-Modellen sind wir damit in den Top Ten. AH: Wie gut konnte der Handel mit Fahrzeugen versorgt werden? W. H. Frey: Bei einigen Modellvarianten gab es einen Engpass, den wir aber in Zusammenarbeit mit unseren Partnern gut handhaben konnten. Das Ziel 2021 von Mitsubishi waren 40.000 verkaufte Fahrzeuge; vor dem Hintergrund der sehr schwierigen Marktlage insbesondere auch im Privatkundengeschäft sind wir mit den erreichten 39.000 Einheiten aber sehr zufrieden. Unsere Fahrzeuge Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in Hybrid und Outlander waren generell sehr stark nachgefragt. Zudem setzt Mitsubishi stark auf das "Wir kümmern uns"-Versprechen. Solch ein umfassendes Angebot hat wohl kein anderer Mitbewerber. Das Programm ist zugeschnitten auf unterschiedliche Zielgruppen. Damit sind unsere Händler gut aufgestellt. Niveau beibehalten AH: Was sind die Absatzziele für 2022? W. H. Frey: Wir wollen auf dem Niveau von 39.000 Fahrzeugen bleiben. Wir befinden uns im zweiten "Brückenjahr", in dem wir unser Geschäft mit der bestehenden Modellpalette gezielt stärken wollen. Als 2020 die Nachricht von Mitsubishi Motors Corporation kam (geplanter Rückzug aus Europa; Anm. d. Redaktion), waren natürlich unsere Kunden und Händler zuerst verunsichert. Das klare Bekenntnis von Mitsubishi zum deutschen Markt im Januar 2022 und die hohen Investitionen in Elektromobilität mit den Partnern Renault und Nissan sind klare und positive Botschaften, die uns sehr helfen. Diese tolle Nachricht kam genauso gut bei unseren Händlern an. AH: Wie ist die Stimmung aktuell bei den Händlern? W. H. Frey: Unsere Händler standen und stehen uns mit starkem Engagement treu zur Seite. Wir sind froh, dass wir Anfang 2022 noch unsere 400 Händler haben. Es sind zwar einige wenige, die noch eine andere Marke an Bord genommen haben, das ist aber eine verschwindend geringe Anzahl. Konzernallianz AH: Was genau plant Mitsubishi in der Allianz zusammen mit Renault und Nissan? W. H. Frey: Das Wichtigste ist, dass die Allianz dieses enorm ambitionierte Investitionsprogramm aufgesetzt hat - der Fokus richtet sich stark auf E-Mobilität. In der Vergangenheit wurden schon viele Investitionen getätigt, insgesamt werden es bis 2030 über 30 Milliarden Euro sein. Nicht nur Elektromodelle werden auf den Markt kommen. Die Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi investiert auch in neue Techniken: Ob leistungsfähige und nachhaltige Feststoffbatterien oder autonomens Fahren - in diesen wichtigen Techniken nimmt die Allianz weltweit eine führende Rolle ein. AH: Wie genau sieht die Rolle von Mitsubishi in der Allianz aus? W. H. Frey: Jeder füllt seine Rolle aus, auf die er spezialisiert ist. Bei uns liegt das Know-how in der Plug-in-Technik, davon werden die beiden anderen Partner genauso profitieren wie von unser langen Allrad-Erfahrung. Renault und Nissan sind in Fragen der Elektromobilität stark. Nissan ist ein Experte, was Autonomes Fahren angeht, Renault hat eine starke Expertise bei B-Segment-Fahrzeugen. So werden Synergien geschaffen, von denen jeder über die Shared Plattform profitiert. AH: Was unterscheidet Mitsubishi von den anderen Partnern der Allianz - gibt es ein Alleinstellungsmerkmal? W. H. Frey: Mitsubishi steht für Qualität und Langlebigkeit. Bei uns steht das gute Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund, ebenso wie der Service. Die Stärke unseres Netzes werden wir ebenso in die Waagschale werfen. Beim neuen ASX wird es auch eine Fünf-Jahres-Garantie geben. Neue Modelle auf Renault-Plattform AH: Wie wird die Mitsubishi-Modellpalette künftig aussehen? W. H. Frey: Der Mitsubishi Outlander ist auf anderen Kontinenten erfolgreich unterwegs. Wir hoffen, dass es sehr bald eine Entscheidung darüber gibt, ob er nach Europa kommt. Der Space Star ist ein ganz wichtiges Fahrzeug; bei Sozialdiensten und Auslieferungsfahrzeugen ist er sehr gefragt. Viele Anbieter ziehen sich aus diesem Segment zurück. Vergangenes Jahr wurden knapp 22.000 Autos verkauft, wir hoffen dieses Jahr auf einen neuen Rekord. Ab 2023 werden wir zwei Modelle auf Renault-Plattform bekommen. Der neue Mitsubishi ASX wird im ersten Quartal 2023 bei den Händlern im Showroom stehen. Im Herbst 2023 folgt dann ein weiteres Modell aus dem B-Segment. Des Weiteren analysieren wir aktuell, welche E-Fahrzeuge die richtigen sind, das Mitsubishi-Portfolio zu ergänzen. AH: Wie nimmt der Handel die Elektrostrategie an? W. H. Frey: Mitsubishi war der erste Hersteller, der 2009 ein Serien-E-Modell auf den Markt brachte. 2014 waren wir ebenfalls der erste Hersteller, der mit dem Outlander ein sehr erfolgreiches Plug-in-Modell angeboten hatte. Auf diesem Feld hat sich Mitsubishi eine enorme Expertise und Kompetenz aufgebaut, gerade auch beim Handel. Unsere Händler bieten privaten und gewerblichen Kunden ein Rundum-sorglos-Paket, das einzigartig in Industrie und Handel ist. So haben wir unter anderem auch ein Micro Site erstellt, die es den Verkäufern ermöglicht Schritt für Schritt gemeinsam mit dem Kunden alle relevanten Punkte durchzugehen. Im Handel sind wir also sehr gut aufgestellt. Mobilitätsdienstleistungen AH: Bei Mitsubishi geht die Marschrichtung also in Richtung (Elektro-)Mobilitätsdienstleister? W. H. Frey: Das ist richtig. Das "Wir kümmern uns"-Versprechen ist die Ergänzung zum "Green Mobility" Programm. Das bedeutet: Mitsubishi bietet ein umfassendes Paket für die Kunden: Wenn Kunden zum Händler kommen, werden sie nicht nur bezüglich des Fahrzeugs selbst beraten, sondern erfahren alles rund um die E-Mobilität: Ob es die Wallbox ist, der Lade-Chip, die Beantragung von Fördermitteln oder speziell zugeschnittene Finanzierungsprogramme. AH: Vielen Dank für das Gespräch! Kurzfassung Neben neuen Modellen setzt Mitsubishi auch auf ein umfassendes Paket für Kunden rund um das Thema Elektromobilität. Das "Wir kümmern uns"-Versprechen ist eine Ergänzung zum "Green Mobility" Programm.

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