Die deutschen Automobilhersteller haben trotz der schwachen Verfassung des Gesamtmarktes in den USA im Juni teilweise sehr gut abgeschnitten. BMW, Porsche und Mercedes-Benz legten zu, während Volkswagen und Audi Verkaufsrückschläge verzeichneten. Der Autoabsatz aller in- und ausländischen Anbieter gab im Juni binnen Jahresfrist um rund zwei Prozent auf rund 1,45 Mio. Autos nach. Für die kommenden Monate zeichnen sich angesichts der hohen Bestände erneut hohe Preisabschläge und andere Verkaufsanreize ab. General Motors brachte den Gesamtmarkt mit einem starken Absatzrückgang von 15 Prozent auf 380.267 Autos unter Druck, obwohl das Unternehmen hohe Verkaufshilfen gab. Ford verbuchte im Juni unter Einschluss von Jaguar, Volvo und Land Rover gegenüber der entsprechenden Vorjahreszeit einen Verkaufsminus von acht Prozent auf 287.381 Autos. Chrysler legt zu Die Chrysler Group wies als einziger der "großen Drei" einen Anstieg um ein Prozent auf 209.252 Autos auf. Die amerikanische DaimlerChrysler-Tochter hat seit Jahresbeginn 1,135 Mio. Autos ausgeliefert oder zwei Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Der starke Absatz der neuen Limousine Chrysler 300 C trug mit zu dem besseren Juni-Ergebnis bei. Die für den amerikanischen Mercedes-Vertrieb zuständige Mercedes-Benz USA legte im Berichtsmonat um 1,5 Prozent auf 17.484 Autos zu. Der Absatz ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gegenüber dem entsprechenden Vorjahresabschnitt um 2,6 Prozent auf 103.168 gefallen. Mercedes-Benz USA will jedoch für das Gesamtjahr mit Hilfe neuer Modelle einen Verkaufsrekord aufstellen. Die BMW Group erhöhte ihren BMW- und Miniabsatz im Juni um 12,4 Prozent auf ein Rekordniveau von 27.909 Autos. Der amerikanische Halbjahresabsatz legte um 4,8 Prozent auf 137.098 Einheiten zu. 911er überrascht Die Porsche Cars North America konnte ihren US-Absatz im Juni um vier Prozent auf 2.807 Autos erhöhen. Dabei überraschte die 911er-Modelle mit einem kräftigen Verkaufsplus. Die Halbjahresbilanz der amerikanischen Porsche-Tochter stieg um 19 Prozent auf 15.709 (13.215) Sport- und Geländewagen. Volkswagen of America verkaufte im Juni 22.692 Autos (minus 12,1 Prozent). VW wies im wichtigen US-Markt beim Beetle, Jetta, Golf und Passat Rückschläge auf, während sich der Absatz des Geländewagens Touareg mit 1.706 Einheiten auf hohem Niveau bewegte. Die Verkäufe schrumpften im ersten Halbjahr 2004 insgesamt um 13,4 Prozent auf 126.374 Stück. Die Audi of America verbuchte im Juni einen Verkaufsrückgang von 13,3 Prozent auf 6.947 Autos. Die Audi-Tochter hat seit Jahresbeginn im US-Markt 37.970 Autos an den Kunden gebracht (minus 7,6 Prozent). (dpa/pg)
US-Kunden zeigen VW-Marken die kalte Schulter
VW und Audi legen trübe Verkaufsbilanzen für das erste Halbjahr vor