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Verbraucherkreditrichtlinie: Provisionsausweisung ist Gesetz

12.07.2010 16:19 Uhr
Seit Freitag ist es amtlich: Die Provisionsausweisung sowie die Musterwiderrufsinformation, die der Bundestag am 17. Juni beschlossen hat, ist Gesetz.

Seit Freitag ist es amtlich: Der Bundesrat hat keine Einwände gegen das Änderungsgesetz zur Verbraucherkreditrichtlinie erhoben. Damit wird die Provisionsausweisung Gesetz.

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Die Provisionsausweisung ist jetzt Pflicht. Am Freitag hat der Bundesrat (Drucksache 363/10) bechlossen, keinen Einspruch mehr gegen das vom Bundestag am 17. Juni beschlossene Änderungsgesetz zur Umsetzung der Verbraucherkreditrichtlinie einzulegen. Damit ist klar, dass Autohäuser das Entgelt, das sie von der Bank für die Kreditvermittlung erhalten, gegenüber dem Kunden offenlegen müssen. Außerdem ist nunmehr amtlich, dass die Musterwiderrufsinformation auch für Leasingverträge gilt. Händler, Verbände und Banken hatten bis zuletzt gehofft, dass sich am Umsetzungsgesetz zur Verbraucherkreditrichtlinie, das seit dem 11. Juni gilt, noch etwas ändert.

Der Bankenfachverband zeigte sich über diese Entwicklung schwer enttäuscht. "Mit der Offenlegung von Provisionen durch Kreditvermittler belastet der Gesetzgeber unnötig den Auto- und Einzelhandel", sagte Peter Wacket, Geschäftsführer des Bankenfachverbandes. In keinem anderen Wirtschaftsbereich müssen interne Preiskalkulationen offengelegt werden.

Auch der ZDK reagierte betroffen: "Wir bedauern diese Entwicklung zutiefst, müssen sie jedoch zunächst akzeptieren", sagte ZDK-Geschäftsführer Ulrich Dilchert. "Der ZDK wird sich aber weiterhin dafür stark machen, dass der Gesetzgeber seine Position nochmals überdenkt". Das müsste allerdings durch ein neues Änderungsgesetz geschehen, das wieder alle parlamentarischen Hürden nehmen muss. Ob es soweit kommt – und wenn ja, wann – ist völlig offen.

AKA: "Banken stehen an der Seite ihrer Handelspartner"

Der Arbeitskreis der Autobanken (AKA) versichert in einer ersten Stellungnahme, dass die Autobanken bei der Umsetzung des jetzt gültigen Gesetzes "an der Seite ihrer Handelspartner stehen und alle Möglichkeiten nutzen werden, automobile Finanzdienstleistungen unverändert als Ertragssäule im Autohaus zu positionieren".

Die Banken hatten sich bereits zuvor auf die Offenlegung von Provisionen vorbereitet. Sie wollen den Autohändlern praktikable Lösungen an die Hand geben, um "auch zukünftig das Kundengespräch um Finanzierung, Leasing und Versicherung nicht über Gebühr zu erschweren", sagte AKA-Geschäftsführer Horst Berger auf Anfrage.

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KOMMENTARE


Michael Tropschug

13.07.2010 - 08:14 Uhr

Naja, was solls denn, ist doch müßig. Die Verbraucherschützer wollen nicht den Verbraucher schützen, sonst würden sie das nicht tun. Gibt es eben ab sofort deutlich nhöhere Boni am Ende eines Jahres welche den Kunden an Schluß vermutlich deutlich mehr kosten werden. 1% teurer auf die Laufzeiten und die SIeger werden wieder die Banken sein. Wer es bezahlt?....Der geschützte Verbraucher!


R.Weiß

13.07.2010 - 08:43 Uhr

tja, was soll man dazu noch sagen... in der praktischen umsetzung seh ich das geringste problem, wird halt noch ein blatt papier ausgedruckt... aber das man das dem kunden dann erklären soll, wird sicher spannend. bei den mittlerweile haarsträubenden forderungen vieler kunden. aber wir haben ja die hosen mit der kneifzange angezogen... viel spaß... r.w.


L.Wassenaar (auto-guenstiger.eu)

13.07.2010 - 09:24 Uhr

Ich finde es erstaunlich und bemerkenswert, daß die Lobby der Banken und Hersteller anscheinend doch nicht so stark ist, um diese Regelung zu kippen. Jeder Arbeitnehmer würde eine Abmahnung erhalten, wenn er über sein Einkommen spricht - hier wird der Händler sogar offen dazu gezwungen. Es wird immer befremdlicher, als Unternehmer in Deutschland zu arbeiten. Schade.


Dieter M. Hölzel

13.07.2010 - 09:35 Uhr

Meine Geduld mit dieser (...) Politik ist damit beendet, rote Karte für alle die das beschlossen und nicht widersprochen haben. Im Vorfeld ist darüber nur negativ geschrieben worden, aber dieser Politkaste ist das sch....egal, hoffentlich sind die uns bei der nächsten Wahl auch alle egal. Das reinste Gruselkabinett (...)!


Jörg-Uwe Banach

13.07.2010 - 09:38 Uhr

Dazu fällt mir nur noch das folgende ein: Wenn Lärmschutz der Schutz vor Lärm ist - was ist dann Verbraucherschutz?


Ronny Schultz

13.07.2010 - 10:29 Uhr

Den gläsernen Bürger haben wir ja schon, nun folgt der gläserne Unternehmer. Unsere Politiker sträuben sich, Ihre Nebeneinkünfte offen zu legen und maßen sich an, Gesetze zu verabschieden, die Transparenz schaffen sollen. ....::Wein trinken und Wasser predigen....!!!


Kurt Hoffmann

13.07.2010 - 16:08 Uhr

Ich finde das Klasse. Vielleicht erinnern sich dann mal einige Verkäufer / Händlerkollegen daran das sie Ihr Geld mit dem Auto verdienen müssen und versuchen nicht das Geschäft auf Kosten des Wettbewerbs zum Dumpingpreis abzuwickeln weil man ja noch Provision aus der Finanzierung generieren kann. Solange die Finanzierungsprovisionen höher sind als die Fahrzeugprovisionen muss man sich nicht wundern, wenn auch gute Autoverkäufer daran glauben, das Geld verkaufen wichtiger ist als Autos verkaufen. Aber das ist ein FEHLER im System und muss von unseren Interessenvertretern dringend beseitigt werden.


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