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Wettbewerb: Autobosse erwarten Konkurrenz aus China

21.11.2011 09:54 Uhr
BMW in China
Die Chefs europäischer Autobauer stellen sich auf ernsthafte Konkurrenz aus China ein.
© Foto: imago/Xinhua

Die Chefs europäischer Autobauer stellen sich auf ernsthafte Konkurrenz aus China ein. Beunruhigt sind die deutschen Autobosse von der Entwicklung aber bisher nicht.

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Die Chefs europäischer Autobauer stellen sich auf ernsthafte Konkurrenz aus China ein. "Genau wie die Japaner und Koreaner werden auch die Chinesen weltweit wettbewerbsfähig auftreten", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche der "Welt am Sonntag". Porsche-Chef Matthias Müller erklärte dem Blatt: "In fünf bis zehn Jahren werden Hersteller aus der Volksrepublik exportfähige Autos entwickelt und produziert haben." Dem westeuropäischen Automarkt steht laut Prognose 2012 ein massiver Einbruch bei den Pkw-Verkäufen bevor, die nachlassende Konjunktur und die Schuldenkrise sind die Gründe.

Der Autoexperte Frank Schwope von der Nord LB sagte, er rechne mit einer Exportwelle der chinesischen Autobauer ab 2020. Autobauer aus China hatten bereits vor einigen Jahren den Sprung auf westliche Märkte versucht, waren aber wegen mangelnder Qualität und nicht erfüllter Sicherheitsstandards gescheitert. Der Generaldirektor des französischen Autobauers PSA Peugeot Citroën, Jean-Marc Gales, warnt aber, die chinesischen Unternehmen dürften nicht unterschätzt werden. "Manche Konzerne bauen schon heute verdammt gute Autos."

Beunruhigt sind die deutschen Autobosse von der Entwicklung aber bisher nicht. "Ich gehe davon aus, dass die chinesischen Hersteller zuerst im Massenmarkt Akzente setzen werden", sagte BMW-Chef Norbert Reithofer der Zeitung. Die deutschen Autobauer sind vor allem im Premiumsegment stark.

Auf dem westeuropäischen Automarkt ist laut dem Center Automotive Research (CAR) ein Rückgang der Verkäufe um 5,3 Prozent zu erwarten, wie CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer der Nachrichtenagentur dpa sagte. "Westeuropa wird im Jahr 2012 zur Problemregion der Autoindustrie." Gegenüber dem Jahr 2011 müsse im Jahr 2012 mit einem Verkaufsrückgang um 671.000 Fahrzeugen gerechnet werden. Die Jahresproduktion zwei großer Fahrzeugwerke in West-Europa werde quasi überflüssig. "Das Jahr 2012 wird das schlechteste Verkaufsjahr für Pkw in West-Europa seit 18 Jahren." Weltweit werde das Autogeschäft im kommenden Jahr stagnieren; der Kapazitätsausbau in Asien, Südamerika, in den USA und in Russland setze die Gewinne von Autobauern und Zuliefern zusätzlich unter Druck.

Chinesischer Automarkt auf der Bremse

Auch der chinesische Automarkt bremst nach zwei Jahren rasanten Wachstums stark ab. "Das Wachstum bei Personenwagen wird im ganzen Jahr nur noch bei etwa vier Prozent liegen", sagte der Chefökonom und Vizegeneralsekretär der chinesischen Vereinigung für Pkw (CPA), Cui Dongshu, am Sonntag vor der Internationalen Automesse in der südchinesischen Metropole Kanton (Guangzhou) der dpa.

In den vergangenen zwei Jahren sei der Automarkt noch ungewöhnlich schnell mit 48 Prozent (2009) und 32 Prozent (2010) gewachsen. "Nach dem starken Wachstum musste es einen massiven Rückgang geben", sagte Cui Dongshu. Ursachen für den Rückgang sind das Auslaufen von staatlichen Kaufanreizen bei Kleinwagen, höhere Finanzierungs- und Benzinkosten sowie ein spürbar langsameres Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft in der zweiten Jahreshälfte. Auf der Automesse in Kanton, die am Montag beginnt, werden bis zum 28. November eine halbe Million Besucher erwartet. Etwa 50 chinesische und ausländische Autohersteller zeigen ihre Modelle. (dpa)

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