Ausgabe 17/2012: Zukunftssicherung

Zukunftssicherungnachfolge – Familienbetriebe haben Zukunft. Das Autohaus Odenwälder aus Zaberfeld ist ein Beispiel dafür. Von prof. hannes BrachatWer kennt in Deutschland schon das Zabergäu, und dort Zaberfeld-Michelbach? Ein guter Standort ist für das Autohaus ein wichtiger Erfolgsfaktor. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Es gibt „geerdete Betriebe“, die ziehen Kunden einfach an, auch aufs Land hinaus. Willi Odenwälder und seine Frau Ruth machten sich 1973 selbständig. Marke: Datsun, heute Nissan. Und Willi Odenwälder gehört zu den Markenträgern, die vor Ort Tag für Tag ihre Marke leben. 1978 entstand der Neubau. Jetzt steht für die Familie der „Generationenvertrag“ an. Willi (65) und Ruth haben drei Kinder, die Zwillingstöchter Sandra & Donata sowie Sohn Steffen. Willi Odenwälder: „Ich wollte meinen Kindern immer eine sehr gute Ausbildung zukommen lassen. Sie sollen über den Tellerrand hinausschauen, offen durch die Welt gehen.“ So studierten Sandra und Donata an der Hochschule in Geislingen „Automobilwirtschaft“. Donata hat heute einen Weg außerhalb der Branche gefunden (www.cakesbydonata.com). Sie sorgt für süße Verführung. Sandra ist erfolgreich im Automobilmarketing in der VW/Audi-Händlerorganisation unterwegs. Und Steffen ist nun – so hat man sich im Familienrat geeinigt –, der Statthalter des „Ganzen“. Steffen ist 32 Jahre alt, hat bei BMW-Stadel in Heilbronn die technische Lehre als Kfz-Mechaniker gemacht, die Fachhochschulreife erworben, war dann von 2002 bis 2003 an der BFC in Calw, anschließend auf der Partner-University Northwood und setzte obendrauf noch die Kfz-Meisterprüfung. Ein Mannsbild mit sehr vielseitiger Begabung. Er ist u. a. begnadeter Solo-Trompeter, ferner Internetspezialist und wirkte seinerzeit schon an der BFC aktiv am BFC-Internetauftritt mit. Aufs und AbsDie Odenwälders im „Gäu“ waren nicht frei vom unternehmerischen Auf und Ab. Der Verbund Renault-Nissan führte 2003 zur Händlervertragskündigung. Damit trifft man einen Nissan-verwurzelten Händler wie Willi Odenwälder sehr, sehr tief. Er setzte den Nissan-Verbund über einen Service-Vertrag fort und integrierte als Zweitmarke Lada. Die gesundheitlichen Einwirkungen daraus parierten er und seine Frau über die medizinische Wunderwaffe „Minitrampolin“. Sie schwören darauf. 20 Minuten „Hüpfen“ ist jeden Morgen Odenwälders erste Tätigkeit, seither fühlt er sich kerngesund. Beide haben über diesen Weg schon zahlreiche Kunden „geheilt“. Willi Odenwälder: „Training auf dem Minitrampolin ergibt Gewinn für die eigene Gesundheit wie bei kaum einer anderen Sportart.“ (mehr unter ww.bellicon.com). VertriebsstrategieSohn Steffen, stets offen für Innovationen und damit auch für den Internetvertrieb, brachte mit seinem Einstieg ins Unternehmen ab 2003 wichtige Vertriebsimpulse mit. Für ihn offeriert eAutoseller von IT-Krebs für den Vertrieb die beste Software für „virtuelles Auto-Verkaufsmanagement“ (www.eautoseller.de). Ferner arbeitet er sehr eng mit ELN (Eurocar Logistic Netz), der Händler-Einkaufsbörse (www.ELN.de) zusammen. ELN.de hat vor, die größte unabhängige Verkaufsorganisation für Neu- und Gebrauchtwagen zu werden. Zu selbigem Unternehmen gehört www.neuwagenmarkt.de, Deutschlands Spezialsuchmaschine für besonders preiswerte Neu- und Jungwagen. Weitere Details unter www.ssis.de. Es ist eine Freude zuzuschauen, wie Steffen Odenwälder auf dieser virtuellen Klaviatur zu spielen versteht, Leadmanagement ableitet, Verkaufsgespräche anbahnt u. a. Es lohnt, sich einen Blick auf den Internetauftritt der Odenwälders zu werfen (www.ah-odenwaelder.de), um zu sehen, wie professionell die dort aufgezeigten Verkaufsprogramme integriert sind. Vater und Sohn schaffen wirklich Hand in Hand. Noch mehr, das gesamte Odenwälderteam ist aufeinander eingestellt. Und so erreichen sie heute noch Nissan-Kundschaft im 100 km-Einzugsbereich. Übergabe-FahrplanDurch weiteren Flächenzukauf haben die Odenwälders das Gesamtareal auf 4.500 m2 erweitert. Der Werkstattbereich wird hinsichtlich Dialogannahme nach vorne gebracht. Rudi Kunkel, von Brosig & Kunkel, legt als ausgewiesener Service-Projektierer Hand an (www.brosig-kunkel.de). Außerdem steht die Nachfolgeregelung an. Dazu wurden der neue Steuerberater sowie ein erfahrener Jurist hinzugezogen. Steffen ist heute in die Geschäftsführung involviert und wird das Autohaus in Form einer Schenkung erhalten. Der Senior wird mit einem (betriebsunabhängigen) Rentenanteil bedacht. Die übrigen Familienmitglieder werden anderweitig bedacht. Der „Übergabe-Fahrplan“ steht. Die testamentarischen Regelungen sind für alle Familienmitglieder konzipiert. Steuerschonende Regelungen berücksichtigt. Auch auf dieser Schiene hat die Familie Odenwälder aktive Zukunftssicherung herbeigeführt. ■

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