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Audi Q6 e-tron: Hochspannung beim Hoffnungsträger

19.03.2024 14:12 Uhr | Lesezeit: 3 min
Neuer Audi Q6 e-tron.
© Foto: Audi

Eigentlich sollte der Q6 e-tron schon längst über unsere Straßen rollen. Diverse Schwierigkeiten verzögerten den Start. Aber jetzt startet das vollelektrische Mittelklasse-SUV mit 800-Volt-Technik durch.

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Für Audi ist es nach einer allzu langen Premieren-Durststrecke ein enorm wichtiger Neuzugang. Der ab rund 75.000 Euro bestellbare Q6 e-tron schließt nicht nur eine klaffende Lücke im elektrifizierten Portfolio der Ingolstädter. Er ist auch der erste Stromer, der in Ingolstadt gebaut wird und das erste einer Vielzahl von Derivaten auf der neuen, zusammen mit Porsche entwickelten PPE-Plattform.

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Das bedeutet, dass die 800-Volt-Technik aus der Sportabteilung nun auch in „normalen“ Elektroautos zum Einsatz kommt. Mit den entsprechenden Vorteilen bei Ladetempo, Reichweite und Effizienz.


Audi Q6 e-tron

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Audi Q6 e-tron: Antrieb auch im Porsche Macan

Für den Antrieb, der auch im Macan eingesetzt wird, zeichnet Audi verantwortlich. Die beiden Aggregate, eines vorne, eines hinten eingebaut, sind vom sprichwörtlichen weißen Blatt Papier aus entwickelt und gespickt mit patentierten Neuerungen. „Wir kennen aktuell keine effizienteren Motoren“, heißt es stolz bei den Technikern. Auch die Performance sollte passen.

So leisten die Aggregate im Q6 e-tron quattro 285 kW/387 PS, das Drehmoment beträgt 590 Nm. Der SQ6 quattro legt mit bis zu 380 kW/517 PS und 795 Nm noch eine Schaufel drauf. Die Sprintzeit aus dem Stand auf 100 km/h beziffert Audi auf 5,9 und 4,3 Sekunden. Bei 210 und 230 km/h setzt der Begrenzer ein. Nach den vorläufigen Werten sollen die beiden e-trons laut WLTP-Messung jeweils unter 20 kWh je 100 Kilometer konsumieren.

Dabei hilft auch eine ausgeklügelte Rekuperations-Strategie. Bis zu 220 kW lassen sich beim Verzögern wieder in den Akku zurückspeisen. Und 95 Prozent aller Bremsvorgänge sollen sich allein durch Rekuperieren erledigen lassen. Den Übergang zur „normalen“ Bremse, das sogenannte Blending, haben die Ingenieure sehr gut hinbekommen. Es ist, so die Erfahrung bei einer schnellen Runde mit einem Q6-Prototypen, schlicht nicht zu spüren. Gelungen ist auch die Abstimmung der Lenkung, die auf dem Handling- und Beschleunigungskurs jeweils exakt die gewünschte Rückmeldung lieferte.

Neuer Akku für den Audi Q6 e-tron

Apropos Akku: Auch der ist komplett neu, verfügt laut Hersteller über eine um 62 Prozent gesteigerte Leistungsdichte und bietet eine Kapazität von 100 kWh brutto und 94,9 kWh netto. Bis zu 625 Kilometer sollen damit im Q6, bis zu 598 Kilometer im SQ6 möglich sein. Die maximale Ladeleistung liegt bei 270 kW – das reduziert Ladestopps für die Füllung von zehn auf 80 Prozent auf 21 Minuten. Anders ausgedrückt: In zehn Minuten lassen sich bis zu 255 Kilometer nachtanken. Dahinter steckt unter anderem ein ausgefeiltes Thermo-Management. Und noch eine Neuheit: Wenn nur ein 400-Volt-Lader zur Verfügung steht, kann der Q6 e-tron seinen Akku virtuell halbieren. Die beiden Hälften werden dann parallel mit jeweils bis zu 135 kW geladen.


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Audi reklamiert für seinen Neuzugang einen Platz in der Premium-Mittelklasse. Da passt er mit seiner Länge von 4,77 Metern, der Breite von 1,94 Meter und der Höhe von 1,65 Meter auch hin. Der Radstand von 2,90 Metern ergibt reichlich Platz im Fond. Das Kofferraumvolumen gibt Audi mit 526 bis über 1.500 Litern an. Beim Exterieur setzen die Ingolstädter auf eine evolutionäre Fortschreibung ihrer e-tron-Formensprache. Dank aufrechter Front mit geschlossenem Singleframe und betont breiten Schultern ab der C-Säule wirkt der Q6 e-tron elegant-sportlich und solide.

Audi gibt ihm auch eine Weltneuheit mit auf den Weg: die aktive digitale Lichtsignatur. So erzeugen sechs OLED-Panels mit 360 Segmenten am Heck optional alle zehn Millisekunden ein neues Bild. Wird die Warnblinkanlage eingeschaltet, erscheinen kleine Warndreiecke. An der Front kommen zwölf an- und abdimmende Elemente zum Einsatz. Zudem sind bis zu acht Lichtsignaturen des Tagfahrlichts der Matrix LED-Scheinwerfer frei wählbar.

Neues Layout im Interieur

Die Bedienelemente des Q6 e-tron hat Audi nach einem neuen System geordnet, gegenüber den bisherigen Modellen wirken Armaturenbrett und Mittelkonsole aufgeräumter und übersichtlicher. Im Zentrum steht das gebogene Panoramadisplay, das die Form des Singleframes aufnimmt. Es enthält ein 11,9 Zoll großes, individuell einstellbares Zentraldisplay und einen 14,5 Zoll großen Touchscreen fürs komplett neu aufgebaute Infotainment.

Dazu kommt optional noch, so wie in einigen Porsche-Modellen, ein Display für die Beifahrerin oder den Beifahrer im 10,9-Zoll-Format. Und ein Head-up-Display, das per Augumented Reality eine 13 mal 9 Meter große Anzeige vor dem Menschen am Lenkrad in den Fahrweg projiziert.  Das Android-basierte Betriebssystem setzt auf einfache Bedienbarkeit, eine lernfähige Sprachsteuerung, die mehr als 800 Anweisungen umsetzen kann, und auf reichlich Individualisierungs-Angebote etwa beim Sound, der Ambientebeleuchtung oder der Bestückung mit Apps. Wer's mag: Der Q6 kann auch Karaoke – etwa gegen die Ladeweile beim Akku-Füllen.


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Noch im März wird das Bestellfenster für den neuen Stromer geöffnet. Im Sommer sollen die Auslieferungen starten. Die Basispreise liegen bei 74.700 Euro für Q6 e-tron, der SQ6 e-tron ist ab 93.800 Euro zu haben. In absehbarer Zeit will Audi auch noch zwei heckgetriebene Varianten nachliefern. Einer ist als sparsamer Reichweiten-König und einer als klassisches Einstiegsmodell mit kleinerem Akku konzipiert.


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