Continental will Reifenpreise erhöhen

Continental erhöht wegen gestiegener Rohstoffkosten seine Reifenpreise. Sie werden in 2006 eher um fünf Prozent als um drei Prozent steigen, sagte der Vorstandschef der Continental AG (Hannover), Manfred Wennemer, am Donnerstagabend vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Einen genauen Zeitpunkt nannte er nicht. Eine Tonne Kautschuk koste derzeit rund 2.000 US-Dollar pro Tonne, vor drei Jahren seien es noch 750 US-Dollar gewesen, sagte Wennemer. Nach dem langen Winter seien die Reifen-Läger der Händler leer. Hohe Aufträge lägen bereits aus Russland vor, berichtete der Conti- Chef. "Das Winterreifengeschäft beginnt immer früher". Im Zuge der geplanten Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 19 Prozent im nächsten Jahr erwartet der Conti-Chef Belastungen auch für das Unternehmen. "Wir müssen rund 45 Millionen Euro zusätzlich sparen", kündigte Wennemer an. Der Druck, Kosten zu senken, komme auch von den Kunden aus der Automobilindustrie. Von den weltweit 5.600 Autozulieferern wird nach den Worten des Conti-Vorstandschefs auf Grund des Wettbewerbsdrucks bis 2015 nur rund die Hälfte im Markt überleben. "Wir wollen dabei bleiben." Neben neuen Produkten will der Zulieferer Wachstum durch Zukäufe erreichen. "Wir können vier Milliarden Euro für Akquisitionen ausgeben", bekräftigte Wennemer. Vorerst "theoretisches" Interesse hat er an Teilen der insolventen US-Konzerne Delphi und Dana, die unter Gläubigerschutz stehen. "Wenn Teile angeboten werden, wüssten wir, was uns interessiert", sagte Wennemer. (dpa)