DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp muss im Milliardenprozess gegen den Autobauer in den USA möglicherweise im Februar oder März erneut vor Gericht erscheinen. Richter Joseph Farnan habe in einer Telefonkonferenz mit Klägeranwälten und Verteidigern zwei Daten für die Fortsetzung des Prozesses vorgeschlagen, sagte Anwalt Alan Stone am Freitag in Wilmington. Er vertritt die Milliardenklage des Investors Kirk Kerkorian und seiner Investmentgesellschaft Tracinda gegen DaimlerChrysler. Nach Angaben von Stone schlug Farnan vor, den Prozess am 9. und 10. Februar oder am 11., 12. und 15. März fortzusetzen. Beide Seiten sollen sich bis Montag zu den vorgeschlagenen Terminen äußern. Schrempp erneut in den Zeugenstand? Tracinda will Schrempp erneut in den Zeugenstand rufen. Der DaimlerChrysler-Chef hatte im Bundesgericht in Wilmington (Delaware) bereits im Dezember drei Tage Rede und Antwort gestanden. Weil DaimlerChrysler im Dezember zwei Wochen nach Beginn der Anhörung mehr als 60 Seiten prozessrelevante Dokumente entdeckte, die der Gegenseite nicht rechtzeitig ausgehändigt worden waren, setzte Farnan den Prozess aus. Bei den Unterlagen handelte es sich um Aufzeichnungen des damaligen Chrysler-Finanzchefs Gary Valade über die Fusionsverhandlungen mit Daimler-Benz. Tracinda will Schrempp dazu erneut befragen. DaimlerChrysler hat dem Gericht mitgeteilt, dass einer erneuten Aussage von Schrempp nichts im Wege steht. Milliardär Kerkorian wirft DaimlerChrysler Betrug vor. Der Zusammenschluss von Daimler-Benz und Chrysler 1998 sei von deutscher Seite von Anfang an als Übernahme und nicht als "Fusion unter Gleichen" geplant gewesen. Ihm hätte deshalb eine höhere Prämie beim Aktienumtausch zugestanden. Kerkorian war mit 14 Prozent größter Chrysler-Investor. Kerkorian und Tracinda verlangen mehr als eine Mrd. Dollar Schadenersatz. (dpa)
DaimlerChrysler-Prozess: Fortsetzung im Februar oder März
Klägeranwalt will Unternehmenschef Schrempp erneut in den Zeugenstand rufen