Als "kolossaler Flop" wird sich das Elektroauto erweisen. Davon jedenfalls ist Greenpeace-Verkehrsexperte Wolfgang Lohbeck überzeugt. Gegenüber "Stern.de" spricht sich der Politologe für eine radikale Abkehr vom individuell genutzten Privat-Pkw aus. Insgesamt wirft der Öko-Lobbyist einen düsteren Blick in die Zukunft des Automobils. Das privat genutzte Auto werde in 50 Jahren "nicht mehr Statussymbol der Gesellschaft" sein, so Lohbeck.
Auch staatliche Subventionen für Elektroautos und Hilfe beim Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Ladestationen, wie sie zuletzt von Vertretern der Autoindustrie gefordert worden waren, sind dem Umweltaktivist ein Dorn im Auge. Er befürchtet, dass die Atom- und Stromversorger damit lediglich ihre Vormachtstellung im Energiebereich auf den Bereich der Mobilität ausweiten würden. Wörtlich sagte er: "Die Vorstellung eines 'All-purpose-Autos' mit Elektroantrieb ist absurd. In 50 Jahren wird es wahrscheinlich noch ein paar Autos geben, aber nur kleine Fahrzeuge."
Stattdessen sprach sich Lohbeck für eine systematische Stärkung des ÖPNV-Angebots aus, etwa durch einen Nulltarif für Bus und Bahn. Damit würde man "auf einen Schlag sehr viel bewegen", so der Greenpeace-Repräsentant. Die Zukunft gehöre ohnehin neuen, individuellem Mobilitätskonzepten wie etwa dem Car-Sharing. (mid/mah)
HWB