-- Anzeige --

Hohe Rohstoffpreise: Audi nach starkem ersten Halbjahr vorsichtiger

30.07.2021 08:33 Uhr | Lesezeit: 5 min
Hohe Rohstoffpreise: Audi nach starkem ersten Halbjahr vorsichtiger
Audi erwartet in der zweiten Jahreshälfte mehr Gegenwind.
© Foto: picture alliance/Stephan Goerlich/imageBROKER

Nach Diesel- und Corona-Krise verkauft und verdient Audi jetzt wieder glänzend. Aber der Ausblick ist weniger rosig: Das Problem mit den fehlenden Halbleitern wächst, bis September drohen weitere Produktionsausfälle und Kurzarbeit, die Gewinnmarge schrumpft.

-- Anzeige --

Audi erwartet nach einem Rekordgewinn im ersten Halbjahr für die zweite Jahreshälfte mehr Gegenwind durch fehlende Halbleiter und gestiegene Rohstoffpreise. Finanzvorstand Jürgen Rittersberger sagte am Freitag in Ingolstadt: "Wir sind zwar immer noch optimistisch, erwarten aber nicht mehr so ein starkes Ergebnis." Die Lage bleibe "herausfordernd".

Im ersten Halbjahr hatte die VW-Tochter 982.000 Autos verkauft und damit einen Bestwert aufgestellt. Der Umsatz stieg gegenüber dem von Corona geprägten Vorjahr um 43 Prozent auf 29,2 Milliarden Euro. Vor Steuern wurde ein Gewinn von 3,875 Milliarden Euro erwirtschaftet - der höchste Halbjahresgewinn in der Unternehmensgeschichte. Die operative Umsatzrendite erreichte mit 10,7 Prozent das obere Ende des Zielkorridors. Für das Gesamtjahr erwartet Rittersberger allerdings nur zwischen sieben und neun Prozent.

Die Versorgung mit Halbleitern habe Audi im ersten Halbjahr noch sehr gut managen können und Vorräte genutzt. Trotzdem seien Zehntausende Autos - "eine mittlere fünfstellige Zahl" - wegen fehlender Chips nicht gebaut worden. "Das werden wir nur noch zum Teil aufholen können im zweiten Halbjahr", sagte der Finanzchef. Inzwischen seien die Vorräte knapp. Vor allem das laufende dritte Quartal sei stark vom Halbleitermangel beeinflusst: Im August und September könne es zu weiteren Produktionsausfällen und Kurzarbeit kommen. Wo möglich, würden die Chips in Fahrzeuge mit dem höchsten Gewinnbeitrag und dem geringsten CO2-Ausstoß eingebaut. Wegen der Wartezeiten spreche man mit den Kunden.

Rohstoff-Preise auf Rekordhöhe 

Die Rohstoff- und Währungssicherung hatte bei Audi im ersten Halbjahr mit einer halbe Milliarde Euro positiv zu Buche geschlagen. Das "werden wir im zweiten Halbjahr nicht mehr sehen", sagte Rittersberger. Die Preise für Aluminium, Nickel und Kupfer seien zum Teil auf Rekordhöhe und dürften in nächster Zeit da bleiben.

Im ersten Halbjahr steigerte die hohe Nachfrage insbesondere nach SUV-Modellen in China und den USA den Umsatz. Das sorgte für stabile Preise ohne große Rabatte. Für das Gesamtjahr rechnet Audi mit einem Absatz und Umsatz "deutlich über Vorjahresniveau". 2020 war allerdings von weltweiten Lockdowns geprägt gewesen.

Bei den Sparprogrammen sieht der Finanzvorstand Audi im Plan. Von Ende 2019 bis heute seien 4.500 Stellen abgebaut worden, bis Ende 2023 sollen insgesamt 9.500 wegfallen. Zugleich sollen 2.000 neue Arbeitsplätze in Zukunftsfeldern entstehen.

Jeder zwölfte verkaufte Audi war im ersten Halbjahr ein Elektroauto oder Plug-in-Hybrid. Beim Ergebnisbeitrag dürften die E-Autos in zwei bis drei Jahren mit den Verbrennern gleichziehen, sagte Rittersberger. Zum einen würden die Verbrenner teurer. Zum anderen würden Batterieautos mit größeren Verkaufszahlen und durch technische Weiterentwicklung günstiger. Bis 2025 will Audi 20 vollelektrische Modelle auf dem Markt haben. Nach 2033 sollen Verbrenner nur noch in China gebaut werden.

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.