Der TÜV Rheinland und der TÜV Süd haben ihre Fusionspläne begraben. «Wir werden die Fusion zum jetzigen Zeitpunkt nicht erneut beim Bundeskartellamt anmelden», teilten die beiden Vorstandsvorsitzenden, Bruno O. Braun und Axel Stepken, am Montag in Köln mit. Im August hatten beide Unternehmen ihren Fusionsantrag bereits beim Kartellamt zurückgezogen, jedoch betont, an dem Plan festhalten zu wollen. Das Kartellamt hatte zuvor angekündigt, den Zusammenschluss in der geplanten Form zu untersagen. Die beiden Unternehmen kündigten damals an, sie wollten beraten, wie sie die Anforderungen der Wettbewerbshüter erfüllen könnten. Doch am Montag teilten die beiden Vorstandschefs mit: "Die verschiedenen Auflagen des Bundeskartellamtes konnten wir aus wirtschaftlichen Gründen und Verantwortung für unsere Mitarbeiter in dieser Form nicht umsetzen." Mit der Fusion wäre ein Unternehmen mit einem Umsatz von rund 2,2 Milliarden Euro und 25.000 Beschäftigten entstanden, das weltweit nur noch von der börsennotierten Schweizer Gesellschaft SGS übertroffen worden wäre. Nach Ansicht des Kartellamtes hätte ein solcher Riese insbesondere in den gerade erst liberalisierten Marktbereichen der Überprüfung von Fahrstühlen, Druckgeräten und explosionsgefährdeten Anlagen eine marktbeherrschende Stellung gewonnen. Verstärkte Kooperation geplant "Das Kartellamt hat nur den nationalen, deutschen Markt im Blick, wir hatten mit der Fusion aber vor allem die internationalen und globalisierten Märkte vor Augen", meinten Braun und Stepken dazu. Die beiden Unternehmen wollen nun stattdessen verstärkt kooperieren. So sei bereits ein erstes Joint Venture geplant, hieß es. (dpa)
Keine Neuanmeldung: TÜV Rheinland und TÜV Süd begraben Fusionspläne

Die beiden Prüfdienstleister wollen ihre Fusionspläne zum jetzigen Zeitpunkt nicht nochmals beim Bundeskartellamt anmelden. Dies gaben die Vorstände der Unternehmen gemeinsam bekannt.