Umsatzminus und Ergebnisrückgänge in den ersten sechs Monaten 2002 sowie ausbleibende Impulse für die zweite Jahreshälfte zwingen VW zu einer Gewinnkorrektur. Vorstandsvorsitzender Bernd Pischetsrieder rückte heute von seiner bisherigen Prognose von 4,4 Mrd. Euro Vorsteuergebnis ab. Als neues Ziel gab er vier Mrd. Euro aus. Auch wird der Konzern die Absatzschwelle von weltweit fünf Mio. Fahrzeugen in diesem Jahr nicht erreichen. Für die Korrektur machte der VW-Vorstand die Konjunkturschwäche verantwortlich: "Unsere bisherige Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2002 stand unter der Prämisse, dass sich die Konjunktur in den USA und in Westeuropa in der zweiten Jahreshälfte belebt. Das ist insbesondere in Westeuropa nicht erkennbar." Mit 72,7 Prozent erzielt der Konzern den Großteil seiner Umsätze im Ausland. 5,4 Prozent weniger Auslieferungen Nach den vorgelegten Zahlen brach der Absatz in den ersten sechs Monaten um 8,4 Prozent auf 2,495 Mio. Fahrzeuge ein. Der Umsatz ging dabei mit 3,2 Prozent weniger stark auf 44,06 Mrd. Euro zurück. Das Ergebnis vor Steuern sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,1 Prozent auf 2,26 Mrd. Euro. Beim Reingewinn gab es ein Minus von 3,5 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro. Weltweit lieferte der Konzern 2,514 Mio. Fahrzeuge aus und damit 5,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Marktanteil bei den Neuzulassungen ging von 12,3 auf 11,9 Prozent zurück. Konzern-Sprecher Kurt Rippholz wies darauf hin, dass die Zahlen des zweiten Quartals deutlich besser ausgefallen seien als in den ersten drei Monaten. Im ersten Halbjahr haben sich laut VW außerdem die weiter greifenden Kostensenkungsprogramme ausgewirkt, die die Bruttomarge um 1,1 Punkte auf 15,2 Prozent verbessert hätten. Starke Ergebnisstütze blieb der Bereich Finanzdienstleistungen. Allerdings konnte das von 331 auf 377 Mio. Euro verbesserte Vorsteuerergebnis den von 2,03 auf 1,89 Mrd. Euro gesunkenen Wert der Autosparten nicht ausgleichen. (dpa)
Konjunkturschwäche bremst VW
Pischetsrieder korrigiert Gewinn-prognose nach unten / Neues Ziel: Vier Milliarden Euro