Nexperia-Krise: Neuer Lieferant soll VW vor Produktionsstopp retten

23.10.2025 15:01 Uhr | Lesezeit: 3 min
Autoproduktion bei VW
Halbleiter im Auto: VW ist in Gesprächen mit einem alternativen Lieferanten.
© Foto: VW

In der Krise um den Chip-Zulieferer Nexperia gibt VW vorsichtig Entwarnung: Ein Ersatzlieferant soll nun einspringen.

Volkswagen zeigt sich zuversichtlich, Produktionsstopps wegen fehlender Halbleiter noch abzuwenden. "Wir haben einen alternativen Lieferanten, der den Lieferausfall der Nexperia-Halbleiter ausgleichen könnte", sagte Markenproduktionsvorstand Christian Vollmer dem "Handelsblatt". Derzeit werde mit einem Unternehmen verhandelt. Namen nannte Vollmer nicht.

Ein Konzernsprecher betonte auf Nachfrage der dpa, dass es noch keinen Abschluss gebe. "Der Volkswagen Konzern prüft derzeit aktiv alternative Beschaffungsoptionen, um mögliche Auswirkungen auf seine Lieferkette zu minimieren", sagte er. "Das Unternehmen steht dazu in engem Austausch mit potenziellen Lieferanten. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns zu den laufenden Gesprächen derzeit nicht weiter äußern." 

Noch am Mittwoch hatte VW vor möglichen Produktionsausfällen gewarnt, die auch kurzfristig möglich seien. Bei Nexperia gibt es Lieferprobleme, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über die von einer chinesischen Konzernmutter geführten Firma übernommen hatte. China stoppte daraufhin die Ausfuhr von Nexperia-Produkten wie Chips für die Autoindustrie.

Niederlande: "Es musste gehandelt werden"

Grund für den Konflikt um Nexperia ist nach Aussagen des niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof Missmanagement der Führung des chinesischen Unternehmens. Der Eingriff des niederländischen Wirtschaftsministers Vincent Karremans bei Nexperia sei "keine Maßnahme gegen China", sagte der geschäftsführende Regierungschef laut der niederländischen Nachrichtenagentur ANP beim EU-Gipfel in Brüssel

Schoof verteidigte den ungewöhnlichen Eingriff. "Es ging um Missmanagement, es musste gehandelt werden." Karremans hatte zuvor Kontakt zu seinem chinesischen Amtskollegen aufgenommen, um eine Lösung zu finden. Der Wirtschaftsminister hatte in der vergangenen Woche faktisch die Kontrolle über das Unternehmen ergriffen, das zum chinesischen Mutterkonzern Wingtech gehört.


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