Daimler hat im November zwar so viele Fahrzeuge verkauft wie noch nie zuvor in diesem Monat – auf dem wichtigen Wachstumsmarkt China verlieren die Schwaben aber weiter an Boden. Die zentrale Pkw-Sparte mit den Marken Mercedes-Benz, AMG, Smart und Maybach schlug im November 128.768 Autos los – und erreichte damit im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat ein Plus von 5,3 Prozent. Doch in dem asiatischen Riesenreich waren die Verkäufe weiter rückläufig. Allein für die Marken Mercedes-Benz und AMG brach der Absatz um 6,6 Prozent ein. Bereits im Vormonat Oktober hatte der Autobauer dort ein Minus ausweisen müssen.
Gute Geschäfte in den USA und Japan bescherten den Schwaben insgesamt allerdings eine starke Absatzbilanz. Auf Jahressicht der bisher elf Monate liegt das globale Absatzplus der Pkw-Sparte bei 4,9 Prozent. "Damit sind wir kurz vor Jahresende weiter auf Kurs, 2012 zum bisher verkaufsstärksten Jahr der Unternehmensgeschichte zu machen", erklärte Vertriebsvorstand Joachim Schmidt.
Konzernchef Dieter Zetsche hatte bereits im Juli einen Absatzrekord für 2012 in Aussicht gestellt. Wachstumstreiber waren zuletzt unter anderem die neuen Kompakten, in die Daimler große Hoffnungen setzt. Im November wurden rund 21 700 Wagen der A- und B-Klasse ausgeliefert – gut 38 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Auch in China soll die dort jüngst eingeführte B-Klasse das langersehnte Volumen bringen - gefolgt von der A-Klasse 2013. Bisher hat im Reich der Mitte allerdings die Konkurrenz die Nase vorn: Audi und BMW verkünden auf dem wichtigen Markt regelmäßig zweistellige Zuwächse. Bis 2020 will Daimler bei den weltweiten Verkäufen allerdings an den Kontrahenten vorbeiziehen.
Medien: Eigener China-Vorstand
Branchenkenner sehen China dafür als Schlüsselmarkt, auf dem Daimler zunächst mehrere Herausforderungen bewältigen muss. Zuletzt hatte der Autobauer angekündigt, dort zwei Vertriebsorganisationen zu einer zusammenzuführen. Die eine kümmert sich bisher um die importierten Wagen, die andere um die lokal am Ort produzierten. Medienberichten zufolge soll sich künftig auch ein eigener Vorstand ausschließlich um das Reich der Mitte kümmern. (dpa)