Opel-Chef Carl-Peter Forster rechnet damit, dass die Rabattschlacht auf dem Automarkt auch 2004 andauern wird. Nach seiner Darstellung ist deshalb erneut mit einem schwierigen Jahr für die deutsche Automobilindustrie zu rechnen. Angesichts der allgemeinen Verunsicherung sei die Kaufbereitschaft sogar geringer als im schlimmsten Krisenjahr 1993. "Der deutsche Konsument kauft kein Auto, sondern Schnäppchen", sagte Forster am Dienstagabend im Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten laut Deutscher Presse-Agentur. Das Ringen um und das Feilschen mit der Kundschaft habe zwar noch nicht die Ausmaße wie in den USA mit Preisabschlägen von bis zu 4.000 US-Dollar erreicht. Auf dem deutschen Pkw-Markt seien aber bereits Nachlässe von 2.000 Euro üblich. Von dieser Preispolitik werde sich die Branche im kommenden Jahr nur schwer lösen, unterstrich Forster. Die Adam Opel AG stellt sich deshalb für 2004 auf einen noch härteren Wettbewerb ein. Der Automobilmarkt schrumpfe seit vier Jahren und auch 2004 werde kein einfaches Jahr. Die Vorhersagen für das Wachstum des Automobilmarkt lägen zwischen null und fünf Prozent. "Wir glauben aber, dass wir tendenziell Marktanteile gewinnen werden", ergänzte Forster. Gewinne dank neuem Astra? Die Rückkehr in die Gewinnzone gelang der GM-Tochter bislang nur im ersten Halbjahr. Für das Gesamtjahr 2003 wird auf Grund der immensen Verkaufshilfen mit einem Betriebsverlust von 180 (2002: 227) Mio. Euro gerechnet. Die Zielvorgabe für 2004 hat Forster erneut zurückgenommen. Nun ist man in Rüsselsheim schon mit einem "kleinen Gewinn" zufrieden. Große Hoffnung setzt das Unternehmen auf den Opel Astra, der in drei bis vier Monaten auf den Markt kommen wird. Dass das neue Modell erst einige Monate nach dem neuen Golf zum Verkauf stehe, beunruhige ihn nicht, sagte Forster. Zufrieden zeigte er sich mit der Entwicklung der Automodelle Signum und den Mini-Van Meriva. "Signum läuft nach Plan, Meriva liegt über Plan", sagte der Vorstandschef. (pg)
Opel blickt skeptisch in die Zukunft
Konzernchef Forster rechnet mit einem Fortdauern der Rabattschlacht, einem niedrigen Gewinn und leicht steigenden Marktanteilen im kommenden Jahr