Volkswagen-Konzernchef Bernd Pischetsrieder hat erneut die dringende Notwendigkeit drastischer Kostensenkungen besonders an den europäischen Standorten betont. Diese seien noch weit davon entfernt, profitabel in die USA und andere Märkte zu exportieren, sagte Pischetsrieder am Mittwoch auf einer Analystenkonferenz in London. VW müsse seine Personalkosten schneller senken als geplant. Die Personalkosten sollten bisher bis 2011 um zwei Mrd. Euro gesenkt werden. Dies müsse früher erreicht werden, sagte Pischetsrieder. Dazu werde derzeit über mehrere Varianten gesprochen. Möglichkeiten seien eine Senkung der Löhne, ein Personalabbau oder sogar beide Maßnahmen in Kombination. Die Tarifvereinbarung vom vergangenen Jahr sieht eine Senkung der Arbeitskosten um eine Mrd. Euro vor. Auf seinem wichtigsten Auslandsmarkt China sieht VW Fortschritte. Dank des Sparkurses und des anlaufenden Umbaus etwa beim Vertrieb sei im laufenden Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis möglich, sagte VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch. Im ersten Halbjahr 2005 hatten die chinesischen Gesellschaften ein operatives Minus von 23 Mio. Euro verzeichnet, nach einem Plus von 251 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. In den USA dagegen rechnet VW vorerst nicht mit einem Ende der Ertragskrise. Im laufenden Jahr erwartet der Autobauer dort einen ähnlich hohen Verlust wie 2004. Es werde in den USA dieses Jahr nicht substanziell besser werden als im vergangenen Jahr, sagte Pischetsrieder. 2004 hatte VW u.a. wegen der Rabattschlacht und Wechselkursbelastungen einen operativen Verlust von knapp einer Mrd. Euro eingefahren. Pischetsrieder betonte erneut, auch 2006 werde es schwierig, in den USA schwarze Zahlen zu schreiben. (dpa)
Pischetsrieder beharrt auf Kostensenkungen
VW-Konzernchef will Personalkosten schneller senken als geplant