Ausgabe 08/2009: Rentals unter Druck

Rentals unter DruckAutovermietung E Obwohl der Wettbewerb weiter zunimmt, hat sich das Geschäft der Autovermieter im vergangenen Jahr insgesamt stabil entwickelt. von Annemarie SchneiderEtwa jede zehnte der rund 3,09 Millionen Neuzulassungen im vergangenen Jahr ist hierzulande auf einen Autovermieter entfallen. Zu diesem Ergebnis kommt das Kraftfahrtbundesamt, auf das die Sparkassen-Finanzgruppe in ihrem aktuellen Branchenreport „Kfz-Vermietung 2008“ explizit hinweist. Laut den Autoren bekommt der Vermietmarkt damit einen immer höheren Stellenwert für die Automobilhersteller und den Handel. Gleichzeitig nimmt die Verdrängung der kleinen durch die großen Anbieter im Markt zu (siehe auch Interview im Kasten rechts). Hintergrund ist vor allem, dass der Großteil des Geschäfts aus der Vermietung von Pkw sowie Nutzfahrzeugen an Firmenkunden generiert wird, auf das insbesondere die großen Vermieter mit ihren Dienstleistungsangeboten spezialisiert sind. So meldet das Statistische Bundesamt für den Bereich Firmenkunden einen Marktanteil von 54 Prozent am Gesamtgeschäft der Vermieter für das Jahr 2008. Zum Vergleich: 2005 hat sich dieser Anteil mit 49 Prozent zwar schon auf einem hohen Niveau bewegt, rangierte aber noch deutlich unter dem derzeitigen Wert. Daneben hat der Marktanteil im Touristikgeschäft von 15 Prozent in 2005 jedes Jahr um einen Prozentpunkt auf 18 Prozent in 2008 zugelegt. Das Privatgeschäft ist mit 16 Prozent konstant geblieben.Unfallersatzwagengeschäft sinktIm Sinkflug befindet sich der Anteil des Unfallersatzwagengeschäftes am gesamten Marktvolumen. Es wird vom Statistischen Bundesamt auf nur noch neun Prozent in 2008 beziffert. Der Anteil ist damit im Vergleich zu elf Prozent im Jahr 2007 nochmals spürbar gesunken. Die Hauptursache hierfür sieht der Branchenreport in der Kürzung der Mietwagenaufwändungen durch die Versicherer. Davon sind wiederum die kleinen Autovermieter besonders betroffen, da sich viele von ihnen auf dieses Geschäftsfeld als Dienstleister für Autohäuser und Werkstätten spezialisiert haben. Nichtsdestotrotz meint der Bundesverband der Autovermieter Deutschland e.V. (BAV), dass in diesem Geschäftsfeld Potenzial brachliegt, da es hier an der Durchsetzungsfähigkeit berechtigter Ansprüche gegenüber den Versicherern noch mangele.Perspektiven 2009Ein differenziertes Bild zeigt sich auch bei den großen Autovermietern Avis, Budget Autovermietung Robert Straub, Enterprise, Europcar, Hertz und Sixt. Von einer stabilen Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr sprechen Avis und Europcar. Enterprise hält sich hingegen mit konkreten Zahlen zurück. Budget Autovermietung Robert Straub und Hertz weisen auf die gesunkene Nachfrage der letzten Monate 2008 im Zuge der Finanzkrise hin, wobei jedoch das Geschäft mit Autohäusern bei Hertz konstant geblieben sei und sich bei Budget Autovermietung Robert Straub positiv entwickelt habe. Auch Sixt spürt seit Mitte 2008 ein gespanntes Marktumfeld, konnte seinen Marktanteil aber von 29 Prozent in 2007 auf 31 Prozent im vergangenen Jahr ausbauen.Für das laufende Jahr wagen die großen Vermieter keine genauen Prognosen. Avis und Europcar gehen in Deutschland generell von einer geringeren Nachfrage im Vergleich zu 2008 aus. Deshalb will Avis seine Flottenkapazität um fünf bis zehn Prozent reduzieren. Sixt rechnet hingegen mit einer gleich bleibenden Nachfrage. In der Krise sehen zwei Anbieter aber auch ganz konkrete Chancen: Budget Autovermietung Robert Straub und Enterprise. So baut Budget beispielsweise darauf, dass immer mehr Firmenkunden ihren Fuhrpark auf den Prüfstand stellen und auf Mietwagen als Alternative umsteigen. Enterprise setzt vor allem auf das Geschäft mit Autohäusern, da hier die Themen Liquidität und Kapitalbindung eine übergeordnete Rolle spielen werden, was unter anderem zur Folge hätte, dass sie sich von ihren Vorführ- und eigenen Vermietfahrzeugen trennen und verstärkt auf Autovermieter als Dienstleister zurückgreifen. zLesen SIe hier...… in welchen Geschäftsbereichen die Autovermieter 2008 gewonnen sowie verloren haben und wie die großen Player die Entwicklung im laufenden Jahr einschätzen.KurzfassungEtwa 10 Prozent der Neuzulassungen in Deutschland entfallen auf Autovermieter. Die Verdrängung der kleinen durch die großen Anbieter im Markt nimmt zu. Grund ist, dass ein steigender Anteil des Geschäfts mit Firmenkunden generiert wird, auf die sich große Anbieter spezialisiert haben. 2008 haben die Firmenkunden 54 Prozent am Gesamtgeschäft der Vermieter ausgemacht, der Bereich Touristik 18 und das Privatgeschäft 16 Prozent. Das Unfallersatzwagengeschäft geht zurück. Die großen Autovermieter blicken unterschiedlich in die Zukunft. Positiv gestimmt sind die Budget Autovermietung Robert Straub und Enterprise.Konzentration setzt sich fortAH: Herr Brabec, wie hat sich für die Autovermieter der Markt im vergangenen Jahr entwickelt?Brabec: Der Autovermietmarkt ist in Deutschland in 2008 weiter gewachsen. Wir gehen von einem Umsatzwachstum um zirka zwei Prozent auf 2,6 Milliarden Euro aus. Allerdings ist nach guten Ansätzen bis in die zweite Jahreshälfte hinein die Nachfrage zum Ende des Jahres aufgrund des Konjunkturabschwungs abgeflaut. Die Anzahl der neu auf Autovermieter zugelassenen Fahrzeuge sank leicht von 350.000 in 2007 auf 345.000 in 2008. Die Anbieter konnten ihre Ziele insgesamt nicht vollständig realisieren. Zum Jahresende hin lautete daher bei vielen die Devise, die Kosten im Griff zu behalten und positive Ergebnisse zu sichern.AH: Wie teilt sich der Autovermietmarkt zwischen den großen und mittelständischen Anbietern auf? Brabec: Der Anteil der großen überregionalen Anbieter ist weiter leicht angestiegen und liegt wohl über 65 Prozent.AH: Die Spaltung zwischen großen und kleinen respektive mittleren Vermietern nimmt folglich weiter zu?Brabec: Der Trend, dass die großen, international agierenden Vermieter Marktanteile gewinnen, hält weiter an. Die Bedeutung eines flächendeckenden Netzes mit dem Effekt hoher Flexibilität nimmt weiter zu. Die Anzahl der kleinen regionalen Anbieter ist weiter gesunken. Derzeit gehen wir von zirka 540 „Kleinen und Mittelgroßen“ aus. Den regionalen Anbietern stehen aber einige Nischen und das Geschäft mit den Unfallersatzfahrzeugen offen. Dort können diese durchaus erfolgreich agieren. Im Unfallersatzgeschäft ist jedoch noch einmal eine ungerechtfertigte Verschärfung der Gangart der Versicherer festzustellen. Stationen der Top-PlayerEntwicklung der großen Vermieter-Flotten

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