Der Nachfolger vom DaimlerChrysler-Vorstandschef Jürgen Schrempp wird aller Voraussicht nach wiederum Jürgen Schrempp heißen. Aufsichtsratschef Hilmar Kopper sagte am Mittwoch im "Wall Street Journal", es gebe Stimmen aus dem Aufsichtsgremium, den im April 2005 auslaufenden Vertrag von Schrempp zu verlängern. Mit den Worten "Ich fühle mehr Druck von Aufsichtsratsmitgliedern, Jürgen zu beeinflussen, länger zu bleiben, als umgekehrt" nahm Kopper erstmals öffentlich zur Nachfolgefrage Stellung. Schrempp erklärte in der US-Wirtschaftszeitung: "Ich bin in Top-Form. Ich mag das, was ich gerade tue." Wenn der Aufsichtsrat frage, werde er darüber nachdenken müssen. Nach der Hauptversammlung im Frühjahr 2004 wird sich das Kontrollgremium mit der Frage befassen. Normalerweise werden Vorstandsverträge bei DaimlerChrysler ab dem 60. Lebensjahr nur um jeweils ein Jahr verlängert. Im Konzern wird es für gut möglich gehalten, dass für Jürgen Schrempp eine andere Regelung gefunden wird. Bleibt die spannende Frage, wer im April 2005 auf den Chefsessel bei Mercedes-Benz rücken wird. Jürgen Hubbert, der dann 65 Jahre alt sein wird, will definitiv aufhören. Sollten Chrysler-Chef Jürgen Zetsche und Nutzfahrzeugvorstand Eckhard Cordes ihre jetzigen Posten behalten, dürfte ein heißer Kandidat Wolfgang Bernhard sein, der in Detroit neben Zetsche die Sanierungsarbeit leistet und als Qualitätsfanatiker und echter Automann gilt. Möglicherweise könnte auch der erfolgreiche Smart-Chef Andreas Renschler Chancen haben. Ein außen stehender Automanager hat keine Chance, war zu erfahren. (dpa/pg)
Schrempp bleibt wahrscheinlich DaimlerChrysler-Chef
Hilmar Kopper nimmt erstmals öffentlich zur Nachfolgefrage Stellung