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"Sindelfingen 2020": Daimler-Beschäftigungspakt mit Hintertür

10.12.2009 12:13 Uhr
"Sindelfingen 2020": Daimler-Beschäftigungspakt mit Hintertür
Für alle 37.000 Beschäftigte des Daimler-Standorts Sindelfingen gilt die Beschäftigungssicherung.
© Foto: Michael Latz/ddp

Der Autokonzern verzichtet bis Ende 2019 auf betriebsbedingte Kündigungen an seinem größten Pkw-Standort. Die Vereinbarung kann aber bei einem erneuten Konjunktureinbruch gekippt werden.

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Nach harten Verhandlungen und Protesten zehntausender Mitarbeiter steht das Zukunftskonzept für den größten Daimler-Pkw-Standort in Sindelfingen. Mit der am Donnerstag vorgestellten Vereinbarung "Sindelfingen 2020" wird trotz der Verlagerung der C-Klasse-Produktion für die nächsten zehn Jahre auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet. Rund 2.700 Arbeitsplätze sollen durch neue Tätigkeiten am Standort geschaffen werden, um die Produktionsverlagerung der kleinen Mercedes-Benz-Limousine nach Bremen und ins US-Werk Tuscaloosa im Jahr 2014 auszugleichen. "Das ist ein guter Tag für die Beschäftigten", sagte Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm nach einer Betriebsversammlung. "Wir sind froh, dass wir trotz der aus unserer Sicht falschen Entscheidung des Vorstands die Arbeitsplätze in Sindelfingen über einen so langen Zeitraum sichern konnten." IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann betonte: "Ohne den Druck der Belegschaft hätten Betriebsrat und IG Metall dieses Ergebnis so wahrscheinlich nicht erreicht." Das zeige, dass sich die massiven Proteste gegen den drohenden Jobabbau in Sindelfingen gelohnt haben. Die ausgehandelte Beschäftigungssicherung gilt für alle rund 37.000 Mitarbeiter am Standort. Daimler-Chef Dieter Zetsche und Personalvorstand Wilfried Porth verteidigten erneut die Neuausrichtung der meistverkauften Baureihe C-Klasse vom Jahr 2014 an als wichtige strategische Weiche im Kampf um Marktanteile. Diese Entscheidung sowie das neue Werk für Kompaktfahrzeuge in Ungarn seien "das beste Mittel, um nachhaltig Arbeitsplätze am Standort Deutschland zu sichern", erklärte Zetsche. Porth sprach von wachsendem Markt- und Kostendruck, der den Premiumhersteller zum Handeln gezwungen habe. Konkret sieht die Vereinbarung "Sindelfingen 2020" vor, neue Tätigkeiten wie die interne Fertigung von Werkzeugen sowie von Sitzen – für alle in Sindelfingen gebauten Fahrzeuge – als Ersatzarbeitsplätze zu schaffen. Zusätzliche Montage-Umfänge beim Einbau von Hybridantrieben oder dem Aufbau von Erprobungsfahrzeugen gelten als weitere Maßnahmen für Ersatzbeschäftigung. Der Standort Sindelfingen soll außerdem zum Kompetenzzentrum für Leichtbau- Karosserieteile aufgebaut werden.

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